Eine multikulturelle Lebensgeschichte aus Broome

Die Eltern von Liz, Bernhard und Monica Strake

Die Eltern von Liz, Bernhard und Monica Strake Source: Trudi Latour

In „Im Gespräch“ hören wir heute den ersten Teil der Lebensgeschichte von Liz Davie. Erst einmal geht es um ihre Herkunft.


Wie die meisten Einwohner von Broome, hat auch sie einen ganz multikulturellen Hintergrund. Ihr Vater, Bernhard Stracke, kam 1931 als Bruder der Pallottiner aus Deutschland nach Beagle Bay, die dort, in der Nähe von Broome, ein Missionshaus führten. Schon als 16-jähriger trat er in die Brüderschaft ein, und lernte dort das Schlosserhandwerk. Auf der Mission vermittelte er den Jugendlichen mehrere Handwerksberufe. Dort lernte er auch Liz’ Mutter kennen, die auf der Mission aufwuchs, und einen typischen Broome Hintergrund hat, in den die First Nations, Malaysia, Japan, China, Schottland und einige andere einfließen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, während dessen alle Bewohner über dem 26. Breitengrad den Norden Australiens verlassen mussten, verließ er auch den Orden und heiratete Liz’ Mutter Monica. Das Paar lebte ihr ganzes Leben lang in Broome, und ihre Tochter Liz mit der ich sprach, wohnt immer noch in der aufregendsten Stadt in den Kimberleys. Zwischendurch hat sie jedoch regelmäßig auch Deutschland besucht, und dort die Sprache ihres Vaters gelernt. Darüber erfahren wir mehr demnächst, im zweiten Teil des Interviews.

Ein Foto von Bernhard Strackes Familie, aus der Zeit als er noch in Deutschland war.
Bernhard Strake nach dem Eintritt bei der Pallottinern
Bernhard Strake nach dem Eintritt bei der Pallottinern Source: Liz Davie
Ein Foto von Monica Dolby, Liz Mutter in jungen Jahren.
Monica Dolby, die Mutter von Liz
Monica Dolby, die Mutter von Liz Source: Liz Davie
Als Monica zum Arbeiten etwas weiter wegfahren musste, sie war unter anderem Chefköchin in Hotels, konnte sie das nur bewerkstelligen, indem sie die Staatsbürgerschaft beantragte, was indigenen Menschen zu der Zeit nur möglich war, wenn sie sich einverstanden erklärten, den Kontakt zu ihrer gesamte Verwandtschaft und allen anderen Aborigines abzubrechen. Das geschah natürlich nur auf dem Papier.
Monica Dolbys Staatbürgerschaftsurkunde von 1946
Monica Dolbys Staatbürgerschaftsurkunde von 1946 Source: Liz Davie
Liz Davie, die Tochter der beiden schaut ihre Ahnenwand an. Mehr über ihr Leben erfahren wir im zweiten Teil dieses Gesprächs, in der nächsten Sendung.
Liz Davie schaut sich ihre Ahnenwand an
Liz Davie schaut sich ihre Ahnenwand an Source: Trudi Latour

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