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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Beharrlichkeit wird belohnt

Horst Kretschi über Lukas 18,7.

Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen?

Lukas 18,7

Ich gebe ehrlich zu. Es gibt Abschnitte in der Bibel, die sind mir bis heute ein Rätsel. Eine Passage aus dem Lukasevangelium Kapitel 18 gehört dazu. Jesus erklärt den Menschen, die ihm zuhören, dass sie immerzu beten und nicht damit aufhören sollen. Und dazu liefert Jesus ein Gleichnis.

Darin geht es um eine Witwe und einen ungerechten Richter. Die Witwe hat ein berechtigtes Anliegen und bringt das immer wieder vor diesen Richter. Der lässt die Witwe aber auch immer wieder abblitzen. Doch weil die Witwe dermaßen beharrlich ist, und nicht aufhört ihre Bitte vorzutragen, gibt der Richter am Ende nach und verschafft ihr Recht. Und dann sagt Jesus den Satz, der das Gleichnis für die Menschen um ihn erklärt: "Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen?"

Die Aussage verstehe ich schon: Wenn ich Gott nur lange genug mit einem Anliegen bestürme, dann wird er mir am Ende auch zu meinem Recht verhelfen. Wohl gemerkt, es geht nicht um irgendwelche Wünsche, die ich habe. Sondern es geht um Fragen von Recht und Gerechtigkeit. Da stellt sich bei mir wiederum die Frage: Warum muss ich Gott damit beständig belästigen, wenn es eigentlich mein gutes Recht wäre, worum ich da bitte? Wieso kann Gott es mir nicht gleich verschaffen? Ist das eine Geduldsprobe? Eine Fleißaufgabe? Geht es darum, dass Gott mein Vertrauen testen will?

Ich weiß es nicht! Gott allein weiß, warum er mich manchmal sehr lange warten lässt. Aber, das weiß ich dann doch: Dieser Abschnitt ermutigt mich dazu, nicht aufzuhören, mit meinen Anliegen vor Gott zu kommen, egal wie das Ergebnis zunächst aussehen mag. Und das werde ich auch tun!

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