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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

In guten und schweren Tagen

Steffen Brack zu Psalm 44,9.

Täglich rühmen wir uns Gottes und preisen deinen Namen ewiglich.

Psalm 44,9

Meine Tochter hat neulich geheiratet. Ein aufregendes Ereignis. Für alle Beteiligten. Hochzeitspaare legen meist ein Eheversprechen ab. Zum Beispiel: „Ich verspreche Dir die Treue in guten wie in schweren Tagen.“ So alt diese Worte auch sind - vielen Ehepaaren sind sie auch heute wichtig. Denn gerade in den schweren Tagen ist die Liebe und Treue zum Ehepartner gefragt.

 

„In guten wie in schweren Tagen“ – das ist auch das Thema eines Liedes aus der Bibel. Aufgeschrieben vor 2 ½ tausend Jahren. Im Psalm 44 heißt es: „Alle Tage wollen wir dich rühmen und dir, unserem Gott, ohne Ende danken!“ Hier spricht das Volk Israel. Gott selbst hat es auserwählt, sein Volk zu sein.

In diesem Psalm schaut Israel zurück. Zurück auf die Zeit, als Gott sein Volk in das Land Kanaan geführt hat. Und Israel weiß: Gott selbst ist es gewesen, der die anderen Völker zurückgedrängt hat. Allein Gott hat Israel von seinen Feinden befreit. Das ist der Grund, warum Gottes Volk den lebendigen Gott lobt, ihn rühmt - und ihm dankt. Doch dann heißt es: „Gott hat uns verlassen. Unsere Feinde triumphieren. Dabei halten wir uns doch treu zu Gott. Warum lässt er uns jetzt im Stich?“

Ich meine im Psalm 44 gibt es keine abschließende Antwort auf dieses Problem: dass Menschen auch an der Seite Gottes „schwere Tage“ erleben. Aber beindruckend finde ich, wie das Volk Israel trotzdem an Gott festhält. Auch wenn er im Moment nicht so eingreift wie früher. „Erhebe dich Gott und lass uns nicht für immer im Stich!“ heißt es in einem der letzten Sätze des Psalms (Vers 25). Vielleicht ist das ja ein Gebet für die „schweren Tage“, die ich auch immer wieder einmal erlebe.

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