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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Kleine Hügel, große Berge

Wolf-Dieter Kretschmer über Römer 5,20.

Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden.

Römer 5,20

Ich stehe am Fuß eines Hügels. Er ragt mehrere hundert Meter vor mir in die Höhe. Mir wird klar: Ich werde mich anstrengen müssen, wenn ich ihn besteigen will. Also mache ich mich auf den Weg. Schritt für Schritt folge ich dem Pfad nach oben.

Schließlich erreiche ich die Anhöhe. Von hier habe ich eine gute Aussicht. Aber hier wird mir mit einem Mal noch etwas anderes klar: Hinter dem Hügel ragt ein sehr viel größerer Berg empor. Der Hügel, auf dem ich stehe, ist winzig im Vergleich zu dem Berg, den ich jetzt sehe.

So ähnlich ist eine Aussage des Apostels Paulus zu verstehen. Er schreibt den Christen in Rom:

Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden. (Römer 5,20)

Die Sünde ist wie der Hügel, den ich erklommen habe, die Gnade Gottes, wie der sehr viel höhere Berg dahinter. Schaue ich vom Berggipfel auf den Hügel herab, gleicht der einer kleinen Erhebung in der Landschaft. Was vormals groß wirkte, ist mit einem Mal klein und unscheinbar.

Es stimmt. Sünde ist mächtig. Hass, Gewalt oder Ungerechtigkeit – die Auswirkungen der Sünde kann ich überall beobachten. Und doch vermag die Gnade Gottes sehr viel mehr auszurichten. Sie kann heilen, was kaputt ist, jene versöhnen, die im Streit liegen und denen eine Zukunft schenken, die nicht mehr weiterwissen.

Im Bewusstsein dieser Gnade kann ich heute meinen Tag gestalten. Und Sie können das auch.

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