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/ Bibel heute

Mahnung und Gotteslob

Friedrich Windisch über Judas 17–25.

Ihr aber, meine Lieben, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus, da sie euch sagten: Zu der letzten Zeit werden Spötter sein, die nach ihren eigenen gottlosen Begierden leben. Diese sind es, die Spaltungen hervorrufen, irdisch Gesinnte, die den Geist nicht haben.[...]

Judas 17–25

Vor wenigen Wochen sagte mir mein Nachbar, wie ich die Wände des Hauses vor Grünalgen schützen könnte: „Behandeln Sie die Wände des Hauses mit Grünalgenentferner.“  Und er fügte noch hinzu: „Vergessen Sie nicht, eine Plane unterzulegen und andere Schuhe anzuziehen. Ich habe mich einmal nicht mehr daran erinnert und sah einige Tage später lauter ‚Fußspuren‘ auf meinem Rasen.“ Der Grünalgenentferner, der sich auf den Schuhsohlen befand, hatte auch das Gras entfernt, auf das er mit seinen Schuhen trat. 

Judas erinnert die Leser seines Briefes daran, etwas nicht zu vergessen. Er schreibt im Auftrag Gottes an die Nachfolger von Jesus: „Erinnert euch der Worte, die die Apostel unseres HERRN Jesus Christus vorausgesagt haben. Es werden Menschen auftreten, die spotten, die nach ihren eigenen gottlosen Begierden leben und Spaltungen hervorrufen (V. 17-19).“ - Judas zeigt nun den Nachfolgern von Jesus, was gegen das Vergessen der Worte von Jesus hilft: 

Sich gegenseitig aufbauen bzw. im Glauben stärken (V. 20a)

Der Glaube der Christen gründet sich auf Jesus Christus und seinen Aposteln und Propheten (Eph. 2,20). Wenn Christen in Jesus, der Wahrheit, gegründet und verwurzelt sind (vgl. 1. Kor. 3,10+11; Kol. 2,7), durchschauen sie Menschen leichter, die sie in die Irre führen wollen.

Und diesen Glauben hat der heilige Gott in uns bewirkt. 

Für mich heißt das: Ich erinnere mich bewusst an die Worte von Jesus Christus und seinen Propheten und Aposteln. Im Alltag richte ich mich daran aus. Ich erzähle den Menschen häufig von Jesus. Und das stärkt meinen Glauben.

Neulich waren meine Frau und ich bei einer muslimischen Familie zu einem festlichen Frühstück eingeladen. Beim Frühstück erzählte ich von einem Vortrag in der islamischen Gemeinde. Das Thema lautete: „Jesus im Koran“. Ich sagte unseren Gastgebern, dass der Imam u.a. ausführte, dass Muslime und Christen akzeptieren sollten, dass sie als sterbliche und begrenzte Menschen die absolute Wahrheit nicht wissen können. Deshalb sollten sie sich gegenseitig anerkennen. Am Ende des Vortrags gab der Imam die Gelegenheit, sich zu dem Gesagten zu äußern. Ich berichtete der überaus gastfreundlichen Familie, dass ich dem Imam und den Zuhörern etwa Folgendes sagte: „Jesus Christus ist der einzige Weg zu Gott dem Vater (Joh. 14,6; Apg. 4,12). Das sage ich nicht von mir heraus. Das sagt Jesus, Gottes lebendiges Wort, selbst. Was ER sagt, das gilt.“ - Durch dieses Bekenntnis zu Jesus wurde ich im Glauben gestärkt.     

Judas verbindet das Gestärkt-Werden im Glauben mit dem Beten. Gegen das Vergessen der Worte von Jesus hilft also auch:

In der Kraft des Heiligen Geistes zu beten (V. 20b)

Wenn ich in der Kraft des Heiligen Geistes bete, dann bete ich nach Gottes Willen. Dieser Wille Gottes ist uns in Seinem Wort, der Bibel, offenbart. Wenn wir nicht genau wissen, was Gottes Wille ist, können wir Christen uns die Worte von Jesus in Gethsemane zu eigen machen und beten: „Doch nicht wie ich will, sondern wie Du willst (Matth. 26,39).“ 

Auf der anderen Seite wissen wir oft sehr genau, wie wir beten sollen. Und dass es z. B. Gottes Wille ist, dass Menschen gerettet werden (1. Tim. 2,4). Deshalb können wir im Glauben für die Errettung von Menschen beten und damit rechnen, dass Gott uns zu Seiner Zeit erhören wird.

Weiter hilft gegen das Vergessen von Jesu Worten: 

An der Liebe zu Gott festhalten (V. 21a)

Ich achte darauf, dass ich mit Jesus und dem Vater im Himmel verbunden bleibe (Joh. 15,7; 1. Joh. 1,3b). Täglich suche ich die Stille vor Gott. Ich lese in der Bibel, präge mir Bibelworte ein, denke über die gelesenen und auswendig gelernten Worte nach und orientiere mich an Gottes Weisungen. Das hilft mir, an der Liebe Gottes festzuhalten. Ich erfahre Seine Liebe zu mir und Seinen Frieden. Diesen Frieden erlebe ich manchmal gerade dann, wenn die Angst sich ausbreiten will oder wenn ich meine Schuld vor Gott erkenne, bereue und bekenne.  Und immer wieder sage ich dann: Herr Jesus, ich liebe dich. 

Wenn ich das Wort beherzige: „Erhaltet euch / bewahrt euch in der Liebe Gottes“, führt das auch dazu, dass ich meine Frau liebe, die Menschen in der Gemeinde. Letztlich bewirkt Gott selbst, dass ich an der Liebe zu IHM und meinen Mitmenschen festhalte. ER bewahrt Sie und mich durch den Glauben.

Außerdem hilft gegen das Vergessen der Worte von Jesus:

Geduldig auf den Tag zu warten, an dem uns unser HERR Jesus Christus in seiner Barmherzigkeit zum ewigen Leben führen wird (V. 21b).

Aufgrund von Gottes Barmherzigkeit und Treue lässt er mich nicht fallen. 

Ich halte daran fest / ich mache mir bewusst: Jesus hält mich fest an Seiner Hand. ER hat es versprochen. ER kann nicht lügen. Selbst wenn ich versage, dann weiß ich, dass Jesus mir vergibt, mich aufrichtet, mich stärkt, mich bewahrt.

Ich komme auf das vorhin erwähnte Beispiel über das Vergessen zurück. Das Vergessen, eine Plane unterzulegen bevor die Wände mit Grünalgenentferner behandelt werden, und das Vergessen, danach die Schuhe zu wechseln, wird dem Rasen schaden. Das Vergessen der Worte von Jesus schadet jedoch uns Menschen unvergleichlich mehr. Deshalb gilt Ihnen und mir die Einladung von Judas, unser Leben auf unseren Glauben an Jesus Christus zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes zu beten, an der Liebe zu Gott festzuhalten und auf die Barmherzigkeit unseres HERRN Jesus Christus zum ewigen Leben zu warten. Dann werden wir uns auch 

liebevoll um die kümmern, die im Glauben Zweifel haben (V. 22)

und andere gewissermaßen aus dem Feuer herausreißen, damit sie gerettet werden. Damit Menschen gerettet werden, gehen Christen mit den Zweifelnden gütig um.  Sie und ich benötigen dazu Gottes Weisheit. Wichtig ist mir auch, mit meinem HERRN verbunden zu bleiben. ER wird seinen Nachfolgern zur richtigen Zeit die Worte eingeben, die hilfreich sind. Manchmal hilft auch ein Gebet oder aktives Zuhören und echtes Anteilnehmen einem zweifelnden Menschen weiter.

Judas schließt diesen ernsten Brief an Christen mit einem Lobpreis auf ihren Retter und Heiland. Gott selbst ist beides in einer Person: Richter der Ungehorsamen und Retter von Sünden durch Jesus Christus. Wer an IHN glaubt, der wird nicht gerichtet (Joh. 3,18).

Ich habe darüber gesprochen, was gegen das Vergessen hilft. Letztlich ist es nicht das eigene Bemühen, sondern der Heilige Geist, der uns an die Worte von Jesus erinnert.

Judas ermutigt im Auftrag Gottes seine Nachfolger mit folgenden Worten: Dem, der die Macht hat, euch vor jedem Fehltritt zu bewahren, sodass ihr untadelig und voller Freude und Jubel vor seinen Thron treten könnt – ihm, dem alleinigen Gott, der unser Retter ist durch Jesus Christus, unseren Herrn, gehören Ehre, Majestät, Stärke und Macht. So war es schon vor aller Zeit, so ist es jetzt, und so wird es für immer und ewig sein. Amen. (NGÜ)

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