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/ Bibel heute

Mahnung zur Wachsamkeit

Christiane Stock über Matthäus 24,32–44.

An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht.[...]

Matthäus 24,32–44

Die Zukunft unserer Welt

Das ganze 24. Kapitel des Matthäusevangeliums beschäftigt sich mit der Zukunft unserer Welt. In den vorherigen Versen lesen wir von einer kommenden Schreckenszeit für die ganze Menschheit. Die Kräfte des Weltalls werden durcheinandergeraten. Die Menschen auf der ganzen Erde werden voller Angst und Entsetzen sein. Die Kontrolle über die Welt ist verloren. Alles menschlich Machbare ist vorbei.

Dann kommt Jesus wieder. Das hat er versprochen. Er kommt nicht als kleines Baby, das arm in einem Stall auf diese Welt kommt, wie wir das an Weihnachten feiern. Er wird auch nicht auf der Flucht vor einem König sein, der ihn töten will. Jesus selbst wird wiederkommen als König mit großer Herrlichkeit und in Schönheit.

Was bedeutet das für uns? Jesus sagt, dass wir an den vorausgesagten Schreckenszeiten erahnen können, dass sein Kommen unmittelbar bevorsteht. Ich vermute, dass das viele Menschen gerne weit von sich wegschieben. Vielleicht liegt der Grund einfach darin, dass wir gerne leben. Es gibt so viel zu tun, zu entdecken, zu erleben. An Kindern können wir das gut erkennen. Die Kleinen entwickeln sich so schnell, die jungen Menschen stellen Weichen für ihr Leben. Da ist es spannend mitzuerleben, wie sich die Wege fügen. Auch im Alter gibt es immer wieder diese überraschenden Momente, die Lebensfreude versprühen. Manche Verantwortung ist nicht mehr da. Das schafft Freiräume für Neues.

Gottes Worte bleiben bestehen

Jesus versichert noch einmal, dass Himmel und Erde vergehen werden, aber das Gottes Worte bleiben. So wie wir die Jahreszeiten im Werden und Vergehen beobachten können, so sicher sind uns die Zeichen auf sein Wiederkommen gegeben.

Gottes Worte vergehen nicht. Kennen Sie sie gut? Sind sie Ihnen vertraut?  Wohnen sie in Ihnen, oder sind Sie viel zu sehr auf das Äußere fixiert? Wie gelingt es, da eine gute Balance zu finden? Dieser Text hilft mir, meine Prioritäten zu ordnen. V. 38 spricht davon, dass die Menschen zur Zeit Noahs nur an sich selbst dachten. Das macht einsam, aber es ist auch heute eine tragische Tatsache, dass Einsamkeit in allen Altersgruppen eine große Rolle spielt. Selbst als Noah in die Arche stieg, glaubten die Leute nicht an das Unheil, bis die Flut sie mit sich riss. Ich frage mich: Muss es so weit kommen? Ich lese solche Texte als Warnung und Denkanstoß für mich. In V. 37 wird beschrieben, wie es in der Welt zugehen wird, wenn Jesus wiederkommt. Die Menschen essen, trinken, heiraten und wiegen sich in der Sicherheit, das Leben ginge immer so weiter. Damit sind die alltäglichen Dinge gemeint, die uns zu sehr beschäftigen. Der Blick auf das Wesentliche ist verstellt. Letztlich ist Gott außer Reichweite geraten. Vielleicht allmählich und ungewollt. Dieser Text ist eine Einladung, sich neu zu besinnen. Wir haben die Möglichkeit, unser Herz neu zu Jesus hinzupositionieren.

Wiederkunft Jesu

Nun stelle ich mir vor, wie es sein wird, wenn Gott sein göttliches „Jetzt“ zu Jesus spricht und er dann kommt. Keiner weiß, wann dieser Zeitpunkt ist. Ich möchte bereit sein. Bereit. Jesus endlich zu sehen. Dann wird der Glaube spürbare Realität. Ich mag Gespräche, in denen mir Menschen erzählen, was sie in ihrem persönlichen Glauben an Jesus entdecken und wie sie ihn erleben. Ich stelle bei ihnen und auch bei mir selbst fest, dass es immer wieder Erlebnisse sind, die im Verborgenen vor sich gehen. Das bekomme ich äußerlich gar nicht mit. Trotzdem ist eine Veränderung festzustellen. Es stimmt, dass Jesus das Leben von Menschen allmählich heilt und ihre Seele Ruhe findet. Unsere innere Heilung ist Gottes größter Wunsch. Es gibt keine größere Liebe, die sich das zum Ziel setzt und es auch schafft. Deshalb starb Jesus den grausamen Tod am Kreuz stellvertretend für uns. Er räumte alles aus dem Weg, was uns von Gott trennte. Altes muss uns nicht mehr belasten. Wir haben die Möglichkeit, mit Gott, dem Schöpfer, in einer Beziehung zu leben und sie zu gestalten. Mein Verstand will dieses Angebot nicht gerne annehmen. Es scheint zu einfach, aber Gott sagt es mir durch seine starken Worte, dass ich es doch glaube und ausprobiere. Seine Liebe wird nur wirksam in mir, wenn ich sie annehme und ihm glaube. Jesus hat sich für mich hingegeben, um meine Wunden zu reinigen, damit ich heil werden kann von Dingen, die in meinem Leben nicht gut gelaufen sind. Ich öffne ihm meine Hände und mein Herz, damit er mich beschenken kann. Bei ihm ist Hoffnung auf einen neuen Anfang.

Ich glaube auch, dass es bei Jesu Wiederkunft ein großes Staunen geben wird, wenn ich erkenne, wie ich in meinem Glauben immer wieder ermutigt wurde. Jesus kommt für alle sichtbar in einer überragenden, nie gekannten Herrlichkeit. Er wird uns ausnahmslos alle überwältigen.

Unsere Welt wird immer unübersichtlicher. Keiner weiß, wie und wann die Kriege, die gerade geführt werden, beendet sind. Hungersnöte und Fluchtbewegungen nehmen zu. Gute Ereignisse sind in den Nachrichten rar. Hinzu kommt vielleicht manchmal das Leiden an uns selbst und an der Unvollkommenheit. Wie gerne hätten wir manches anders.

Wie soll ich mich nun auf sein Wiederkommen vorbereiten?

Hier werde ich aufgefordert, jederzeit bereit zu sein, weil ich nicht weiß, wann der Herr wiederkommt. V. 44 sagt, dass Jesus wiederkommen wird, wenn ich am wenigsten damit rechne.

Entscheidend wird sein, wie mein Herz auf die Ankunft vorbereitet ist. Ist es ein erschreckendes Feststellen, dass Gottes Wort die Wahrheit ist? Oder eine unsagbare Freude, dass mein Leben sein Ziel erreicht hat und endlich für immer in der Gemeinschaft mit Jesus sein darf?

Bereit zu sein bedeutet:

  • Ich bereite mich auf ein großes Ereignis vor.
  • Ich schaue vorwärts. Es ist nicht die Zeit, den guten alten Zeiten nachzutrauern.
  • Ich erwarte mit Spannung und Vorfreude, wie das Ganze dann in Wirklichkeit wird.
  • Ich führe ein gutes Leben, an dem Gott Freude hat, und warte geduldig auf den Herrn
  • Ich arbeite mit anderen Christen im Team zusammen. Dort hört man gut aufeinander, weil allen das gemeinsame Ziel vor Augen ist.
  • Ich frage, wie Gott sich mein Leben gedacht hat, und suche seine Spur.
  • Ich weiß, dass ich vom Empfangen lebe, denn ich lebe in Gottes Gunst.
  • Ich lebe im Glauben.
  • Ich habe nicht in der Hand, was in der kommenden Zeit geschieht, aber ich kann mich entscheiden, an welcher Hand ich gehe.

So kann ich in der Vorfreude wachsen, reifen und mich vorbereiten bis zu dem Tag, an dem er wiederkommt.

 

Ihr Kommentar

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Kommentare (5)

Scherà /

Danke für die sehr ausführliche Auslegung!
Gestern Sonntag durfte ich eine Predigt über die 1p Jungfraueb hören, Matthäus 25.
Ganz stark kam mir da der Gedanke vom Wort Gottes über die Sintflut, mehr

Inge K. /

Als kleines Kind wünschte ich mir niemals sterben zu müssen. Ich dachte irgendwann findet die Wissenschaft eine Möglichkeit. Dann lernte ich Jesus kennen und las daß er uns ewiges Leben schenkt wenn mehr

Cornelia /

Liebe Christiane, viiiiiieeeelen Dank für deinen Impuls. Hat mich sehr erreicht. Seid reich gesegnet und grüß auch Christian herzlich, Cornelia G., Westhofen

Sigrid K. /

Liebe Frau Stock, danke für Ihre mutmachenden, zuversichlichen Worte. Sie tun einfach gut.
Ich freue mich sehr auf Jesu Wiederkunft! Leider vermisse ich diese Vorfreude
bei den meisten Mitchristen mehr

H. B: /

Vielen Dank Frau Stock für die anschauliche Auslegung.