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/ Bibel heute

Gott führt sein Volk aus der Gefangenschaft

Christine Müller über Jesaja 43,14–28.

So spricht der HERR, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel geschickt und habe die Riegel eures Gefängnisses zerbrochen, und zur Klage wird der Jubel der Chaldäer. Ich bin der HERR, euer Heiliger, der ich Israel geschaffen habe, euer König. So spricht der HERR, der im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn macht,[...]

Jesaja 43,14–28

Ich nehme uns ein wenig in die Geschichte Israels mit hinein. Nachdem das Volk zuerst in das gelobte Land geführt wurde, es das Land eingenommen hatte, hat es sich doch wieder anderen Göttern zugewandt. Die Israeliten haben Frauen und Männer geheiratet, die nicht an Gott glaubten und sich so weiter und weiter von Gott entfernt. Gott hat ihnen immer wieder Menschen geschickt, die sie kurzfristig zu ihm zurückholten, aber letztendlich haben sie das verheißene Land verloren. Sie selbst wurden in die Gefangenschaft nach Babylon geführt.

Es ist aber Gottes Wille, das Volk - um seines Namens Willen - zurückzubringen, nicht weil sie umkehrten, sondern weil es sein Volk ist und er sie liebt.

Unser Erlöser

Beim Lesen des ersten Versabschnittes kommt mir unmittelbar die Frage: Ist Gott auch mein Herr, mein Erlöser? Darf er bestimmen, führen und anordnen in meinen Leben?

Er ist nicht irgendein Herr, er ist der Herr, unser Erlöser! Er-Löser, er befreite uns von der Gebundenheit an die Sünde. Er machte uns zu neuen Menschen, zu einer neuen Kreatur. Wie wunderbar! Hat dieser Gott, unser Herr, noch Macht, Autorität in meinem Leben? Er wird zu Beginn als der Herr, der Erlöser und der Heilige Israels, also ohne Sünde, beschrieben. Passende Worte finden wir in den folgenden Versen: Gott, unser König, der so mächtig ist, dass er im Meer sich eine Bahn machen kann. Er kann Wagen und Rosse (Pferde im Meer) ertrinken lassen. Ich denke, Sie wissen um welche biblische Geschichte es hier geht. Gott erinnert sein Volk daran, wie er sie aus Ägypten führte, genauso kann er sie aus der babylonischen Gefangenschafft führen. Er kündigt hier die Befreiung für Israel an.

Vers 18 nimmt uns mit in einen neuen Gedanken. Das Frühere und Vorherige braucht nicht im Mittelpunkt zu stehen, sondern das Neue, was Gott tun will. Er hat große Dinge in der Vergangenheit getan und er kann große Wunder jetzt und in der Zukunft tun.

Wer immer nur rückwärts schaut, fährt vorwärts gegen die Wand.

Denkt nicht an das Frühere!

Für wen gilt dieser Satz? Gottes Wort ermutigt uns, nicht zurückzuschauen auf das, was war, sondern nach vorne. Gott lebt und handelt heute in unserem Leben und wir können neue Erfahrungen mit ihm sammeln. Manchmal muss man sich sogar von alten Gewohnheiten des christlichen Glaubens verabschieden, weil Gott uns neue Erkenntnisse schenkt. Rechnen wir in unserem Alltag damit, dass Gott Neues wirken will in unserem Leben? Hier kommt nur eine kleine Demonstration der Dinge, die Gott tun kann: Er kann in die Wüste Wasser bringen. Sogar die Tiere werden seine Größe wahrnehmen. Tier und Mensch sollen Gottes Ruhm verkünden. Wir sind aufgefordert, von Gottes Wundern und Taten zu erzählen, damit auch andere Menschen Gott kennen lernen.

In den folgenden Versen zählt Gott auf, was Israel nicht getan hat: „Ihr habt mich nicht angerufen, als ich euch hätte helfen können. Um mich, euren Gott, habt ihr euch nicht bemüht. Weder Brandopfer noch andere Opfer habt ihr mir gebracht. Kein Geld wurde für Gewürze ausgegeben für mich.“

Wenn ich diese Worte lese, dann kommt es mir so vor, als ob Gott mir Ähnliches sagen könnte: „Als Du Hilfe brauchtest, bist du nicht zu mir gekommen. Von deinem Gehalt, deinem Reichtum hast du mir nichts abgegeben. Deine kostbare Zeit und deine Energie hast du für Anderes eingesetzt.“ Und so könnte ich gerade weitererzählen.

Ich habe nicht getan, was Gott gefreut hätte, und dazu habe ich ihm auch noch Arbeit mit meinen Fehlern gemacht.

V. 24 erinnert uns an eine unschöne Realität in unserem Leben. Die Sünde, was wir sagen, tun und denken, was Gott keine Freude macht. Diese Dinge machen Gott viel Arbeit. Ich habe das so richtig zum 1. Mal verstanden, dass mein Ungehorsam Gott Arbeit macht. Liebe Hörer, wie fühlt sich das an?

Und obwohl Gott Grund hat, uns ähnliche Dinge vorzuwerfen, tilgt er unsere Schuld, nimmt er weg, was wir verbockt haben.

Unser liebender Gott

Gott ist nämlich nicht so, wie wir und er gibt uns auch nicht, was wir verdient haben! Er ist ein liebender Gott, der gnädig ist. Er liebt uns auch dann noch, wenn wir es gar nicht verdient haben. Wir brauchen und können uns seine Liebe nicht verdienen!

Ich möchte uns heute ermutigen, uns selbst in Frage zu stellen vor Gott. Wir können unser Herz von Gott prüfen lassen, ob gute Gedanken und Gefühle darin sind. Gott möchte uns auf den richtigen Weg leiten.

Gott will meine Fehler vergeben, auch wenn ich immer wieder sündige. Das tut Gott um seiner selbst willen. Er ist ein liebender Gott. Er ist gerecht, und deswegen vergibt er uns um Jesu willen.

Gott hätte allen Grund gehabt, sich von diesem Volk abzuwenden. Stattdessen sandte er seine Boten, gab er nicht auf, sein Volk zu rufen, zu locken, zur Umkehr zu bewegen. Wer hat hier wem Arbeit und Mühe gemacht? Manche Menschen beschweren sich auch heute noch bei Gott. Menschen klagen Gott an, weil er nicht tut, was sie für richtig halten. Manche rechnen sogar auf, was sie alles für ihn getan haben. Dann müsste Gott doch tun, was sie wollen. Wir sind so fixiert auf das, was wir tun. Das können wir uns vielleicht bei der Rentenversicherung anrechnen lassen, aber nicht bei Gott. Da könnten wir hingehen und klagen, wenn wir uns benachteiligt fühlen. Aber bei Gott haben wir kein Recht, unsere Taten anrechnen zu lassen, um Gott auf die Anklagebank zu setzen. Denn die Wahrheit sieht ganz anders aus. Wir haben es einzig seiner Güte zu verdanken, dass er immer noch mit uns unterwegs ist.

Das ist unlogisch, aber unglaublich gut für uns! Schon unsere Väter und auch die Väter des Volkes Israels haben sich immer wieder von Gott abgewendet und Gott hat sie immer wieder zu sich zurückholen wollen. Er schickte Propheten, Könige und Richter, damit sein Volk ihn wieder ehrt.

Ich frage mich, wie kann das Volk Israel sich von so einem mächtigen, liebenden und gnädigen König abwenden, der so viel für es getan hat?

Wie kann es also sein, dass wir uns bis heute auch immer wieder von Gott abwenden, dass wir eigene Wege gehen? Wieso wollen wir nicht hören, und suchen bei anderen Rat, statt bei Gott? Ich bin auch nicht besser als die Israeliten! Es ist leicht, über andere herzufallen, sie zu verurteilen, sie zu beurteilen. Ja, denn dann stehen wir ja besser da. Dann sind es die anderen, die es nicht richtig machen.

Darum lasst uns umkehren zu dem, der uns immer wieder annimmt, der unsere Fehler austilgt und Neues machen will, auch in meinem und Ihrem Leben.

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