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Nachahmung der Liebe

Burghard Affeld über Epheser 5,1-2.

So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat.

Epheser 5,1-2

„Ja, ja! …Ist in Ordnung. Mache ich. …Aber passen Sie auf! …Ich kann jetzt nicht. …Urlaub ist wichtig. Für Sie auch … Ja, ja! Jaaa….!“ So tönt es hinter mir.

In respektvollem Abstand schreitet mit ernster Miene hinter mir unser kleiner Enkel. An sein Ohr hält er ein Brettchen. Damit ahmt er mich beim Telefonieren nach, während ich auf der großen Wiese vor dem Haus meine Kreise ziehe, um den jeweils besten Empfang zu haben. Wir machen Urlaub in der Einsamkeit mecklenburgischer Wälder und Felder. Die Mobilfunkqualität ist hier sehr schlecht. Telefonieren im Haus geht gar nicht.

Wenn mein kleiner Enkel damals auf seinen Opa angesprochen wurde, hielt er eine Hand an sein Ohr und sagte immer: „Opa, telefonieren.“ Er nannte ihn deshalb: „Opa Telefon“. Später dann wollte unser Enkel genau wie Opa am Sonntag einen Schlips umlegen. Nachdem er sich eine Krawatte ausgesucht hatte, musste ich sie ihm fachgerecht umbinden. Stolz ging er damit in die Kirche. Auf seinen besonderen Sonntagsschmuck angesprochen, antwortete er: „Von Opa, wie Opa. Opa macht das. Ich auch!“ Er war stolz auf seinen Opa und sagte es anderen gefragt und ungefragt. Man sollte es ihm ansehen und wissen, dass er zu seinem geliebten Opa gehört.

Was machen wir Christen eigentlich, damit Menschen um uns herum erkennen, zu wem wir gehören? Gibt es dazu ein Rezept? Ja, Paulus hat es uns im 5. Kapitel des Epheserbriefes in den Versen 1 bis 2 gegeben. Es lautet: „So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat.“

Nachahmer Gottes sollen wir sein. Das klingt befremdlich. Können wir Gott nachahmen? Dürfen wir das? Gott ist Gott und Mensch ist Mensch. Gott ist unser Schöpfer und wir sind seine Geschöpfe. Wie können wir ihn nachahmen? Genauso wenig wie unser Enkel durch Nachahmung zum Opa wird, genauso wenig werden wir durch Nachahmung Gottes zum Gott.

Worin sollen wir Gott nachahmen? In der Liebe! In der Liebe, die Jesus uns vorgelebt hat. Er liebt seinen himmlischen Vater und uns verlorene Menschen. Diese Liebe brachte ihn ans Kreuz und kostete ihn sein Leben. So sehr hat er uns geliebt und tut es immer noch.

Das Wort für „Nachahmung“ wird auch mit „Nachfolge“ übersetzt. Wir sollen also in den Spuren Gottes gehen - wie der Enkel hinter seinem Opa. Der Enkel ahmte seinen Opa nicht nur nach, sondern ging seinem Opa respektvoll hinterher. Er folgte ihm nach.

Wenn ich ein Telefonat beendet hatte, ging ich auf meinen Enkel zu, bückte mich und breitete meine Arme aus, in die er freudestrahlend hineinlief. So wartet der ewige Vater mit ausgebreiteten Armen auf uns. Er hat uns zuerst geliebt. Wir sind seine geliebten Kinder.

Er freut sich, wenn wir ihn zurück lieben, um seine Liebe nachahmend zu den Menschen zu bringen. „So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat.“

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Kommentare (1)

Ruth N. /

Dankeschön. Ja, das möchte ich.
Einen gesegneten Sonntag