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Wanderweg oder Abkürzung?

Christoph Reeps über Psalm 32,8.

Der HERR spricht: Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.

Psalm 32,8

Eine meiner Erfahrungen von vielen Urlaubswanderungen ist: „Die meisten Abkürzungen lohnen sich nicht.“

Vielleicht liegt es an meiner schlechten kartografischen Ausstattung. Da könnte ich sicher noch mehr investieren. Vielleicht liegt es auch an meiner Faulheit, dass ich denke: „Wenn ich hier den offiziellen Weg verlasse, und eine Ecke abschneide, dann müsste ich doch quer durch den Wald schneller wieder auf den anderen Weg kommen.“ …

Aber dann zeigt sich: Da ist ein Tal, ein Bach, ein Sumpf, eine Klippe, ein Privatgelände, ein Steinbruch oder sonst irgendein Hindernis. Manches Hindernis lässt sich dann mit vielen zusätzlichen Mühen und Kräften überwinden. Andere Hindernisse zwingen mich dazu, wieder auf den vorherigen Weg zurückzugehen und meine Wanderung dort fortzusetzen, wo ich den Weg einmal verlassen hatte.

Und wieder mal weiß ich, was ich eigentlich schon vorher wusste: Ich hätte mich nach denen richten sollen, die die Gegend kennen, die den Weg schon öfter gegangen sind und die dann die Karte gezeichnet und den Weg markiert haben. Manche Erfahrung muss man sicher selber machen. Auf manche schlechte Erfahrung kann man aber auch verzichten, wenn man sich auf jemanden verlässt, der mehr Ahnung hat, der mehr Weitblick hat, der sich besser auskennt.

Diese Erfahrung machte auch König David und schrieb davon im 32. Psalm. Er hatte Gottes Gebote übertreten. Und statt um Vergebung zu bitten, versuchte er es zu vertuschen und zu verstecken. Das belastete ihn immer mehr. Und erst als er es vor Gott ausgesprochen hatte, da ging es ihm wieder besser.

Er merkte: Der Weg, der von Gott angeboten wurde, der ist der beste Weg.

Ich weiß es nicht, ob David damit jetzt meint, den Lebensweg nach Gottes Geboten zu gehen und nicht erst schuldig zu werden? Oder ob David den Weg zur Vergebung meint, um die Schuld wieder loszuwerden? Richtig wäre beides: Der Weg nach Gottes Geboten bewahrt uns vor vielem Leid und Schaden im Leben. Und da wir auch bei gutem Bemühen immer wieder schuldig werden, brauchen wir auch immer wieder den Weg über die Vergebung. Und da spricht David aus, was Gott ihm gezeigt hat: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“

Gott lehrt uns den Weg, den wir gehen sollen. Er weiß, welcher Weg gut ist und auf welcher - scheinbaren - Abkürzung welche Hindernisse sind. Wege, von denen wir denken: „Da kommen wir besser bei weg“, „Da kommen wir schneller ans Ziel“. Gott weiß, auf welchem Weg wir sicherer und weniger beschädigt ans Ziel kommen. „Karte lesen“ heißt „Bibel lesen“. Gott hat den optimalen Weg schon gesehen und die Karte vorgezeichnet und die Stationen auf unserem Lebensweg markiert.

Gott sagt: Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.

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Kommentare (1)

Leo le sel /

Ja, so ist es. - (Kann es sein, dass Euere Beiträge zur Zeit mehr Lebensnähe finden ?) - Aber auch, wenn mir ein Hindernis den Weg versperrt und ich z.B. den Bus verpasse und so Zeit bekomme, in mehr