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/ Wort zum Tag

Dankbarkeit – der Königsweg zum Glück

Jürgen Neidhart über Psalm 92,2-3.

Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen.

Psalm 92,2-3

„Ein neuer Tag beginnt und ich freu mich, ja, ich freue mich.“ Mit diesem Lied und dem damit verbundenen Lebensgefühl bin ich früher gern in den Tag eingestiegen. Doch während der Zeit der Corona-Krise verdüsterte sich meine Stimmung bereits am Morgen.

Statt mit der „Guten Nachricht“ beschäftigte ich mich fortan mit schlechten Neuigkeiten über das Coronavirus. Kein Wunder, dass ich zunehmend besorgt und unzufrieden wurde. Meine Gedanken kreisten um das, was ich nicht mehr konnte und nicht um das, was alles noch möglich war.

Kennen Sie das auch? Wie oft habe ich früher älteren Menschen den Rat gegeben: Freuen Sie sich über das, was Sie noch haben und trauern Sie nicht dem nach, was nicht mehr geht! Konnte ich damals wirklich mitempfinden, worauf ein Mensch aufgrund seines Alters oder seiner Beschwerden zunehmend verzichten muss und auf die Hilfe anderer angewiesen ist? Nein! Heute ahne ich, was es bedeutet, in der persönlichen Freiheit stark eingeschränkt zu sein, wochenlang zu Hause zu bleiben und keine Besuche mehr zu bekommen.

Folgende Frage beschäftigte mich: Will ich weiterhin niedergedrückt und unzufrieden leben? Oder möchte ich wieder ein dankbarer und zufriedener Mensch sein? Geholfen hat mir das Nachdenken über Psalm 92. Er beginnt mit folgenden Worten: „Wie gut ist es, dir, HERR, zu danken und deinen Namen, du höchster Gott, zu besingen, schon früh am Morgen deine Gnade zu loben und noch in der Nacht deine Treue zu preisen“  (Psalm 92,2-3, HFA).

Wer Gott dankt, blickt auf ihn. Die widrigen Umstände verlieren an Bedeutung. Gott danken bringt uns in Verbindung mit ihm. Wer mit Gott in Verbindung kommt, ist nicht mehr allein und weiß sich geborgen.

Bei ihm wächst Glaube, Liebe und Hoffnung und er erkennt, dass Gott es gut mit ihm meint. David drückt das in Psalm 103 so aus: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ (Ps 103,2, LUT). Nein, ich möchte nicht vergessen, wie viel Gutes Gott bisher in mein Leben hineingelegt hat. Danken kommt ja von denken. Und dieses dankbare Nachdenken wird unser Leben bereichern und prägen.

Folgendes erweckt in mir tiefe Dankbarkeit: Gottes geniale Schöpfung, meine Familie und Freunde, Gottes Liebe und Fürsorge, Jesus, der mich erlöst hat; außerdem wunderbare Verheißungen in der Bibel, Bewahrung in Gefahren, Trost im Leiden und die Hoffnung auf die himmlische Herrlichkeit.

Der Psalmist empfiehlt uns, schon früh am Morgen Gottes Gnade zu loben. Ein undankbarer Mensch meint, er habe Anrecht auf das Gute. Er sieht nicht, dass es Gottes reine Gnade ist, wenn er uns gibt, was wir brauchen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Gott uns segnet. Es ist ein Riesengeschenk! Dass ich die unverdiente Güte Gottes erkenne, ist der erste Schritt zur Dankbarkeit. Jeremia schreibt: „Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr!“ (Klgl 3,22-23, HFA)

Der zweite Schritt zur Dankbarkeit ist, dass ich die Treue Gottes lobe. Auch gerade dann, wenn ich vor lauter Sorgen nachts wach liege. Gerade in solchen Momenten tut es gut, Gottes Treue zu preisen. Dadurch wird es mir wieder möglich, die Spuren des Wirkens Gottes in meinem Leben zu erkennen. Ich bekomme einen Blick für das viele Positive, womit er mich beschenkt hat. Ich entscheide mich bewusst dafür, dem Negativen weniger Raum in meinem Denken zuzugestehen. Das macht mich froh und zufrieden.

Dankbarkeit ist so etwas wie der Königsweg zum Glück. Wer dankbar ist für das, was er hat, braucht nicht zu klagen über das, was er nicht hat. Nehmen wir uns doch erneut Zeit, um Gott zu danken und ihn für seine unverdiente Gnade und Treue zu preisen!

Ihr Kommentar

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Kommentare (4)

Gabriele T. /

Dankbarkeit und Lobpreis ist der Königsweg zu unserem Herren.Am besten in der Gemeinschaft.Wunderbar geschrieben Danke

Martha D. /

Diese Betrachtung spricht mir so direkt aus dem Herzen! Vielen Dank für diesen Aufsteller :-)

Sabine /

Ich möchte Ihnen einfach mal ein DANKE für das gute Wort zu Tag sagen!!!!
Mit tat es gut!!!!!!

Friedolin F. /

Ja, Dankbarkeit, wie lange musste ich durch dunkle Täler geführt werden, auch weil es nicht so lief wie ich es wünschte und nicht das Gute wahr nahm, das jeden Tag vor mir ausgebreitet lag, bis ich die Dankbarkeit, die vom Herzen kommt, fand. - Danke