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/ Wort zum Tag

Erinnerungen

Daniel Eschbach über Psalm 105,40-42.

Der HERR sättigte sein Volk mit Himmelsbrot. Er öffnete den Felsen, da strömten Wasser heraus, sie flossen dahin als Strom in der Wüste. Denn er gedachte an sein heiliges Wort.

Psalm 105,40-42

Kürzlich habe ich alte Dateien auf der Festplatte meines Computers durchstöbert. Dabei habe ich Videosequenzen entdeckt, die ich schon lange vergessen hatte.

Die Kamera war damals ganz neu. Und ich habe einfach drauflos gefilmt. Unsere Kinder waren noch klein. Zu sehen war eigentlich nichts Sensationelles: Die Kinder im Quartier beim Spielen; eine Bergwanderung, die wir als Familie machten; Small-Talk in der Bergbahn ... Und doch hat das ganz viel mit mir gemacht.

Beim Anschauen sind Erinnerungen erwacht, weit über das in den Filmchen Sichtbare hinaus. Und es wurde mir wieder bewusst: Was für eine tolle Zeit war das doch, als wir so als Familie miteinander unterwegs waren. Ich habe große Dankbarkeit gespürt: Für viele gute, kleine Momente und Tage, die wir zusammen erlebt haben. Und Freude kam auf: Die Kinder sind längst erwachsen, haben sich entwickelt, ihren Platz im Leben gefunden und sind gut unterwegs. Die Beziehung zu ihnen hat sich verändert, aber sie ist intakt geblieben. Was für ein Geschenk!

Erinnerungen sind wichtig. Wir Menschen haben einen Hang zur Vergesslichkeit und sehen deshalb bei Widerstand oder Problemen schnell schwarz. Dabei haben wir schon so viel erlebt, was uns hoffnungsvoll, zuversichtlich stimmen könnte. Wir müssen nur unsere Erinnerungen lebendig halten.

Das gilt auch und ganz besonders für den Glauben. Wenn wir uns nicht immer wieder in Erinnerung rufen, was wir schon alles mit und dank Gott erlebt haben, wird der Glaube schnell einmal klein, brüchig oder hohl.

In etlichen Psalmen gibt es Passagen, die bewusst Israels Erinnerungen aktivieren, sie wieder ins Bewusstsein holen, um so das Vertrauen von Gottes Volk zu stärken. So zum Beispiel in Psalm 105. Da wird die ganze Geschichte Israels mit seinem Gott von A bis Z aufgerollt. In den Versen 40-42 klingt das dann zum Beispiel so: „Als sie ihn baten, ließ er Wachteln kommen, mit Brot vom Himmel machte er sie satt. Er öffnete den Felsen und Wasser kam hervor, wie ein Strom ergoss es sich durch die Wüste. Das tat er wegen seines heiligen Versprechens, das er seinem Diener Abraham gegeben hatte.“ (GNB)

Gott war an Israels Seite. Die ganze Zeit. Er hat für sein Volk gekämpft, hat es beschenkt, es bewahrt. Unzählige Ereignisse bestätigen, was er zuerst Abraham versprochen hatte: „Ich will bei Dir sein und dich segnen!“ – Es stimmt. Gott ist und bleibt da. Wir können uns darauf verlassen. Was er versprochen hat, gilt. Darum kann, wer sich an ihn hält und auf ihn vertraut, selbst in schwierigen, unsicheren Zeiten zuversichtlich bleiben und die Hoffnung bewahren.

Erinnerungen sind wichtig, weil sie uns für aktuelle Herausforderungen die nötige Kraft und Zuversicht schenken, weil sie unser Gottvertrauen stärken und unsere Angst überwinden. Darum: Warum gönnen Sie sich nicht gleich noch ein paar Minuten, um in Erinnerungen zu schwelgen? Und ich meine jetzt vor allem Erinnerungen an das, was Sie mit Gott schon erlebt haben. Eine Art persönliches Erntedankfest. – Es könnte Ihnen helfen, den Herausforderungen, die heute vielleicht auf Sie warten, zuversichtlich zu begegnen. Ich wünsche Ihnen einen guten, gesegneten Tag.

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Kommentare (2)

Hedy /

vielen Dank fuer Ihre Worte. Fuer die Auslegung.
Gott Segne Sie heute und immer....

Jörg D. /

Vielen Dank. Genau das Richtige für heute. Dass sich doch alle Menschen, wir Jesusleute zuerst, dessen immer bewusst wären. Und auch dieser Tag - ob mit oder ohne bedeutende Herausforderung - hat sein Gutes, denn: "Der HERR denkt an uns und SEGNET uns."