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Pilgern

Matthias Rapsch über Psalm 121,5-6.

Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.

Psalm 121,5-6

Wer in den Bergen zu einer Tour aufbricht, der braucht die passende Ausrüstung und viel Ausdauer. Schöne aussichtsreiche Berggipfel lassen sich nicht mal so nebenbei bezwingen. Schnell kann das Wetter umschlagen oder die Sonne so intensiv scheinen, dass wir auf jeden Fall einen ausreichenden Schutz brauchen.

In der Bibel wird unsere Lebensreise auch mit einer langen Wanderung und Pilgereise verglichen. In der Mitte der Bibel stehen Gebete und Lieder, auch Psalmen genannt. Sie wurden bei verschiedensten Anlässen gebetet und gesungen.

Im 121.Psalm geht es um eine Pilgerreise zum Tempel nach Jerusalem. Die Wallfahrer sind noch unterwegs. Der Tempel ist schon von weitem zu sehen. Er steht für die erfahrbare Gegenwart Gottes. Hier können Menschen Gottes Weisungen empfangen und in ihrem Glauben gestärkt werden. Aber der Weg ist noch weit und mühsam. Gefahren lauern und so manche Erschöpfung kann sich einstellen. Deshalb wendet sich der Wallfahrer an den lebendigen Gott. Wer kann mir helfen? Dann folgt sein Bekenntnis: Meine Hilfe kommt von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Danach ermutigt der Beter auch seine Wegbegleiter. Er lädt sie ein, sich dem Schutz Gottes und seiner Hilfe anzuvertrauen:

Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. (Psalm 121,5–6)

Wir sind heute zwar nicht auf einer Pilgerreise zum Tempel in Jerusalem, aber auf unserer Lebensreise läuft auch nicht immer alles glatt. Es gibt Streit und Konflikte in der Familie oder unter den Arbeitskollegen. Die täglichen Herausforderungen machen uns oft zu schaffen. Wir fühlen uns leer und erschöpft. Unerwartet trifft uns womöglich eine Krankheit oder anderes Leid.

Ihnen allen gilt die Einladung und Zusage: der Herr ist dein Schutz. Zu Gott, dem Herrn, dürfen wir jederzeit mit unseren Nöten kommen und unser Herz bei ihm ausschütten. Er ist uns in Jesus Christus ganz nahegekommen. Er hat unser Leben geteilt mit all seinen Höhen und Tiefen. Er ist sogar bis in die tiefste Sohle am Kreuz auf Golgatha gestiegen, um uns neues Leben und Hoffnung zu schenken.

Seit dem Ostermorgen ist er als der auferstandene Herr in Rufweite. Bei ihm finden wir Schutz und Hilfe, wenn uns die raue Alltagssonne und die Unruhe in der Nacht bedrohen. Er vergibt uns gern, wenn wir zu ihm kommen. Er möchte unsere Verletzungen heilen, die wir anderen und die andere uns zufügen. Bei ihm finden unsere aufgescheuchten und gehetzten Seelen Ruhe. Von seinen Worten können wir leben und Kraft schöpfen.

Deshalb können Sie heute ermutigt in den Tag gehen. Egal, was kommt und wie lang Ihre Lebensreise noch dauert: Sie sind mit Jesus Christus nie mehr allein. Sprechen Sie doch mit ihm. Die Bibel nennt das Gebet. Dieses Reden ist keine Einbahnstraße. Gott redet auch mit Ihnen durch sein Wort, durch Begegnungen mit Menschen und alltägliche Erlebnisse. In ihm haben Sie den besten Wegbegleiter, den man sich vorstellen kann. Er wird Sie auch an der Todesschwelle nicht allein lassen, sondern in das neue und ewige Zuhause bei ihm führen.

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