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/ Wort zum Tag

Trost mitten im Leid

Matthias Dreßler über Matthäus 5,4.

Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.

Matthäus 5,4

Leid kennt zahllose Gesichter, verschiedene Härtegrade und eine unterschiedliche Trefferquote unter uns. Der eine ist mehr, der andere weniger belastet und ganz ohne Leid verläuft kein Menschenleben. - Alle unsere Leiderfahrungen zeigen, wir leben jenseits von Eden. Dennoch ist die Zeit der Leiden auf unser irdisches Dasein begrenzt.

Die Ewigkeit jedenfalls wird uns endgültig befreien von allem, was uns heute Not macht, Tränen fließen lässt oder Schmerz bereitet. - Wenn Jesus lehrt „Selig sind, die Leid tragen“, ist zuerst in der Sprache des Neuen Testamentes eine ganz bestimmte Art des Leides gemeint: Vorrangig ist an Mitmenschen gedacht, die mit tiefem Schmerz um einen geliebten Toten klagen und trauern.

Auffällig ist im Alten wie im Neuen Testament, dass Leid Menschen, die mit Gott leben, genauso treffen kann wie jene, die ohne ihn leben. So trauert Jakob um seinen verschollenen Sohn Joseph (1. Mo 37,34); König David tagtäglich um seinen Sohn Absalom (2. Sam 13,37) und Maria um ihren Bruder Lazarus (Joh 11,33).

Warum wird ausgerechnet den Trauernden von Jesus Seligkeit oder Glücklichsein zugesprochen? Leid allein jedenfalls kann uns kein Glück bringen. So sagt es uns unsere menschliche Logik. Beide, Leid und Glück, scheinen zwei sehr voneinander entfernten Welten anzugehören. Doch was bei Menschen unmöglich ist, ist durchaus bei Gott denkbar.

Deshalb liegt das Schwergewicht dieses Wortes Jesu nicht im „Leid tragen“, sondern im Trost Gottes. Gott weiß, dass unentwegter Sonnenschein ein Land zur Wüste macht. Und darum braucht es in unserem Leben den „Regen des Leides“, um bestimmte Erkenntnisse über Gott zu bekommen und hilfreiche Erfahrungen mit Gott zu machen. Eine dieser Einsichten findet sich in Psalm 34,19: „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind und hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.“

Wie gelangt Gottes Trost insbesondere am Grabe eines geliebten Menschen zu uns?

Manch einer hat Gottes Trost durch Worte anderer Christen erlebt, die ihn durch diese schwere Zeit begleitet haben. Andere sind durch Gottes Wort von der Hoffnung auf die Ewigkeit bei Gott so getröstet worden, wie nie zuvor. Und etliche sind besonders eindrücklich am offenen Grabe von der Gewissheit getragen, dass selbst der Tod ihren geliebten Angehörigen nach Römer 8 nicht von der Liebe Gottes trennen kann.

Auf welche Art und Weise uns Gottes Trost erreicht, stets geht er auf die Liebe unseres himmlischen Vaters zurück, den Paulus darum den „Gott allen Trostes“ nennt. Gott allein weiß, was wir benötigen und er wird es seinen Kindern nicht vorenthalten.

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