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Segen

Wolf-Dieter Kretschmer über Psalm 67,2.

Wenn ich sonntags einen Gottesdienst besuche, dann gehört immer ein Programmpunkt dazu: Der Segen, mit dem ich verabschiedet werde. Mit diesem letzten Zuspruch verlasse ich den Gottesdienstraum und stelle mich dem Alltag.

In Psalm 67 ist ein solcher Segenswunsch aufgezeichnet. Ich lese den Vers 2 nach der Übersetzung Neues Leben. Die Bibel:

„Gott sei uns gnädig und segne uns. Er lasse sein Angesicht gnädig über uns leuchten“, Psalm 67,2.

„Gott sei uns gnädig“, lese ich und überlege: Ja, das ist auch mein Wunsch. Möge Gott nicht nach seiner heiligen Gerechtigkeit mit mir verfahren. Dann hätte ich keine Chance, seinem vernichtenden Urteil zu entkommen. Deshalb bitte ich darum, dass er sich mir gnädig erweist. Und dabei denke ich an Eigenschaften wie großherzig, voller Erbarmen und liebevoll.

Ich wünsche mir, dass Gott Gutes in mein Leben spricht: Beispielsweise seine Menschenfreundlichkeit zum Tragen kommt, und sein Heil mir zuteilwird. Dann kann das, was in meinem Leben kaputt oder krank ist, wieder in Ordnung kommen.

Weiter lese ich: „Er lasse sein Angesicht gnädig über uns leuchten.“ Wie muss ich das verstehen? Gottes Gesicht als übergroße Taschenlampe, die auf meinen Lebensweg leuchtet, damit ich nicht stolpere?

Einen wichtigen Hinweis finde ich im 5. Kapitel des Johannes-Evangeliums. Jesus spricht darüber, wie er mit Gott, seinem Vater im Himmel, Gemeinschaft pflegt. Er sagt von sich - ich zitiere Vers 19: „Von sich aus kann der Sohn gar nichts tun, sondern er tut nur das, was er den Vater tun sieht. Was immer aber der Vater tut, das tut auch der Sohn!“ (Übersetzung Hoffnung für alle).

Jesus hat morgens die Nähe Gottes gesucht und auf das geachtet, was sein Vater im Himmel an diesem Tag zu tun gedachte. Man könnte auch sagen, Jesus hat das Angesicht Gottes aufgesucht und Gott hat sich ihm gezeigt. In dieser Begegnung wurde Jesus klar, was heute Priorität haben sollte, wer einen besonderen Zuspruch braucht oder Heilung benötigt.

Lese ich Psalm 67 in diesem Licht, gewinnt er eine erweiterte Bedeutung. Wenn Gott sich mir zuwendet, sein Angesicht mir leuchtet, dann gewährt er mir einen direkten Zugang zu seinen Gedanken. Er lässt mich sehen, was heute wichtig ist. Und wenn ich das umsetze, dann ist dieser Tag in Gottes Augen gelungen.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass Gott uns gnädig ist und uns segnet. Dass er Gutes in unser Leben hineinspricht. Möge über Ihnen und mir Gottes Angesicht leuchten.

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Kommentare (2)

URö /

Moin Herr Kretschmer,
kurz und knapp mit starkem Inhalt.
Bleiben Sie gesund und behütet!

Ernst /

Segen. Gott sei uns gnädig und segne uns.