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Ein wertvolles Versprechen

Wolf-Dieter Kretschmer über Hiob 5,11.

Gott erhöht die Niedrigen und hilft den Betrübten empor.

Hiob 5,11

Elifas ist ein Mann, der es gut meint. Sein Freund Hiob hat Schweres erlitten. Raubüberfälle haben ihn wirtschaftlich ruiniert. Der plötzliche Tod seiner Kinder infolge einer Naturkatastrophe setzt ihm aufs Ärgste zu. Hiob ist verzweifelt. Als Elifas die Nachricht von den grauenvollen Geschehnissen hört, eilt er ohne zu zögern herbei. Er will in dieser notvollen Zeit bei seinem Freund sein und diesem Trost spenden.

Was Elifas vorfindet, bricht ihm förmlich das Herz. Er erkennt den leidgeprüften Hiob kaum wieder. Hiob ist buchstäblich ein Häufchen Elend geworden.

Elifas hält sich an die Regeln, die damals üblich sind. Er verbringt schweigend viel Zeit mit dem leidgeprüften Freund und drückt so sein Mitgefühl aus. Erst nach einer Woche traut er sich, überhaupt etwas zu sagen.

Was Elifas dann ausspricht, kommt aus einem aufrichtigen Herzen. Er meint es gut mit Hiob. Allerdings wird schnell deutlich, dass seine Worte nicht trösten. Das meiste, was er zu sagen weiß, entspringt einem sehr begrenzten Gottesbild, das er sich zurechtgelegt hat.

Allerdings liegt Elifas nicht in allen Punkten verkehrt. Er spricht beispielsweise über Eigenschaften Gottes, die zutreffen und es wert sind, sich vor Augen zu halten. Zwei dieser Eigenschaften erwähnt er in seiner Rede. Sie sind im Buch Hiob 5,11 aufgeschrieben.

„Er [Gott] erhebt die Niedrigen und schenkt den Trauernden großes Glück“, Hiob 5,11.

Elifas weiß, dass niemand Gottes Aufmerksamkeit entgeht. Auch die nicht, die nach gesellschaftlichen Maßstäben als unbedeutend gelten. Gott sieht jeden und reicht allen die Hand. Jedem steht es offen, sie zu ergreifen. Auch will er den Trauernden die Tränen trocknen und ihnen Glück schenken.

Für mich ist das ein wichtiger Gedanke, den ich in diesen Tag mitnehme: Ich werde gesehen. Und zwar vom Allerhöchsten! Auch wenn ich den Eindruck habe, dass niemand sonst mich wahrnimmt, Gott tut es. Seine Blicke sind nicht streng, kontrollierend oder verurteilend. Nein. Es sind die liebevollen Blicke des „Vaters im Himmel“, von dem Jesus Christus im Evangelium spricht.

Gott sieht mich liebevoll an. Es tut nichts zur Sache, wie ich mich fühle und ob ich eine bedeutsame Rolle innehabe. Er will mir in meiner Not begegnen und mich aufrichten. Dazu hat er Jesus Christus gesandt, der mich einlädt mit den Worten: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erfrischen“, Matthäus 11,28.

Ich bete: Danke, lieber Vater im Himmel, im Namen von Jesus Christus für dieses wunderbare Angebot. Herr, du siehst meine Mühe und auch die Last, die ich mit mir trage. Bitte erfrische mich. Bitte richte mich wieder auf, damit ich mit Elifas bekennen kann: Du erhebst die Niedrigen und schenkst den Trauernden großes Glück. Amen.

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Kommentare (2)

Dr. Lothar B. /

Lieber Herr Kretschmer,
Ihre ermutigenden Zeilen sind heute Morgen für mich wie eine Himmelsbotschaft. Sie sind heute der Postillion
du ciel, Das Schöne der Botschaft aus Hiob und der Einladung mehr

Kristian H E. /

Man darf nicht mehr als Amen! Amen! Amen! dazu sagen. Danke herzlich für diese schönen, wichtigen Worte.