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/ Wort zum Tag

Energie von Gott

Rainer Kunick über 2. Timotheus 1,7.

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

2. Timotheus 1,7

Neulich fuhr ich wieder einmal in einem ICE. Ich saß bequem, die Temperatur war angenehm, der Kaffee schmeckte, die Mitreisenden lasen Zeitung, arbeiteten am Laptop, hörten mit Kopfhörern Musik vom Smartphone oder schliefen. Es war richtig schön, ich fühlte mich wohl. Allerdings standen wir schon eine halbe Stunde auf freier Strecke. Dann kam die Durchsage: Wir bitten um Entschuldigung, wir haben einen Oberleitungsschaden.

Spontan dachte ich: So ist das auch in meinem Leben und im Leben unserer Gemeinden. Wir haben uns bequem eingerichtet, fühlen uns wohl, aber kommen nicht von der Stelle. Haben wir auch einen Oberleitungsschaden, fehlt uns Energie von Gott?

Gott will uns seine Energie, seinen Geist immer wieder schenken. Das sagt uns unser Gotteswort für heute zu: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2. Timotheus 1,7).

Den Geist der Furcht kennen wir: Wir haben Angst vor schlimmer Krankheit, sorgen uns um einen lieben Menschen, um die Zukunft unserer Kinder, um unseren Arbeitsplatz und vieles andere - gerade auch in dieser Corona-Zeit. Aber Gott gibt uns diesen Geist der Furcht nicht. Wir können Gott vertrauen in all unseren Sorgen und Ängsten. Die sind dann zwar nicht mit einem Schlag verschwunden, aber Gott ist in unserer Furcht und in unseren Sorgen mit dabei mit seiner Fürsorge.

An die Stelle der Heidenangst kann Gottvertrauen treten. Es ist ein Segen für den Einzelnen und die Gesellschaft, wenn die Ängste schrumpfen und das Vertrauen wächst. Vor allem gläubige Menschen können sich furchtlos engagieren, weil sie im Raum Gottes felsenfestes Vertrauen lernen.

Wo Gott uns seine Energie, seinen Geist gibt, haben wir Kraft, Liebe und Besonnenheit, sagt unser Gotteswort.

Vielleicht vertrauen wir gern auf unsere eigene Kraft und spüren doch manchmal auch unsere Kraftlosigkeit, spüren, dass unsere „Kraft-Batterie“ leer ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns immer an Gottes Energiequelle anschließen. Dietrich Bonhoeffer hat es einmal so gesagt: „Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern auf ihn verlassen.“

Gott speist auch immer wieder unser Liebes-Konto. Weil er uns liebt, können und sollen wir – wenn auch immer nur bruchstückhaft – diese Liebe weitergeben. Von diesem Liebes-Konto können wir abheben und abheben und kommen doch nicht ins Minus, weil Gott uns immer mehr gibt, als wir abheben können.

In Israel gibt es zwei Seen: den See Genezareth und das Tote Meer. Im See Genezareth leben viele Fische, weil der Jordan-Fluss auf der einen Seite hinein- und auf der anderen Seite wieder abfließt. Im Toten Meer erstirbt alles Leben, weil es dort keinen Abfluss gibt. Wenn wir Gottes Gaben nur für uns behalten, erstirbt unser Glaube, denn er muss Herz, Hand und Fuß haben.

„Die höchste Krone ist die Besonnenheit mitten in den Stürmen der Gegenwart“, hat Jean Paul einmal gesagt. Gut, dass Gottes Geist uns immer wieder auch diese Gabe schenkt. Es scheint mir, dass wir in unserer aufgeregten Zeit die Besonnenheit besonders brauchen.

Tanken wir doch immer wieder neu auf an Gottes Energiequelle, dann wird unsere Furcht kleiner, Kraft, Liebe und Besonnenheit werden stärker.

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Kommentare (3)

URoe /

Moin Herr Kunick,
vielen Dank. Ihre Worte machen Mut,

Karin H. /

Danke für diese aufbauenden und mutmachenden Worte!

Sabine /

Danke, Herr Kunick, für Ihre mir mutmachenden Worte und Gedanken, mit denen ich jetzt in den Tag gehe