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Ungewöhnlich

Siegfried Skubski über Lukas 5,30–31.

Die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

Lukas 5,30–31

Jesus rief den Zöllner Levi in seine Nachfolge. Das war schon irgendwie eigenartig, denn der Beruf eines Zolleinnehmers hatte keinen guten Ruf. Zöllner bereicherten sich und wirtschafteten in ihre eigene Tasche. Mit Ethik und Moral hatten sie nicht so viel am Hut und sie machten sich auch kein Gewissen, ob sie andere schädigten. So einer war Levi.

Er arbeitete im Auftrag der Römer – also für Heiden - und wurde dadurch auf die Stufe der Zöllner und Sünder gestellt. Mit so einem unbeliebten und korrupten Mann wollten die meisten nichts zu tun haben. Besonders nicht die Religiösen - aber Jesus. Er forderte Levi auf, sein Leben zu ändern und ihm nachzufolgen.

Was wollte Jesus mit so einem in seinem Jüngerkreis? Ich kann mir das oft auch nicht vorstellen, dass gewisse Leute zum Glauben an Jesus finden oder in der Gemeinde sich einbringen. Und vielleicht sortiere ich vorher aus und enthalte ihnen das Evangelium vor.

Levi hörte den Ruf Jesu und ließ alles stehen und liegen. Seine Freude über sein verändertes Leben mit Jesus wollte er nicht für sich behalten. Er machte für Jesus ein großes Mahl. Er lud viele dazu ein, auch seine Arbeitskollegen.

Ja und damit – damit waren die religiösen Führer nicht einverstanden.

Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?

Warum? Die religiösen Führer konnten die Freude des Levi nicht teilen. Für sie war diese Feier mit diesen Zöllnern und Sündern ein entsetzlicher Zustand. Juden wussten besser als jedes andere Volk, dass der Sünder von Gott getrennt ist. In ihrem Tempel war das Allerheiligste vom Rest der Welt getrennt. Gott ist heilig und der Mensch ist sündig und darum hat der Ungläubige in Gemeinschaft mit Gott nichts zu suchen. Wie konnten die Jünger Jesu Gemeinschaft mit den Zöllnern haben? So übten die Pharisäer und Schriftgelehrten Kritik, die genau genommen an Jesus gerichtet war.

Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

In seiner göttlichen Vollmacht heilte Jesus viele Menschen. In Kapitel 5 des Lukasevangeliums finden wir gleich zwei Krankenheilungen - einen Aussätzigen und einen Gelähmten. Körperliche Krankheit kann uns ganz schön zu schaffen machen. Aber es gibt etwas, das noch viel schlimmer ist – das ist die Sünde. Der Zolleinnehmer Levi war nicht körperlich krank, vielmehr war er ein Sünder und die Sünde trennte ihn von der Gemeinschaft mit Gott.

Natürlich muss ein Kranker erkennen, dass er krank ist und die Hilfe eines Arztes in Anspruch nehmen. Darum sagt Jesus, dass die Gesunden - oder ich kann auch übersetzen “die Gerechten“ - keinen Arzt brauchen.

Wer sind nun die Gerechten? Das sind diejenigen, die ohne Sünde sind. Ich hatte Begegnungen mit Menschen, die meinten zwar, sie wären besser als die anderen und würden besser vor Gott dastehen. Aber die Bibel macht deutlich, dass alle Menschen Sünder sind und niemand so in Gemeinschaft mit Gott leben kann, selbst wenn er wollte. Darum braucht jeder Mensch die Vergebung durch Jesus Christus.

Wenn ich an Jesus glaube, dann sollte ich mich nicht damit zufriedengeben, dass ich gerettet bin. Ich sollte auch nicht meinen, dass ich besser bin als die Menschen, die nicht an Jesus glauben. Vielmehr will ich es wie Levi machen und meine Freunde und Bekannten und viele andere Menschen in die Gemeinschaft mit Jesus einladen.

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