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Kante zeigen

Volker Teich über Hosea 13,4.

Ich bin der HERR, dein Gott, von Ägyptenland her. Einen Gott neben mir kennst du nicht und keinen Heiland als allein mich.

Hosea 13,4

Kanten geben Halt. Kantige Menschen geben Orientierung. Hosea war ein Mensch, der Kante zeigte.

Von Gott war er berufen als Prophet und seine Botschaft war unbeugsam und unbequem. Im Namen Gottes ging er mit dem Volk Israel ins Gericht. Ein untreues Volk, das dem großen Liebhaber Gott die kalte Schulter zeigt. Es läuft anderen Göttern hinterher und verliert so seine Bedeutung, seinen Ruf und Halt. Mit packenden Bildern suchte Hosea, seine Hörer zu überzeugen. Ein Beispiel: „Sie werden sein wie die Wolke am Morgen und wie der Tau, der frühmorgens vergeht; ja, wie Spreu, die von der Tenne verweht und wie Rauch aus dem Fenster“. Eine ganze Kaskade von Bildern, die alle das Gleiche aussagen. Sie werden keinen Bestand haben. Sie sind wie eine Seifenblase, die zerplatzt und vergeht.

Und dieser Vergänglichkeit, dieser Vergeblichkeit stellt er den lebendigen Gott gegenüber: Hosea 13, Vers 4 „Ich aber bin der Herr, dein Gott von Ägypten her und du sollst keinen andern Gott kennen als mich und keinen Heiland als mich allein.“

Es geht um das erste Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben“. Das ist die Kante, die Hosea zeigt. Das ist die Leitlinie, die gilt: Es gibt nur einen Gott, der uns hält und uns trägt. Es ist der Gott, der immer schon eine Geschichte mit uns hatte. Der Gott von Ägypten her, das war der Gott, der sein Volk befreite, es aus der Knechtschaft in die große Freiheit und ins eigene Land führte. Alles schenkte er seinem Volk und wollte nur Liebe.

Und für uns? Es ist der Gott, der uns in Jesus Christus begegnet – im Kind in der Krippe, im Mann am Kreuz. Er schenkt uns Leben, dazu noch Vergebung unserer Schuld und macht uns zu seinen Kindern. Und er will nur eines: Unser Vertrauen!

Wie steht es damit in Zeiten der Pandemie? Sehen wir vor lauter Angst vor Krankheit und Einsamkeit noch, was dieser Gott uns jeden Tag aufs Neue schenkt? Ein Leben unter seiner Sonne, ein Leben in der Gemeinschaft mit ihm und anderen Menschen! Wunderbar, herrlich ist dieses Leben! Doch wie ist es, wenn tatsächlich Krankheit nach uns greift? Es muss nicht Covid sein. Plötzlich will das Herz nicht mehr im gewohnten Rhythmus schlagen oder ein Geschwür macht sich in unserem Körper breit. Wo ist dann unser Vertrauen auf Gott? Kennen wir ihn dann noch als den guten Vater, der uns trotz allem unendlich liebt? Kennen wir dann noch den guten Hirten Jesus Christus, der uns in seiner Hand hält? Oder rennen wir der Panik hinterher?

Oder wie ist es, wenn unser Lebenswerk zerbricht, der Boden unter uns wankt und Hilfe weit weg ist? Entdecken wir die Hand, die uns Gott entgegenstreckt und uns zuruft: Ich bin der Herr, dein Gott, einen andern kennst du doch nicht. Ich bin der Herr, dein Heiland und ich bin jetzt - gerade jetzt - für dich da.

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