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/ Wort zum Tag

Wo kann ich Gott begegnen?

Werner Karch über Psalm 48,10.

Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel.

Psalm 48,10

Soll ich schon wieder in die Kirche gehen? Ich war doch erst an Weihnachten dort. Schlimm genug, bei etlichen Beerdigungen und Hochzeiten muss ich dort erscheinen. Was soll ich dort? Bringt mir nichts, ich verstehe eh nichts, nur was für alte Leute! So oder ähnlich ist der Stellenwert von Kirche bei dem einen oder anderen heute.

Das Volk Israel hatte zu früheren Zeiten auch schon eine Art Kirche. Das war der Tempel, der in Jerusalem stand. Er war für die Menschen damals das Sinnbild der Wohnung Gottes. In der Mitte seines Volkes wollte er wohnen, um bei ihnen zu sein, bei seinem Volk, wie er sagte. Man konnte dort Gott im Gebet begegnen und mit ihm Gemeinschaft haben. Nicht im leiblichen, aber im geistlichen Sinne. Menschen, die Gott suchten und sich entsprechend vorbereitet hatten, waren im Tempel willkommen. Sie waren auch zu bestimmten Festzeiten eingeladen, wo ebenfalls die Gemeinschaft mit Gott im Mittelpunkt stand.

In Psalm 48, Vers 10 in der Bibel äußert sich der Psalmdichter dazu folgendermaßen: „Gott, wir denken an Deine Güte im Inneren Deines Tempels“! Gebet und Bitten, nachdenken über Gott – hier war der dazu notwendige Raum gegeben. Kein Lärm, keine Ablenkung, das tägliche geschäftige Leben spielte sich außerhalb der schützenden Mauern ab. Zur Ruhe kommen, Stille erfahren – ein Ausstieg aus dem Alltag war möglich, um sich auf das Wesentliche zu besinnen.

Der Psalmdichter der Bibel fand ein einfaches Wort für das, was er in diesem Tempel hautnah erlebte: Die Güte Gottes. Er meint es gut mit den Menschen. Dieses Angebot besteht bis auf den heutigen Tag. Mancher hat schon ganz anders ein Gotteshaus verlassen, als er es betreten hat.

Ich selbst habe einen schrecklichen Autounfall in einem fremden Land erlebt. Ich irrte ziellos, ohne Sprachkenntnisse und Auto, das ich bei dem Unfall verloren hatte, durch dieses Land. Das Wrack wurde zudem noch nachts ausgeplündert, sodass mir lediglich ein Stück Seife blieb.

Ohne Hilfe, verlassen und auch körperlich verletzt, war ich verzweifelt.

Ich habe dann eine kleine Kirche aufgesucht. In meinem Inneren war wohl die Not so groß, dass ich dachte, nur Gott kann mir noch helfen, aus diesem Land herauszukommen.

Ich habe in dieser Kirche eine Gemeinschaft mit Gott erlebt, die mich innerlich verändert hat. Ich habe seine Güte gespürt, mit der er mich in meiner Verzweiflung angenommen hat in dieser für mich fremden Umgebung. Ich habe daraufhin Hilfe und Unterstützung von einem fremden Menschen erfahren, der mir in meiner Situation selbstlos geholfen hat. Nur so bin ich wieder aus diesem Land herausgekommen.

Seitdem sind Kirchen für mich nicht mehr langweilig wie zuvor. Ich weiß, dass Gott mir wirklich begegnet ist. Wer ernsthaft nach ihm sucht, so hat er sich in der Bibel festgelegt, von dem wird er sich auch finden lassen.

Natürlich kann ich Gott auch woanders finden, er ist ja nicht auf ein Gotteshaus beschränkt. Aber eine Kirche ist eine sinnbildliche Einladung Gottes an den Menschen. Es liegt an mir: Nehme ich sie an oder lasse ich sie sein?

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Anstoß

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Kommentare (4)

Volker B. /

Hallo zusammen,
ich habe diesen Beitrag nun schon zum zweiten Mal gehört. Aus Versehen? Oder doch weil Gott mir zu verstehen gibt, "geh in die Kirche!" Ich werde dies so bald als möglich tun. mehr

Wolfgang W. /

Schade, dass die Auslegung nicht zu lesen ist. Mein Gerät hat leider keine Lautsprecher!

Regina H. /

Vielen Dank, das ermutigt mich

Rüdiger B. /

Liebe ERF-Mitarbeiter,
der Text zum heutigen "Wort zum Tag" wird leider nicht angezeigt. Weder auf dem Handy noch auf dem Tablet.
Allen beim ERF noch einen gesegneten Tag.