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/ Wort zum Tag

Murren erlaubt

Karsten Hellwig über 2. Mose 16,11-12.

Der HERR sprach zu Mose: Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der HERR, euer Gott bin.

2. Mose 16,11–12

Murren erlaubt. - Und von Erfolg gekrönt: „Der HERR sprach zu Mose: Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der HERR, euer Gott bin.“ (2. Mose 16,11f) So zu lesen im 2. Mosebuch, Kapitel 16.

Einen Monat vorher hatte Gott die Israeliten auf wunderbare Weise aus dem Gefängnis Ägypten befreit. Wahrscheinlich waren jetzt die letzten mitgenommenen Vorräte zur Neige gegangen. Man stand vor dem Nichts. Wie sollte man am nächsten Tag satt werden. Sobald das Essen auszugehen droht, kommt die Überlebensangst. Ich habe noch nie wirklich Angst haben müssen, am nächsten Tag nichts mehr zum Essen zu haben. Aber es gab schon manche Abende, an denen ich nicht wusste, wie ich den nächsten Tag überstehen sollte.

Gott sieht die jeweilige Situation eines Menschen. Er sah das Volk Israel. Die Israeliten standen am Anfang eines Weges. Sie hatten noch nicht Vertrauen gelernt. In einer späteren Situation bestraft Gott das Murren. Es wird zum Prinzip. Hier erfüllt Gott ohne große Worte die Bedürfnisse. Es kommt zu dem Wachtel-Manna-Wunder. Abends das Fleisch und morgens das Brot.

Gott wollte damals aus diesem Murren ein Lernereignis für das Volk Israel machen. Er gab ihnen Fleisch und Brot – immer nur für einen Tag. Tag für Tag. Sie sollten die Chance bekommen zu verinnerlichen: Gott versorgt! Es flogen ihnen nicht die gebratenen Tauben in den Mund. Nein, es musste gesammelt und verarbeitet werden. Die tägliche Gabe Gottes sehen und einsetzen. Fleisch und Brot mussten am selben Tag verbraucht werden. Das war die Anweisung Gottes für die Israeliten. Wer sich daran nicht hielt, musste zusehen, wie das Aufgesparte am nächsten Morgen verdorben war. Wer vertraut, der verbraucht gehorsam seine Tagesration. Wer misstraut: „Ob Gott auch morgen für uns sorgt?“, spart für den nächsten Tag.

Wie werden wir zu zufriedenen Menschen? Und die Frage macht ja nur Sinn in einer Situation, in der bei weitem nicht alles nach unseren Vorstellungen läuft. Wie kann ich gerade in solch einer Situation zufrieden sein; voller Hoffnung und Vertrauen? Wer immer nur murrt und rebelliert, wird und bleibt ein unzufriedener Mensch.

Die Israeliten erlebten die Ohnmacht, nichts tun zu können. Die Hände sind ihnen gebunden. Sie wissen nicht, wie es wird. Die Israeliten waren Menschen auf der Flucht. Sie hatten keine Reserven, auf die sie hätten zurückgreifen können. Sie waren schnell an dem Punkt angelangt, an dem ihre eigenen Möglichkeiten, etwas zu ändern, auf null gingen.

Langfristiges Denken ist wichtig. Und trotzdem kommen wir manchmal an unsere Grenzen. Langfristiges Denken erwarten wir zu Recht z. B. von den Verantwortlichen in der Regierung. Und die Gesellschaft erwartet von jedem einzelnen, dass er nicht nur von der Hand in den Mund lebt. Und trotzdem fordert Gott uns auf, uns um den nächsten Tag keine Sorgen zu machen. Was bedeutet das?

Langfristig gesehen möchte Gott, dass wir zu zufriedenen Menschen werden. Nicht die langfristige „kluge Lebensplanung“ garantiert das Überleben, sondern das tagtäglich neue Vertrauen auf Gott. Es gilt zu lernen und entsprechend zu leben: Gott gibt genug für jeden Tag.

Gott beseitigt nicht schon immer alle Probleme im Voraus. So könnte ein Problem, eine Schwierigkeit, ein immer wiederkehrendes Hindernis – das alles könnten Anstöße sein, neu und tiefer Vertrauen zu lernen. Wann haben Sie es schon einmal erlebt, dass Sie nicht wussten, wie Sie den nächsten Tag überstehen würden? Wie haben Sie es gelernt, täglich auf Gott zu vertrauen? Gott steht Ihnen bei diesem Lernprozess gerne bei.

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Kommentare (2)

Ruth N. /

Danke Karsten, es hilft mir zu wissen, ich brauche nur einen Tag zu leben. Nur heute dankbar sein , schauen worüber ich mich freuen kann und in dieser Freude(Jesus) anderen begegnen. Und dann wieder einen Tag. In dem Sinne, sei behütet.

J.Boer /

Lieber Herr Hellwig,
vielen Dank für dieses lebensnahe Wort und ihre Andacht heute. Sie war für mich und meine Frau sehr wertvoll.Bleiben Sie behütet, Gottes Segen für Sie und das ERF Team. Liebe Grüße J. Boer