Segen durch Zurechtweisung

Was hört ein Mensch gerne? Sicher ein Lob für seine Person, anerkennende Worte für sein Tun. Das baut auf und macht froh. Ermahnungen sind dagegen kaum erwünscht, selbst wenn sie von kompetenter Stelle kommen.

Da möchte uns die Losung dieses Tages der Herrnhuter Brüdergemeine aus dem Buch der Sprüche, Kapitel 3, Vers 11 zu einer neuen Sicht und neuem Verhalten helfen: Verachte nicht die Unterweisung durch den HERRN und sei nicht unwillig, wenn er dich ermahnt.

Wörtlich heißt das noch genauer: Verachte nicht die Zurechtweisung durch den HERRN …

Zwei Dinge kann ich unter anderem erleben, wenn ich mich von Gott zurechtweisen lasse: Einmal bewahrt er mich in seiner Liebe vor verkehrtem Verhalten und schädlichen Erfahrungen, zum andern hilft er mir in der Spur Jesu zu gesegnetem, befreiendem Handeln.

Verachte nicht die Zurechtweisung durch den HERRN.

Das erinnert mich an ein Geschehen, das schon lange zurückliegt. Ein mir vorgeordneter Kollege machte mir das Arbeiten und Handeln schwer. Immer wieder spielte er ein wenig seine Macht aus. Und obwohl ich mich ins Zeug legte und viel einsetzte, fand das kein positives Echo.

Das erzeugte in mir so etwas wie Rachegefühle. Ich begegnete ihm mit innerem Abstand und konnte ihm kaum mehr Gutes wünschen. Aber dann kam Gottes Zurechtweisung für mich durch ein trauriges Geschehen, das den Kollegen traf: Einer seiner Söhne verunglückte tödlich. Und Gott machte mir klar: Dein Kollege braucht nicht deine Ablehnung, sondern dein Erbarmen, deine Fürbitte und deine Liebe. Das hat unser Verhältnis grundlegend verändert.

Es gab auch noch andere, ganz direkte Zurechtweisungen Gottes. Wo ich sie annahm, zeigte sich später: Sie führten immer zum Guten.

Vielleicht hat Gott auch Ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht, eine Möglichkeit verbaut, etwas nicht gelingen lassen, eine Sichtweise korrigiert. Wenn Sie erkennen, dass dies von Gott kam, kämpfen Sie nicht dagegen. Akzeptieren Sie den Rat aus Sprüche 3, Vers 11: Verachte nicht die Zurechtweisung durch den HERRN und sei nicht unwillig, wenn er dich ermahnt.

Gott will uns nicht nur vor einem Weg bewahren, der uns schaden könnte. Gott will uns helfen, einen Segensweg einzuschlagen. Ein Beispiel in der Bibel ist dafür Johannes Markus.

Wegen seiner Unzuverlässigkeit hatte Paulus sich geweigert, ihn auf die zweite Missionsreise mitzunehmen (Apg.15,38). Später schreibt Paulus in seiner Gefangenschaft an Timotheus sogar: Markus bringe mit, denn er ist mir nützlich zum Dienst. (2.Tim.4,11) So fand Markus durch Zurechtweisung in ein neues gesegnetes Leben und wurde der Verfasser eines Evangeliums. Es ist immer seine Liebe, aus der heraus uns Gott zurechtweist und ermahnt. So gilt für Sie und mich der Liedvers:

Glaub nur feste, dass das Beste über dich beschlossen sei.

Wenn dein Wille nur ist stille, wirst du von dem Kummer frei.

Deshalb: Verachte nicht die Zurechtweisung durch den HERRN und sei nicht unwillig, wenn er dich ermahnt.