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/ Wort zum Tag

Vom Geist Gottes erfüllt

Ulrike Treusch über Jesaja 11,2.

Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

Jesaja 11,2

Wenn Kinder geboren werden und eine Geburtsanzeige in meinem Briefkasten landet, dann schicke ich gerne eine Glückwunschkarte an die Familie. Ich freue mich über die Geburt des kleinen Mädchens oder Jungens, und meine guten Wünsche formuliere ich oft mit den Anfangsbuchstaben des Namens. Also wünsche ich einer Lisa, dass sie immer von L wie Liebe umgeben ist, dass sie voller Inspiration ist, dass sie in ihrem Leben Sicherheit erfährt usw. Das sind dann meine guten Wünsche für das Neugeborene. Ob sich diese Wünsche erfüllen werden, das ist offen.

Der Prophet Jesaja spricht von einem Kind, das erst noch geboren wird. Jesaja verkündigt die Geburt eines Kindes - mehr noch: Er verkündigt, dass der Messias aus dem Geschlecht Davids kommen und mit bestimmten Gaben ausgestattet sein wird. So schreibt Jesaja in Kapitel 11, Vers 2: Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

Was für eine Vorhersage: Da wird nicht nur ein Kind geboren, sondern seine Qualitäten, das, was den Menschen ausmacht, ist bereits jetzt bekannt – lange vor der Geburt. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN. Das ist die zentrale Aussage: Ein mit Gottes Geist gesegneter und ganz und gar vom Geist erfüllter Mensch wird geboren. Der Geist des Herrn zeigt sich in Weisheit und Verstand, Rat und Stärke, Erkenntnis und Gottesfurcht. In diesen drei Eigenschaftspaaren entfaltet Jesaja, was es heißt, vom Geist Gottes erfüllt zu sein. Da sind zunächst Weisheit und Verstand, Rat und Stärke. Das meint: Die Person versteht eine Situation, kann sie einschätzen und wird stets das Richtige tun. Doch das dritte Eigenschaftspaar ist am wichtigsten: Dieser Mensch besitzt Erkenntnis und Gottesfurcht. Er versteht Gottes Handeln und er ehrt Gott in allem, was er tut.

Jesaja prophezeit hier eindeutig eine andere Sorte von Herrscher als die Könige zu Jesajas Zeit. Der von ihm angekündigte Mensch ist schlichtweg einzigartig in seinem Wesen und in dem, was er tut. Jesaja beschreibt das in den nächsten Sätzen: Dieser Mensch wird für die Armen eintreten, er wird sich für Gerechtigkeit einsetzen (Jes 11,3-5). Welch ein Mensch, den Jesaja hier ankündigt!

„Sehet, welch ein Mensch“ (Joh 19,5, Lutherbibel), so ruft Jahrhunderte später der römische Statthalter Pontius Pilatus aus, als er dem Volk und den jüdischen Behörden den gefolterten Jesus von Nazareth übergibt. Er findet für dessen Verurteilung keinen Grund, aber er übergibt ihnen Jesus und Jesus wird ans Kreuz geschlagen.

„Welch ein Mensch“ – der von Jesaja angekündigte vom Geist Gottes erfüllte Mensch und der leidende und am Kreuz sterbende Mensch gehören zusammen: Beide sind eins! Jesaja hat diesen mit dem Geist Gottes erfüllten Menschen angekündigt und er ist es, der vor 2000 Jahren in Bethlehem zur Welt kam, der lehrte und verkündigte, am Kreuz starb und nach drei Tagen auferstand. So bekennen wir Jesus Christus im Glaubensbekenntnis. Jesus Christus ist der, den Jesaja angekündigt hat.

Wenn ich als Christin heute höre: „Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN“, dann höre ich nicht nur die Prophezeiung, sondern kenne auch schon die Erfüllung dieser Worte. Jesaja verkündigt: Ein vom Geist Erfüllter wird er sein; ich weiß: So war er, und mehr noch: Im Glauben an ihn, Jesus Christus, bin auch ich vom Geist Gottes erfüllt, der mich führen und leiten will, vom „Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Tim. 1,7).

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