/ Wort zum Tag
Aufgedeckt und damit für alle sichtbar
Wolf-Dieter Kretschmer über Epheser 5,13.
Alles wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird.
Es gibt im Parlament eine Institution, die einerseits gefürchtet, andererseits aber gerne in Anspruch genommen wird. Der „Parlamentarische Untersuchungsausschuss“ oder - in der Schweiz - die „Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK)“ untersucht Sachverhalte und Ereignisse aus dem Zuständigkeitsbereich der Regierung und Exekutive. Es geht darum, mögliche Missstände aufzudecken.
Klar, in solchen Ausschüssen wird jede Menge Politik betrieben. Schließlich können auf diese Weise oppositionelle Parteien Druck auf die Regierung ausüben. Aber letztlich geht es um Aufklärung. Die Wahrheit soll ans Licht befördert werden. Und das finde ich gut!
Schon im Neuen Testament wird davon gesprochen, dass bestimmte Dinge ans Licht kommen werden, und zwar ganz von allein, ohne öffentliches Scheinwerferlicht.
Der Apostel Paulus schreibt in dieser Sache der christlichen Gemeinde in Ephesus. Nachdem er einige grundlegende geistliche Tatsachen ausgeführt hat, wendet er sich der Frage zu, wie man als Nachfolger Jesu sein Leben gestalten soll. In diesem Zusammenhang fällt ein interessanter Satz. Paulus schreibt:
Alles wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird. (Epheser 5,13)
Wie soll ich Paulus verstehen? Geht es ihm um die Bewertung meines Lebens, wenn ich mich einmal vor Gott verantworten muss? Überhaupt, von welchem Licht ist hier die Rede?
Schon ein paar Verse vorher erinnert Paulus mich daran, dass es in meinem Leben eine Zeit gegeben hat, die von Finsternis geprägt gewesen ist. Er schreibt: „Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts.“ (Epheser 5,8)
Interessant. Paulus schreibt nicht: „Ihr wart früher in der Finsternis, nun aber seid ihr im Licht des Herrn.“ Er sagt: Ihr wart Finsternis. Jetzt seid ihr Licht im Herrn.
Mit anderen Worten, damals hat mich Finsternis ausgemacht, heute - als Nachfolger von Jesus - bin ich sein Licht.
Nun hat Licht zwei Eigenschaften. Erstens, die Lichtquelle ist für alle gut sichtbar. Zweitens, Licht erhellt immer seine Umgebung. Und damit bin ich bei dem, was Paulus in Vers 13 meint, wenn er schreibt: „Alles wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird.“
Wenn ich mich in der Nachfolge Jesu von seinem göttlichen Licht durchfluten lasse, werde ich für meine Umwelt licht. Das ist eine gute Nachricht, aber auch eine schwierige. Sie besagt, dass andere erkennen und beurteilen können, wie Jesus in meinem Leben gewirkt hat und was er gerade tut.
Aber ein Zweites ist auch wahr: Das Licht des Evangeliums in mir und durch mich wird Auswirkungen haben auf die Menschen um mich herum. Jesu göttliches Licht wird durch mich und von mir unbeabsichtigt auch auf andere fallen. Möglicherweise wird es Dinge aufdecken, die sie lieber im Dunkeln verstecken würden.
Was der Apostel Paulus mir zu sagen hat, ist demnach eine echte Herausforderung. Um die zu bestehen, benötige ich göttliche Hilfe. Und darum kann ich Jesus jetzt bitten.
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Kommentare (1)
Alles wird offenbar, wenn's vom Licht aufgedeckt wird. Epheser 5,13
Wir Menschen denken vielleicht, wir könnten vor Gott Etwas verbergen. Nein, wir können dem Blickfeld Gottes, unseres Schöpfers, … mehrnicht entrinnen. Unser Handeln, unser Reden, ob es nun gut und richtig war, oder aber falsch, sogar böse oder verkehrt, es ist alles offenbar vor unserem Gott. ER hat uns geschaffen, hat uns dieses Leben gegeben; darum wird Gott uns auch zurückrufen von den falschen, verkehrten Wegen, auf denen wir heute gehen. Jesus ist zu uns gekommen auf die Erde, damit wir die Wahrheit erkennen, die uns frei macht. Gemeint ist die Wahrheit der Liebe Gottes, die durch die Vergebung auch mein Leben neu machen will. Darum ruft Jesus alle Menschen zu sich, lädt alle zu sich ein, damit wir Botschafter der Versöhnung werden. Denn es ist nur ein Mittler zwischen dem drei Mal heiligen Gott und uns sündigen Menschen. Der Anknüpfungspunkt Gottes zu Seinem geschaffenen, geliebten Geschöpf Mensch ist das Kreuz, an dem Jesus aufgehängt ist zwischen Himmel und Erde. Das Tor zu einem neuen, ewigen Leben ist die erfahrene Gottesfinsternis, aus der allein Jesus errettet. Denn allein der Gekreuzigte hat die Schuld der ganzen Welt getragen als ein Lamm, das geopfert ward. Jesus am Kreuz ist an meine Stelle getreten als ein Mensch ohne Eigenschaften (Jesaja 53,3): ER war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. ER war so verachtet, daß man das Angesicht vor IHM verbarg...