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/ Wort zum Tag

Zur Ehre Gottes

Janine Haller über 1. Korinther 10,31.

Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.

1. Korinther 10,31

Letztens war ich mit dem Zug nach Zürich unterwegs. Am Hauptbahnhof ausgestiegen, kam ich an vielen Imbissständen vorbei. Coffee to go, Müsli, Brezel, Sushi – was das Herz begehrt. Schön, dass es so viel Auswahl gibt! Denn in hektischen Alltagssituationen oder wenn wir zu faul sind, greifen immer mehr Menschen auf Essen to go oder Lieferdienste zurück.

Uns als Familie ist es wichtig, dass wir uns zumindest einmal am Tag gemeinsam zum Essen an den Tisch setzen. Denn es geht beim Essen nicht nur um Nahrungsmittelaufnahme, sondern auch um Gemeinschaft.

Paulus schreibt im 1.Korintherbrief: Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut, tut das alles zur Ehre Gottes! (1.Kor 10,31)

Gott in meinem Leben zu ehren beginnt nicht erst mit wohlformulierten Worten des Gebets im Gottesdienst. Nein, es sind die scheinbaren Kleinigkeiten und das Alltägliche, mit dem ich Gott ehre. Jemanden zu ehren ist eine Herzenshaltung. Meine Einstellung zu Gott drückt sich in meinem Tun und Handeln aus, denn falsche Lippenbekenntnisse werden schnell offenbar.

Ein Beispiel. Manchmal gibt es Momente, in denen ich mich frage, wieso ich die Spülmaschine zum gefühlt dritten Mal an einem Tag aus- und wieder einräume. Und dann fordert Paulus mich auf und auch heraus: Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut, tut das alles zur Ehre Gottes! Und dazu gehört es eben auch, die Spülmaschine einzuräumen und auch auszuräumen. Trotz dieser für mich manchmal lästigen Aufgabe kann ich Gott die Ehre geben. Ich möchte ihm bewusst dafür danken, dass ich eine Spülmaschine habe, die immer wieder voll ist, weil wir Essen und Trinken haben.

Tut das alles zur Ehre Gottes! Na klar räume ich die Spülmaschine aus, damit wir sie wieder mit schmutzigem Geschirr füllen können. Mir wird bewusst, dass es auf meine Perspektive ankommt. Beschwere ich mich die ganze Zeit über so mühsame alltägliche Arbeiten? Oder kann ich sie erledigen in dem Wissen, dass ich meinen Kindern ein Vorbild sein kann, dass sie in meinem Tun Gottes Fürsorge ablesen können?

Ein zweites Beispiel. Während zwei Jahren war ich auf einem Missionsschiff unterwegs. Täglich wurden bis zu 1000 Mahlzeiten zubereitet und auch das Geschirr gespült. Was mich beeindruckt hat: Es gab eine junge Frau in der Spülküche, die wusch mit einer Leidenschaft das Geschirr, wie ich es nie zuvor oder danach erlebt hatte. Jederzeit ein Lied auf den Lippen, um Gott zu ehren und über dem Arbeitsplatz Bibelverse zum Auswendiglernen, während die Hände die Teller spülten. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie sich je über zu viele, zu schmutzige Teller beschwert hätte – nur allenfalls über den Seegang.

Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut, tut das alles zur Ehre Gottes!

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Kommentare (1)

Niehausmeier /

Danke für die inspirierende Andacht.
Die Hausarbeit ist auch nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Daher habe ich mir zur Angewohnheit gemacht, Gottesdienste oder Andachten dabei auf meinem Smartphone mehr