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/ Wort zum Tag

Glaube voller Hoffnung

Janine Haller über Römer 15,13.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Römer 15,13

Ein Freund erzählte mir einmal, wie schockiert seine Arbeitskollegen waren, als sie herausfanden, dass er Christ ist. Du bist ja gar nicht so langweilig, wie die immer in der Kirche tun, sagten sie ihm.

Noch immer herrscht das alte Vorurteil, dass Christen langweilig, gar Spaßbremsen sind. Als Teenager sagte man mir: Wer in der Kirche lacht, dem wird der Himmel zugemacht. Dagegen schreibt Paulus an die Römer: Der Gott, der Hoffnung schenkt, erfülle auch euch in eurem Glauben mit lauter Freude und Frieden. So soll eure Hoffnung über alles Maß hinaus wachsen durch die Kraft des Heiligen Geistes. (Röm 15,13)

Freude und Frieden sollen Kennzeichen meines Glaubens sein. Glaube soll Freude bereiten, Spaß machen und darüber hinaus Hoffnung schenken.

Ich muss bei diesem Vers an den verstorbenen Youtuber Philipp Mickenbecker denken. Ich durfte ihn mit meiner Familie im April diesen Jahres kennenlernen. Als Youtuber entschied er sich, die Menschen an seinem privaten Leben teilhaben zu lassen. Er erzählte im Herbst letzten Jahres öffentlich von seiner dritten Krebsdiagnose. Und er nahm die Menschen mit durch Höhen und Tiefen. Doch in all dieser Zeit waren ihm Freude und auch Frieden anzusehen. Es war nichts gespielt. Er sprach immer von „der krassen Hoffnung“, die Gott ihm schenkt.

Für mich ist Philipp in vielerlei Hinsicht ein großes Vorbild. Gott zu vertrauen, wenn es mir gut geht, scheint sehr einfach. Doch Freude und Frieden zu erleben und vor allem weiterzugeben, wenn man unheilbar krank ist, scheint für mich menschlich unmöglich. Hier erlebe ich, dass Paulus Worte wahr werden, wenn ich Gott glaube: So soll eure Hoffnung über alles Maß hinaus wachsen durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Glaube voller Freude und Frieden möchte Gott schenken. Hoffnung über alles Maß.

Wie oft drehe ich mich um mich selbst, habe den Blick auf meine Sorgen und Probleme gerichtet. Ich glaube, dass ich viel Freude und Frieden verpasse, weil ich versuche, mein Leben immer wieder selbst in die Hand zu nehmen. Philipp sagte immer wieder, dass für ihn jeder neue Tag ein Geschenk sei. Die Ärzte gaben ihm bei der Diagnose im Herbst zwei Wochen bis zwei Monate Lebenszeit. Gott verlängerte diese um etliche Monate. In dieser Zeit setzte er alles daran, die Hoffnung, die er selbst im Glauben erfahren hatte, mit den Menschen zu teilen. Er schenkte Freude mit seinen verrückten Videos. Er teilte seinen Frieden und vor allem verbreitete er die Hoffnung, die über dieses Leben hinausreicht.

Das wünsche ich mir, dass Christen zu Hoffnungsträgern in dieser Welt werden. Dass wir Gottes Freude und Frieden verbreiten mit einem großen Lächeln im Gesicht. Und vielleicht auch immer mal wieder durch eine unkonventionelle Aktion, die von sich reden macht.

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Kommentare (1)

Brigitte S. /

Ja, ich habe teilweise das schicksal von Philipp mitverfolgt (bin nicht bei youtube) und mich hat die einstellung dieses jungen mannes tief berührt und bewegt. Doch ich fragte mich immer wieder, mehr