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/ Wort zum Tag

Die Herausforderung

Eberhard Adam über Johannes 16,24.

Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.

Johannes 16,24

Manchmal fordern uns Dinge oder Aufgaben besonders heraus. So geht es mir mit dem Wort Jesu: „Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.“ (Johannes 16,24)

Jesus spricht mit seinen Jüngern über sein Ende auf dieser Erde. Er sagt ihnen, dass er weggehen wird. Aber Jesus sagt auch, dass er dann bald zu ihnen zurückkehren will. In diesem Zusammenhang spricht er von der „vollkommenen Freude“, die sie dann erleben sollen.

Jesus spricht hier von seinem Tod - aber eben auch von seiner Auferstehung.

Am Tag der Auferstehung geschieht das Wiedersehen, und mit diesem Tag beginnt auch die unvergängliche Freude der Jünger, meinen manche Ausleger der Bibel.

Im Johannesevangelium lesen wir ja auch von der Begegnung des Auferstandenen mit seinen Jüngern: Dann zeigte Jesus ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, kam große Freude über sie. (Joh 20,20)

Meint Jesus hier den Tag der Auferstehung, wenn er von dieser Freude spricht?

Für mich bleibt das mit der „vollkommenen Freude“ eine Herausforderung. Entweder habe ich sie nicht - oder es ist anders gemeint. Vielleicht nicht so als ein Gefühl. Vielleicht die frohe Gewissheit: Am Ende wird alles gut.

Mich fordert aber die Aussage Jesu schon vorher heraus. „Bittet, so werdet ihr empfangen“. Ich erlebe das so nicht, wenigstens meistens nicht. Bitte ich nicht richtig? Hilft vielleicht die Formel „in Jesu Namen“? Das kann ich mir nicht vorstellen. Im Namen Jesu sollen wir schon bitten, aber eben nicht formelhaft, sondern echt.

Habe ich zu wenig Vertrauen? Warum klappt das bei mir oft nicht so?

Ich bin doch davon überzeugt, dass es bei Gott kein Unmöglich gibt.

Vielleicht meint Jesus das ja auch ganz anders. Vorher hat er mit seinen Leuten vom Heiligen Geist gesprochen. Immer wenn Menschen damit in Berührung kamen, war auch die Freude da. Das war in der ersten christlichen Gemeinde so. Das war bei dem äthiopischen Finanzminister so, von ihm heißt es, nachdem Philippus ihn getauft hatte: "Als sie aus dem Wasser gestiegen waren, wurde Philippus vom Geist des Herrn an einen anderen Ort versetzt. Der Äthiopier sah ihn nicht mehr, aber er reiste mit frohem Herzen weiter." (Apg 8,39)

Das ist bis heute so. Auch ich kenne natürlich diese Freude. Aber ist das die vollkommene Freude, von der Jesus hier spricht? Müsste die dann nicht immer zu spüren sein?

Oder geht es hier um die Bitte, den Heiligen Geist zu bekommen?

Jesus hat ja auch gesagt: „Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken, die ihn darum bitten!“ Lukasevangelium, Kapitel 11, Vers 13

Ganz sicher muss ich eins immer besser lernen: ehrlich zu fragen, was gut für mich ist. Wenn ich dann Gott den Vater in Jesu Namen bitte, wird er mir geben, was für mich gut ist. Es kommt also doch aufs Vertrauen an. Dann kann ich mit Jesus beten: „Nicht mein Wille soll geschehen, sondern deiner“. Aber diese Bitte bleibt ganz sicher eine besondere Herausforderung für mich, solange ich lebe.

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Kommentare (4)

Helmar K. /

Herr Eberhard Adam bleibt ehrlich. Und das ist wichtig, da er um den Heiligen Geist bittet, Grund zur Freude. Mir hat die Ansage gut gefallen. Dankeschön.

Gerlinde F. /

Danke Herr Adam für ihre Auslegung. Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen und ich konnte mich in allem wiederfinden.

Erhard B. /

Wir können als Sünder nicht Gott, den Vater, bitten, es geht nur im Namen und Auftrag von Jesus. Jesus will uns beschenken und mit Freude erfüllen.

Sabine /

Danke, Herr Adam, für Ihr für mich wunderbares Wort zum Tag! Das macht mir sehr viel Mut!!!!!