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Hoffnung über den Tod hinaus

Erika Best-Haseloh über 1. Thessalonicher 4,14.

Wenn wir nämlich glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Verstorbenen durch Jesus mit ihm zusammen heraufführen.

1. Thessalonicher 4,14

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich als Kind immer gewundert habe, wenn in unserer Kirche über die Heimgegangenen und Entschlafenen gesprochen wurde. Ich dachte immer, warum sagen die Erwachsenen denn nicht, was wirklich passiert ist. Die Menschen sind doch gestorben. Die sind doch gar nicht eingeschlafen. Warum benutzen sie dann so eine eigenartige Formulierung.

Viel später merkte ich, das haben sich die Leute aus der Kirche gar nicht ausgedacht, sondern sie haben die Sprache aus der Bibel übernommen. Das steht schon so im Alten Testament, im Buch Daniel. „Viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden einmal aufwachen.“ Das ist genau dieses Bild. Der Tod ist wie ein Schlaf. Und davon kann Gott uns aufwecken. So wie man seine Kinder morgens durch ein einfaches Wort aufweckt. Diese Auferstehungshoffnung ist für die Juden etwas völlig Neues. Und da sie in einer Zeit schwieriger politischer Verhältnisse lebten, ist es für sie eine große Hoffnung.

Die Christen in Thessalonich stellten sich genau diese Frage. Was geschieht mit den verstorbenen Christen? Paulus hatte ausführlich darüber gepredigt, dass Jesus wiederkommen würde. Er hatte den Christen versichert, Jesus nimmt euch zu sich und dann werden alle Schwierigkeiten beendet sein. Diese Hoffnung auf ein ewiges Leben gab der jungen Gemeinde Kraft und Mut. Dann musste Paulus die Gemeinde nach wenigen Wochen überraschend verlassen. Nun schreibt er einen Brief, um die aufgeworfenen Fragen zu beantworten.

Die Frage danach, was mit den Verstorbenen passiert, beschäftigt die Menschen zu allen Zeiten. Wie geht es weiter nach dem Tod? Und diese Frage wird besonders aktuell, wenn ein naher Angehöriger gestorben ist. Es taucht dann auch die Frage nach dem eigenen Tod auf. Und ich frage mich, was passiert dann mit mir? Mein Leben ist ja auch endlich. Paulus gibt eine eindeutige Antwort. Er schafft damit Klarheit, die eine große Hilfe für Trauernde sein kann. Ich bin zwar traurig, aber ich bin nicht ohne Hoffnung. Diese Auferstehungshoffnung kann die Trauerarbeit sehr erleichtern. Paulus schreibt: „Wir glauben doch, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Ebenso gewiss wird Gott auch die Verstorbenen durch Jesus und mit ihm zusammen zum ewigen Leben führen.“

In der Zeit, als Paulus diesen Brief schreibt, haben die zeitgenössischen Philosophen und andere kluge Leute wenig Hoffnungsvolles verbreitet. Von dem, was die Menschen dachten, findet man Spuren als Inschriften auf Grabsteinen. Ein Beispiel: „Ich war – ich bin nicht mehr. So ist das halt.“ Auch heute gibt es noch ab und zu Sprüche auf Grabsteinen: „Wer im Gedenken seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, er ist nur fern. Doch tot ist, wer vergessen wird.“ Das Weiterleben in den Gedanken meiner Lieben - das ist aber etwas ganz anderes als die Auferstehungshoffnung. Jesus ist nicht nur am Kreuz hingerichtet worden, er ist nicht nur beerdigt worden, sondern er ist am Ostersonntag von den Toten auferstanden.

Und diese beiden Gedanken verbindet Paulus dann: Gott hat seinen Sohn von den Toten aufgeweckt und er wird auch uns von den Toten auferwecken. Das ist die Grundlage unserer Hoffnung.

Grabinschriften findet man heute nur noch selten. Als mein Mann mit 45 Jahren tödlich verunglückte, hatte ich das Bedürfnis, eine Botschaft auf seinen Grabstein zu schreiben. Er hatte ab und zu in unserer Kirchengemeinde gepredigt. In seiner letzten Predigt hatte er folgenden Satz gesagt: „Christliche Hoffnung verbindet unsere Gegenwart mit den herrlichen Aussichten für uns in der Ewigkeit.“ Für diesen Satz habe ich mich entschieden und ich hoffe, dass er von vielen Friedhofsbesuchern gelesen wird.

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Kommentare (3)

Pfr. i.R Dietrich T. /

Sehr bewegend ! Einfach Spitze ! Danke ! Waren Gedanken, die ich z.T. am
kommenden Sonntag in der Predigt zur Tröstung und Ermutigung mit aufnehmen kann ! Allein 23 Abkündigungen von Entschlafenen, mehr

Jacqueline G. /

Herzlichen Dank Frau Best! Gott begleite sie mit der Auferstehungshoffnung!

Constanze G. /

Ich glaube an jesu Auferstehung