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/ Wort zum Tag

Giftwurzel

Alexander Nussbaumer über 5. Mose 29,17.

Lasst unter euch nicht eine Wurzel aufwachsen, die da Gift und Wermut hervorbringt.

5. Mose 29,17

„Es soll niemand bei euch sein, kein Mann und keine Frau, keine Sippe und kein Stamm, dessen Herz sich heute vom HERRN, unserem Gott, abwendet, so dass er hingeht und den Göttern jener Nationen dient. Es soll bei euch keine Wurzel wachsen, die Gift und Wermut als Frucht trägt.“ (5. Mose 29,17)

Es sind zwei ganz unterschiedliche Ermahnungen. Die erste zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!“  Im Vers vor der Losung werden die Götter, bzw. Götzen der anderen Völker als Scheusale bezeichnet. Dient diesen Mächten nicht, bleibt beim lebendigen Gott Jahwe.

Ich sehe in unserer Zeit eine breitflächige Abwendung von „Männern, Frauen, Sippen und Stämmen“ vom Gott der Bibel. Diese Abwendung hat tausenderlei Gestalten. Viele Götzen drängen an die Stelle. Sie beanspruchen die erste Stelle in unserem Leben. Und oft bekommen sie diese erste Stelle auch: Sport, Gier, Süchte aller Art, Esoterik, Rechthaberei, und viele, viele mehr.

Als erstes muss ich mich fragen: Gibt es solche Götzen in meinem eigenen Leben? Mich dünkt das gar nicht immer einfach zu erkennen. Schieb sich etwas vor meine direkte Gottesbeziehung? Kann ich ungetrübt meine Mitmenschen liebevoll auf unseren Gott aufmerksam machen?

Die zweite Ermahnung hätte ich als Herausgeber der Losungen als eigenständige Losung gewählt. Sie ist sehr bedenkenswert und hat keinen direkten Zusammenhang mit dem ersten Teil. Wir sollen keine Giftwurzel in uns wachsen lassen. Obwohl es kein alltägliches Wort ist, habe ich den Eindruck, dass jeder von uns eine Vorstellung davon hat, was das sein kann.

Meine Frau und ich wurden einmal von einem Treuhänder betrogen. Wenn es uns nicht gelungen wäre, uns innerlich davon zu distanzieren, hätte sich das leicht zu einer Giftwurzel auswachsen können. Vorstellungen hätten uns plagen können, was uns mit dem ertrogenen Geld alles entgangen ist. Das Gift hätte sich in uns ausgebreitet mit Wut und Frustration. Wenn es uns nicht gelingt, solche aufsprießenden Wurzeln auszureißen, dann schaden wir zuallererst uns selber.

Einfach ist es nicht, sich von der Bitterkeit des Wermuts zu befreien. Jesus erzählt ein Gleichnis von einem Knecht, dem eine große Schuld erlassen wurde. Er ist dann aber seinerseits nicht bereit, einem Mitknecht eine vergleichsweise kleine Schuld zu erlassen. Luther nennt ihn „Schalksknecht“. Das Bewusstsein, von Gott viel vergeben bekommen zu haben, ermöglicht es uns, nicht schalkhaft zu werden.

Jesus, nimm viel Raum ein in mir, damit kein Platz bleibt für Gift und Wermut.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Silvia /

Sehr gut, und sehr nachdenkenswert, vielen Dank!

Constanze G. /

Kein Platz für Gift und Wermut mehr! Amen