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/ Wort zum Tag

Warten

Monika Scherbaum über Lukas 2,25.

Ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.

Lukas 2,25

Heute: 1. Advent. Heute hat auch die Zeit des Wartens begonnen, warten auf Weihnachten.

Doch es gibt vermutlich Dinge in unserem Leben, auf die ich länger als 24 Tage warten muss. Jugendliche sehnen sich den Tag herbei, endlich 18 zu werden. Kleine Kinder sehnen den Geburtstag herbei, und nach dem Geburtstag beginnt das Warten auf Weihnachten. Seit mehr als einem Jahr warten weltweit viele Menschen sehnsüchtig darauf, dass die Pandemie vorbei geht.

Warten - das kannte auch der alte Simeon. Viel wissen wir nicht von ihm. In dem Bibelvers von heute hören wir davon: „Simeon war gerecht und gottesfürchtig Und er wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm.“
Simeons ganzes Leben war von einer tiefen Erwartungshaltung geprägt: Warten auf den versprochenen Retter! Gott hatte ihm zugesagt, dass er nicht sterben würde, bis der versprochene Retter gekommen wäre. Und es dauerte.

Gott hatte vor langer Zeit schon der ganzen Menschheit einen Befreier versprochen. Kurz nach dem Sündenfall, als Gott Adam und Eva aus dem Paradies verstieß, sagte er ihnen, dass er einen Retter schicken werde (1. Mose 3,15). Im Laufe der Jahrhunderte wurden Gottes Zusagen stets deutlicher: Es ist ein Nachkomme von König David und wird in Bethlehem geboren werden und für die Sünden der Menschen sterben und wird einmal über die ganze Erde herrschen. Und das Wunderbare dabei ist, dass dieser Retter der Welt Gott selbst sein würde!

Simeon wartete darauf, Jesus - den Erlöser der Welt - endlich sehen zu dürfen. Und es war erst im hohen Alter so weit. Gott sagte ihm durch seinen Heiligen Geist, dass er in den Tempel in Jerusalem gehen solle. Dort würde er den Trost Israels, den Messias, sehen. Gott beurteilt alle Menschen danach, wie sie zu dem Retter stehen. Viele Leute interessierte es damals und auch heute nicht. Doch für Simeon war es das höchste Glück.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht mit der Adventszeit. Was bedeutet Ihnen dieser von Gott versprochene Retter? Worauf warten Sie – worauf hoffen Sie? Manche hoffen auf den großen Lottogewinn oder den Märchenprinzen. Ich kenne das Warten auch aus meinem Leben. Ich habe gewartet auf jemanden, der sagt, es täte ihm leid. Ich habe gewartet, dass jemand seine Meinung ändert, darauf dass die Kinder größer werden. Von Simeon will ich mir abschauen und lernen: Warten, manche Dinge aussitzen, ist je nach dem manchmal eine Strategie. Doch eines passt auf jeden Fall: Warten auf Gottes Zusagen lohnt sich! Gott hält, was er verspricht, er erhört Gebet und zeigt mit Impulsen des Heiligen Geistes den nächsten Schritt.
Momentan versuche ich mir Folgendes anzugewöhnen: Während des Tages ab und zu beten: Heiliger Geist, was soll ich jetzt tun? Leite mich, dass ich jetzt so handeln kann, wie Jesus es möchte. Abends frage ich mich dann: Habe ich es gemerkt, gab es Momente, in denen ich Gottes Führung wahrnehmen konnte? Und wenn ich es an winzigen Stellen in meinem Leben entdecke – da war ich ganz im Einklang mit dem, was Gott wollte: Freude und Frieden.
In diesem Sinn - eine gesegnete Adventszeit!

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Kommentare (3)

Pfr.i.R Dietrich T. /

Wieder eine sehr gute und hilfreiche Andacht. Warten ist schwer, aber hier wieder ein Impuls, es zu lernen. Ich will mit Ihnen zusammen im Gebet dabei sein. Der Heilige Geist verbindet uns. Ihnen mehr

Hartmut G. /

Finde diese Andacht ermutigend. Danke. Allen Freunden/Hörern des ERF eine gesegnete Adventszeit. Hugg

Silvia /

Vielen Dank! Auch ein sehr praktisches Beispiel; und regt an, es nachzumachen