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/ Wort zum Tag

Wirklich schuldenfrei!

Peter W. Henning über Kolosser 2,14.

Gott hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.

Kolosser 2,14

Wie viele Schuldscheine haben Sie schon einkassiert? Ich meine diese Strafzettel hinter dem Scheibenwischer, diese Bußgeldbescheide mit Foto!

Da gibt es nur eines: Schnelle, kurze Reue und die «Buße» rasch bezahlen! Das erspart eine Strafanzeige, mein Vergehen wird gelöscht und ich kann die Peinlichkeit schnell vergessen.

Dieses System «Straftat – Reue – Sühne» soll ja die Einsicht bewirken, «gut und richtig» ist gratis, «boshaft und falsch» ist teuer.

Denn es gilt: Jeder Verkehrssünder und jeder Straftäter muss für sein Fehlverhalten büßen und seine Schuld selber tilgen. Das kann man nicht an andere delegieren. 

Deswegen hat wohl kaum jemand erlebt, dass ihm die Strafbehörde das Bußgeld erlassen hat! Wo die Straftat eindeutig ist, gibt es kein Pardon. «Gnade vor Recht» ist in unserem Rechtsstaat prinzipiell kein Rechtsmittel. 

Umso mehr überrascht uns heute das Wort zum Tag:

«Gott hat den Schuldschein getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.» Das schreibt Paulus an die Gemeinde in Kolossä (Kol 2,14).

Wenn das stimmt, würde das ja heißen: Gott will nicht, dass der Mensch bezahlt, was er zwar bezahlen muss, aber nicht bezahlen kann und gar nicht bezahlen will!

Er kann und will es nicht, weil er ein ambivalentes Wesen ist: Er kann zwar das Gute wollen, denken und schaffen! Aber gleichzeitig kann er das Böse wollen, denken und tun. Davon erzählen seine Höhenflüge und Abstürze – diejenigen in der Weltgeschichte ebenso wie diejenigen in unseren Biografien.

Und seine Boshaftigkeiten im Kleinen wie im Großen sind keine Bagatellen wie die Zettel hinter dem Scheibenwischer! Da entsteht noch und noch Schuld, uns selbst und unseren Mitmenschen gegenüber und auch Gott gegenüber. Ja, alles Sich-Vergreifen an der Schöpfung und am Menschen trifft immer auch den Schöpfer unserer Welt!

»An Dir allein, Gott, habe ich gesündigt und übel vor Dir getan» – so betet der König David nach Ehebruch und Mord [Psalm 51,6].

«Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor Dir» – so bekennt der Mann, der das Erbe seines Vaters jahrelang verzockt und verprasst hat [Lukas 15,21].

Diese Schuld können wir unmöglich abzahlen. Das Lösegeld können wir uns nie und nimmer verdienen, dazu fehlt uns alles. Diese Not schreit sich Paulus total verzweifelt von der Seele: «Ich elender Mensch, wer kann mich aus dieser tödlichen Tragik des Wollens und Nicht-Könnens erlösen?» [Röm 7,24] 

Und er bekommt eine Antwort, die auch für uns gilt:

Unsere Verschuldung wurde gelöscht. Der dreifaltige Gott hat das für uns erledigt: Die Sünde und Schuld der ganzen Welt wurden mit Jesus ans Kreuz geheftet und dort ein für alle Mal vernichtet.

Seitdem rechnet uns Gott unsere Sünden, Fehltritte und Lebenslügen nicht mehr vor. Vielmehr lässt Er uns sagen: «Wir beide sind quitt, ich habe alles bezahlt! Wir sind jetzt miteinander versöhnt, jetzt gilt meine Begnadigung!» [so nach 2 Kor5,19-21].

Was für ein Befreiungsschlag! Gottes Gerechtigkeit ist so überraschend anders:
Nicht Verurteilung, sondern Aufrichtung -
Nicht Verdammnis, sondern Versöhnung -

«Nun gibt es kein Verdammungsurteil mehr für diejenigen, die daran glauben und mit Christus Jesus leben!» [Röm 8,1]

Sie müssen sich also nicht mehr mit Ihrem Schuldschein abquälen. Ihre Fehltritte und Sünden wurden getilgt und gelöscht! Vor Gott sind Sie schuldenfrei. Das Kreuz Jesu erinnert Sie daran. Sie dürfen es wirklich glauben!

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Ihr Kommentar

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Kommentare (5)

Manuela /

Vielen Dank für diese befreiende Nachricht. Gott verdammt mich nicht für meine Schuld und Schlechtigkeit, er trägt mir meine Schuld nicht nach sondern er kommt mir mit Gnade und Versöhnung entgegen. mehr

Sabine /

Danke für diese mir mutmachenden Worte!

Gerlinde F. /

Was für eine Botschaft! Danke Herr Henning für ihre Auslegung. Es macht mir nochmals richtig bewußt wie gnädig und barmherzig doch unser Vater im Himmel ist. Ich kann nur staunend und mit dankbarem Herzen vor ihm stehen.

Ernst und Jacqueline G. /

Das war sehr gut! Herzlichen Dank, lieber Peter!

Stefan K. /

Was für eine wunderbare Morgenandacht. Auch wenn man um diese Wahrheit weiß, wie gut tut es auf diese Weise zum Start in den Tag gestärkt zu werden, mit solch göttlichen Trostworten. Ganz lieben Dank