/ Wort zum Tag
Die richtige Wahl
Simon Diercks über Johannes 15,16.
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt.
Wie war das, als sie das letzte Mal ein neues Mobiltelefon gekauft haben? Da will man die richtige Wahl treffen. Das ideale Handy soll es sein: lange Laufzeit, schneller Prozessor, viel Speicher und eine brillante Kamera, um das eigene Leben zu dokumentieren. Da wird hin und her gesucht, Preisvergleiche, neue Modelle, Erfahrungsberichte anderer… und am Ende … manchmal doch lieber keine als eine nicht 100%ige Entscheidung getroffen. Und selbst wenn, dann stellt sich die Frage nach ein paar Jahren erneut.
Na gut, nur ein Handy. Keine weltbewegende Wahl.
Aber … ich erlebe Menschen, die bei Wahlen, die ihre persönliche Welt weit mehr bewegen, ähnlich wahlunfähig werden.
Ich denke an Jürgen. 50 Jahre. Viele Höhen und Tiefen hinter sich. Bittere Kindheit zwischen gewalttätigen Eltern und Kinderheim. Aufreibendes Berufsleben auf dem Bau hinter sich, dass mit vorzeitiger Berufsunfähigkeit endete und viele zerbrochene Beziehungen auf seinem Weg. Und bei der Entscheidung, wo er im Leben seinen Halt suchen will? Unentschlossen. Frauen, Geld und Job haben diesen Halt nicht gegeben. Und Gott, von dem als himmlischer Vater berichtet wird? Nein, da waren zu viele Enttäuschungen mit seinem eigenen Vater, als dass er sich einen himmlischen Vater zulegen müsste. Also lieber keine Wahl treffen.
Ich denke an Ingrid. Auch viel Schweres erlebt. Und doch schon seit Kindestagen mit Jesus unterwegs. Seit Jahren treu in ihrer Gemeinde dabei. Aber sich taufen lassen? Nein, da müsste sie erst ein besserer Christ werden. Erstmal ganz vertrauen können. Erstmal … dann lieber keine Wahl treffen.
Und Sie? Kennen Sie das? Aus Angst, nicht die 100%ig richtige Wahl zu treffen, lieber keine treffen? Immer wieder neue gedankliche Runden drehen um die gleichen Fragen. Und doch keine Wahl getroffen, keinen Schritt voran gegangen?
Aus Sicht von Jesus sind die Fragen von Jürgen und Ingrid die falschen. Es geht nicht um das, was war. Es geht nicht um das, was ich mitbringe. Es geht noch nicht mal zuerst um meine Wahl. Warum? Hören wir Jesus zu, wie Johannes ihn seinem Lebensbericht in Kapitel 15, Vers 16 zu Wort kommen lässt:
„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt.“
Jesus sagt Jürgen und Ingrid, ihnen und mir zu: „Ich habe meine Wahl schon getroffen. Und ich werde sie nicht in ein paar Jahren oder nach den ersten Mängeln zurücknehmen. Ich habe dich gewählt! Du bist für mich keine 80%-Wahl, sondern ich sage 100% ja zu dir.“
Jesus wählt Jürgen und Ingrid, Sie und mich. Und sieht dabei nicht zurück. Sondern auf das, was er mit uns vieren noch vorhat. Welchen Weg er mit uns noch gehen möchte und kann. Ein Weg, der fruchtbar ist. In unserem Leben und dem Leben derjenigen, denen wir unterwegs begegnen.
Und deshalb ist die wichtigste Frage nicht, ob Jürgen, Ingrid, Sie und ich fähig sind, die perfekte Wahl zu treffen, was uns Halt geben soll. Sondern ob wir bereit sind, die Wahl anzunehmen, die Jesus bereits für uns getroffen hat. Und so mutig den nächsten Schritt zu gehen: Glauben wagen. Taufe wagen. Berufung annehmen. Los gehen, statt sich im immer gleichen Kreis zu drehen.
Jürgen fragt noch immer. Ingrid hat die Wahl angenommen und sich taufen lassen. Ich bin Gottes Berufung gefolgt. Und Sie?
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Guten Morgen, lieber Pastor Simon Diercks. Ich bin hellauf begeistert und selig erfüllt von Ihrer Morgenandacht. Die werde ich mir, wie auch die 2. Andacht noch einige Male gönnen. Ganz herzlichen Dank. Vergelt's Gott.
Eine gute Auslegung. Ich möchte antworten mit Worten aus dem Choral: Einer ist an dem wir hangen, der für uns in den Tod gegangen.
Nicht wir haben dich erwählet,
du selbst hast unsre Zahl … mehrgezählet
nach deinem ewgen Gnadenrat;
unsre Kraft ist schwach und nichtig,
und keiner ist zum Werke tüchtig,
der nicht von dir die Stärke hat.
Der Herr hat mich auserwählt, weil ich die Berufung bekommen habe, für andere zu beten, Dämonen auszutreiben, das Essen zu vermehren, Segnen und zu Salben, auch Tote zu erwecken in der Kraft des … mehrHeiligen Kraft. Der Herr will und jeden für seine Werke benutzen und Licht und Salz der Erde zu machen und Wächter der Erde zu sein. Wir müssen nur wissen wer wir sind im Herrn und welche Vollmacht wir haben. Das Feuer muss brennen für den Herrn bis zur seiner Wiederkunft, um auszuhalten und stark und mutig zu sein und mit dem
Herrn Jesus Cheistus gemeinsam einzuschreiten.
Gottes Segen
Nalan E.