Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Anhaltender Dank gibt Halt!

Gerhard Weinreich über 1. Thessalonicher 5,16-18.

Zunächst die schlechte Nachricht: Zwölf Ermahnungen des Paulus stehen im letzten Kapitel seines 1.Thessalonicherbriefes. Jetzt die gute Nachricht: Nur aus drei von ihnen besteht unser heutiges Bibelwort: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen." 

Fröhlichkeit, Gebet, Dankbarkeit. Das klingt gut, aber kaum machbar. Eher lebensfremd! Wer kann denn immer fröhlich sein? Das ist oft nur eine Maske, hinter der sich Enttäuschung oder Frust verstecken. Und wer kann ständig beten? Familie und Beruf fordern doch auch ihre Zeit! Und wer kann in jeder Lebenslage dankbar sein? Kranke, deprimierte oder einsame Menschen wohl kaum! So denkt und widerspricht manches menschliche Herz. 

Wir sollten aber die Paulusworte: "Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen" nicht als Ermahnungen, sondern als Ermutigungen verstehen! Ermutigung brauchen wir alle. Sie tut uns gut. Sie hilft uns. Wir können „allezeit fröhlich“ sein, weil Gott uns mit Weihnachten, Karfreitag und Ostern gnadenbringende Zeiten geschenkt hat. Vor allem die Gnade, in seiner Gegenwart zu leben: Wir können „beten ohne Unterlass", weil wir jederzeit mit Gott reden, uns bei ihm aussprechen und ausweinen und ihn um Hilfe bitten dürfen. Und wir können „dankbar in allen Dingen“ sein, weil wir in seiner Hand sind, bis er uns in seine neue Welt gebracht hat, wo wir das volle, das ewige Leben haben werden. 

„Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen!" Wenn ich diese Ermutigungen des Paulus höre, denke ich an eine ältere Frau, die schon sechs Jahre lang gelähmt und bettlägerig und doch ausgeglichen, zufrieden und getrost war, auch gerne lachte. Wie ihr das möglich war? Bei einem Besuch verriet sie mir: „Immer, wenn es Abend wird, Herr Pfarrer, überlege ich mir: Wofür kannst du Gott heute wieder danken? Und dann kriege ich jedes Mal viel zusammen!“ Was sie dann aufzählte, waren Allerweltsfreuden, die sie erlebte, die gesunde Menschen oft für alltäglich halten. Die schwerbehinderte Frau aber konnte Gott für alles danken, was sie tagsüber von ihm oder auch von Menschen zu hören und zu sehen, zu schmecken und zu spüren bekam. Das gab ihrem Leben Halt. 

Fangen Sie doch einmal an, täglich abends an den fünf Fingern Ihrer Hand fünf Dinge aufzuzählen, wofür sie Gott danken können! Sie werden die Erfahrung machen: Anhaltender Dank schenkt Halt.

Pfarrer Bodelschwingh, der Gründer von Bethel, sagte einmal: „Wer danken kann, ist gesund, selbst wenn er krank ist.“ Und fügte noch hinzu: „Bleiben wir am Danken, dann bleibt Gott am Segnen." Nichts tut er lieber!

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (6)

Sigrid T. /

Vielen Dank für die inspirierende und mutmachende Andacht.
Darf ich Sie als Gesprächsgrundlage für einen Bibelkreis im Altenheim, in de. Ich arbeite verwenden?
Herzlichen Dank und liebe Grüße ,

Marianne M. /

Wunderbare Gedanken vom Himmel kommen ganz nah in unser Herz, heilend befreiend beruhigend richtig zum Aufatmen sprechen diese Bibelworte zu uns ohne Unterlass - welch großer Segen für Sie, dies so an uns weiterzugeben, herzlich Danke!

Marianne /

Vielen Dank für diese Andacht.Der Tipp mit den "fünf Fingern" ist klasse, ich mache das schon länger,aber fünf Finger reichen nicht mehr.

Waltraud R. /

Sehr gut

Manfred S. /

Danke!!!

Constanze G. /

Ich werde Gott dankbar sein, mein Leben lang, dafür dass er mir dies wundervolle Leben geschenkt hat.