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/ Wort zum Tag

Von Herzen Danke

Johannes Holmer über Kolosser 1,11–12.

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.

Kolosser 1,11–12

In einem Online-Artikel lese ich die Geschichte einer rumänischen Frau in den mittleren Jahren. PRISCILLA heißt sie. Sie erzählt, wie sie im kommunistischen Rumänien nur erzwungenermaßen geboren worden sei. Sie sei ohne die Liebe ihrer extrem egozentrischen Mutter aufgewachsen und konnte in der Folge selbst mit Liebe, mit Familie, mit Kindern gar nichts anfangen. Schon die Großmutter sei extrem abergläubisch gewesen und habe ihr eigenes Kind verflucht, weil sie Priscilla nicht abgetrieben, sondern geboren habe. Sie schreibt selbst: „Solange meine Mutter lebte, nutzte sie jede Gelegenheit, mir zu zeigen, dass ich nicht gewollt war, dass ich ihren Körper zerstört hatte, dass ich nichts wert war – das tat mir sehr weh!“

Das einzige Licht in ihrem jungen Leben war ihr liebevoller Vater, der sie mit Humor und Fürsorglichkeit umgab. Doch er starb als sie erst 16 Jahre alt war, ganz plötzlich.  „Ich fühlte mich betrogen, einsam und wurde wütend auf Gott“, schreibt sie selbst. „Ich dachte: «Es war so grausam von ihm, mir meinen Vater wegzunehmen. Ich möchte nichts mit ihm zu tun haben… Oder vielleicht gibt es überhaupt keinen Gott?» Und so begann ich, mein Leben auf eine Weise zu führen, die Gott garantiert nicht gefallen konnte…“

Doch sie schildert weiter:

„Ich ging an die Uni und traf dort einen jungen Mann, der anders war als alle anderen: Er ging abends nicht mit den anderen Jungs trinken, er rauchte nicht, er brauchte keine Schimpfwörter – und eines Tages erzählte er mir, obwohl das im kommunistischen Land für ihn extrem gefährlich war, von diesem Mann, von dem ich noch nie zuvor gehört hatte. Er sagte mir, dass dieser Mann Jesus heißt und mich so sehr liebt, dass er sogar für mich gestorben sei. Ich war verwirrt: Ich konnte mir nicht vorstellen, dass irgendjemand mich lieben könnte und noch viel weniger sein Leben für mich geben würde.

Ich ging mit ihm in seine Kirche, die sich damals in Rumänien heimlich im Untergrund traf. Hier erfuhr ich, dass Gott mich so sehr liebte, dass er mich selbst im Bauch meiner Mutter geformt hatte. Er entschied, dass ich geboren werden sollte… Er erwählte mich! Und er entschied, mich in seine Familie zu adoptieren. Vom Gefühl, nicht mehr wert zu sein als Müll, wurde ich jetzt zu einer Prinzessin Gottes – als ich das verstand, gab ich mein Leben komplett in seine Hände.

Mein Leben veränderte sich vollständig durch die Liebe Jesu, von der ich durch diesen jungen Mann erfuhr. Am Ende wurde der mutige junge Mann, der mir von Jesus erzählt hatte, mein Ehemann…“

Kind Gottes sein? Prinzessin? Etwas ganz Besonderes zu sein – und zwar vom Schöpfer selbst erwählt und mit einer Wahrheit ausgestattet, die diese Welt gar nicht zu bieten hat?

Der Apostel Paulus schreibt am Anfang seines Briefes an die Gemeinde in Kolossä (ich lese das mal nach der Übersetzung HFA): „Ihr habt wirklich allen Grund, Gott, dem Vater, voll Freude zu danken. Denn er hat euch zu seinen rechtmäßigen Erben gemacht.“ (Kolosser1,11-12)

Gott hat uns zur „Krone der Schöpfung“ gemacht. Und er hat etwas vor mit unserem Leben: Hier auf der Erde sollen wir, solange wir hier leben, Wegweiser zu Gottes Liebe sein – wie dieser Student, der Priscilla zu Jesus führte. Dieser „Wegweiser zu Gottes Liebe“ aber zeigt gleichzeitig einen Horizont auf, eine Perspektive, die in die Ewigkeit Gottes führt.

„Denn“, so sagt es Paulus, „er hat euch zu seinen rechtmäßigen Erben gemacht.“ Wir werden wie Priscilla, adoptiert – hinein in die ewige Familie Gottes. Wir werden ausgestattet mit allem, was ein Familienmitglied bekommt, wenn es Teil dieser Familie wird.

Mit diesem Wissen und einem Dank im Herzen können wir getrost durch diesen Tag gehen. Was auch immer kommen mag – Jesus Christus ist da und geht mit!

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Anstoß

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Kommentare (4)

Paul N. /

Danke für den Zuspruch,habe gerade eine Lungen-OP hinter mir und fühle mich in Jesus geborgen . Gerade im Krankenhaus.Nochmals Danke!

Renate H. /

Stark, dieser Erlebnisbericht,
stark auch, wie er von Herrn Holmer vorgetragen wurde.
Danke

Waltraud R. /

Sehr sehr gut

Gerlinde F. /

Lieber Herr Pastor Holmer,
was für eine zuerst sehr traurige aber dennoch eine schöne Geschichte. Sie will uns Mut machen. Auch wenn wir uns ungeliebt und wertlos vorkommen, Gott unser Vater im mehr