Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Frei und geborgen bei Jesus

Rolf Hille über Johannes 10,3.

Der gute Hirte ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus.

Johannes 10,3

Dieser Diebstahl war schon ein schlimmes Bubenstück. Eine Gruppe Krimineller hatte es gleich auf eine ganze Schafherde abgesehen. Nachts öffneten sie den Pferch und trieben die Tiere bis zum nächsten Bahnhof. Dort warteten bereits andere geraubte Lämmer in Viehwagons. Die Diebe durchmischten bewusst Schafe aus verschiedenen Herden. Doch der rechtmäßige Eigentümer bekam rasch Wind von der Aktion. Aber wie sollte er beweisen, welche Schafe tatsächlich ihm gehörten? Nun, er rief sie einfach mit Namen und schon kamen Schwarzohr, Fettschwanz und viele andere auf ihn zu gerannt. Der gute Hirte kennt seine Schafe. Er ruft sie mit Namen und sie folgen ihm.

Genau diese Szene hat Jesus in seiner Hirtenrede im 10. Kapitel des Johannesevangeliums vor Augen. Ihm dient diese Situation als Gleichnis für seine Gemeinde. „Der gute Hirte ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus“, so heißt es im Johannesevangelium, Kapitel 10, Vers 3.

Wenn jemand mit Unterton zu mir sagt „Ich kenne dich“, dann bekomme ich ein mulmiges Gefühl. Aber von schwarzen Schafen ist bei Jesus nicht die Rede. Er droht nicht, sondern er lockt, und er lädt uns ein. Er nennt uns mit Namen. Für ihn sind wir keine durchnummerierten blökenden Herdentiere. Der gute Hirte sorgt vielmehr für die Lämmer und zieht ihnen nicht das Fell über die Ohren.

Jesus führt die Seinen auf gutes, nahrhaftes Weideland. Er lässt ihnen große Freiheit. Und er schützt sie gegen wilde Tiere. Der Hirte fragt nicht nach einer idyllischen Landschaft, sondern er geht mit seiner Herde auch über karges Land, durch Dornen und Disteln und auch über Hügel und Geröll. Nachts erträgt er die Kälte und tags erduldet er die Hitze. Er lässt ihnen weiten Auslauf. Die Rufweite genügt ihm. Nur wenn die Lämmer unmittelbar in Gefahr geraten, ruft er sie zu sich. Mit seinem kurzen schweren Knüppel schlägt er Wölfe, Bären und Löwen in die Flucht. Er ist bereit, sein Leben für die Schafe zu riskieren.

Liebe Hörerinnen und Hörer, das Bild vom guten Hirten ist ein Gleichnis für Geborgenheit und Freiheit, für Schutz und Opferbereitschaft. Heute, mit diesem Tag, ruft Sie Jesus neu mit Ihrem Namen. Er kennt und liebt Sie ganz persönlich. Er führt Sie durch schwierige Wegstrecken Ihres Lebens. Er gängelt Sie nicht. Sie sollen das weite Land genießen. Wenn Sie an der Seite von Jesus gehen, brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Er weiß, was Ihnen fehlt. Er schaut voraus und sieht, welche Gefahren bereits hinter dem nächsten Hügel lauern.

Sie können sich ihm anvertrauen, wenn er Sie bei Ihrem Namen ruft. Egal, ob Sie seine Stimme bereits von frühester Kindheit durch die Gebete Ihrer Mutter kennengelernt haben. Vielleicht war Ihre erste Begegnung mit Jesus bei einer Freizeit oder im Jugendkreis. Eventuell haben Sie Vertrauen zu Jesus gefasst, als Sie von einer schweren Krankheit genesen sind oder in einer aussichtslosen beruflichen Situation seine Hilfe erfahren haben. Heute ist entscheidend, dass Sie sich nicht von den lauten Stimmen unserer Medienwelt ablenken lassen. Jesus ruft Sie hier und jetzt mit Namen und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Sie ihm folgen; genauer gesagt: ihm nachfolgen. Er verspricht Ihnen: „Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“

 

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Sid /

Eine wertvolle, schöne Botschaft, eine die zugleich auch berührt. Und störrisch wie wir Schafe zuweilen sind, ist unser Hirte doch voller Liebe, Geduld und väterlicher Fürsorge.