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Schon weg?

Norbert Held über Römer 10,12.

Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.

Römer 10,12

Es ist immer ärgerlich, wenn das Angebot zu knapp bemessen ist und nicht für alle Interessenten reicht. Egal ob es sich um das wöchentliche Sonderangebot beim Discounter handelt, oder um die Menge des Salates oder des Nachtisches oder die Anzahl der Fleischscheiben beim großen kalten Büffet. Für diejenigen, die zu spät kommen und vor dem leeren Regal oder dem abgeräumten Tisch stehen, macht sich Enttäuschung breit. Umso mehr, je größer die Vorfreude war oder je dringender der angebotene Artikel gerade gebraucht wird.

Kann es sein, dass Menschen diese Erfahrung auch im geistlichen Leben machen müssen?  Die Erfahrung: „Es ist nicht genug da und es reicht nicht“. Oder: „Für mich gibt es nichts – ich gehöre nicht dazu?“

Auf jeden Fall gibt es diese Sorge. Menschen, die unsicher sind, ob die Barmherzigkeit Gottes groß genug für sie ist. Ob die Gnade Gottes auch für ihre Schuld reicht. Ob ihr bisheriges langes Leben in Distanz zu Gott wohl noch von seiner Liebe umgekehrt und aufgewogen werden kann. Menschen, die sogar davon überzeugt sind, dass ihre Sünde größer ist, als die Vergebungsbereitschaft Gottes.

Im Römerbrief, Kapitel 10, Vers 12 steht eine wunderbare Entgegnung auf all diese Zweifel und Sorgen. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Christen in Rom: „Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.“ (Röm. 10,12) Paulus entfaltet seine Aussage zunächst auf Grund der Beobachtung, dass nur verhältnismäßig wenige Juden den Zugang zum Glauben an Jesus Christus finden. Paulus nimmt dabei einige Argumente auf, die vermutlich in Rom als mögliche Begründung für diese Situation angeführt wurden. „Sind Gottes Zusagen hinfällig geworden?“ oder „hat Gott sein Volk verstoßen?“ (Röm. 9,6; 11,2) Dann aber widerspricht Paulus diesen Vermutungen und erinnert an Gottes Zusagen:

„Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden“. Und: „Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen“ und sogar: „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“ (V.11-13; V. 13: NGÜ) Da bleibt kein Platz mehr für Unsicherheit und Zweifel.

Zwei kräftige Zusicherungen gibt mir der Bibelvers.

  • Zunächst betont Paulus: Gott ist für alle derselbe. Er macht keine Unterschiede. Er bevorzugt niemand, während andere hintenanstehen oder draußen bleiben müssten. Gott erbarmt sich über alle, die seine Gnade begehren. Bei Gott gibt es für alle Menschen die gleichen Zugangskriterien.
  • Und zum anderen gilt: Die Barmherzigkeit Gottes reicht für alle. Die Gnade Gottes ist nicht erschöpft und nicht endlich. Unsere Vorstellungen von begrenzten Mengen passen bei Gott nicht; leere Regale oder leere Schüssel kommen bei ihm nicht vor. Gottes Gnade reicht nicht nur – so mit knapper Not, sondern sie ist für alle reichlich da, die ihn darum bitten.

Heute – und an keinem anderen Tag - gibt es also keinen Grund zur Sorge, dass es eng werden könnte mit der Gnade Gottes; und dass die eigene Schuld vielleicht doch die Möglichkeiten Gottes übersteigen könnte. „Er ist reich für alle, die ihn anrufen. Jeder der den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden“. (V. 12.13)

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Anstoß

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Kommentare (2)

Wolfgang S. /

Lieber Nobert Held, danke für die tröstlichen Gedanken zum heutgen Lehrtext. Aber wie weit reicht Gottes Gnade wenn ich das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen lese? (Matthäus 25,1–13) mehr

Constanze G. /

Ich werde,gott anrufen und gerettet werden .Amen