/ Wort zum Tag
Wo wohnt eigentlich Gott?
Janine Haller über 1. Könige 8,29.
Lass deine Augen offen stehen über diesem Hause Nacht und Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast: Da soll mein Name sein.
Wo wohnt eigentlich Gott? An dieser Frage kommt man als Erwachsener nicht vorbei, wenn man mit Kindern zusammenarbeitet. Wo wohnt eigentlich Gott? Als Antwort liegt mir schnell: Na, im Himmel natürlich, auf der Zunge. Und gleichzeitig fällt mir die Aussage von Juri Gagarin ein, der als erster russischer Astronaut feststellte, dass er Gott im Weltall nicht hatte sehen können. Die Frage bleibt also offen: Wo wohnt eigentlich Gott? Am Beginn von Gottes Geschichte mit dem Volk Israel folgte das Volk Gott der Wolkensäule bei Tag und der Feuersäule bei Nacht. Später wohnte Gott im Zelt der Begegnung. Als der biblische König David starb, durfte sein Sohn Salomo König werden. Er hatte ein Privileg, das seinem Vater nicht gewährt war: Er durfte Gott ein Haus bauen. Im 1. Buch der Könige lesen wir, wie König Salomo zur Einweihung des Tempels zu Gott betet: Richte deinen Blick Tag und Nacht auf diesen Tempel. Du hast es doch versprochen:» Es soll der Ort sein, an dem dein Name gegenwärtig ist.« (1.Kö 8,29) Da regt sich in mir Neugierde. Wie soll das gehen? Der Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, ist doch viel größer und mächtiger als das er in einem Tempel wohnen könnte. Doch ausgerechnet hier soll Gott wohnen. In einem Haus von Menschenhand erschaffen. Dort sollte der Ort für die Menschen sein, um Gott begegnen zu können. Und dennoch ist Gott dann nicht physisch präsent, sondern unverfügbar. Paulus lässt es für mich konkret werden. Im 1. Brief an die Korinther finde ich meine Erklärung: Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und Gottes Geist darin wohnt?(1.Kor 3,16) Ich selbst kann der Ort sein, an dem Gottes Name gegenwärtig ist. Dann nämlich bin ich sein Tempel. Nicht gebunden an einen bestimmten Ort. So kann es geschehen, dass Gott in dieser Welt sichtbar wird. Alle diejenigen, die an Jesus Christus glauben, erhalten von Gott das Recht seine Kinder zu sein. Damit werden sie selbst zu lebenden Tempeln, in denen Gottes Geist wohnt. So wird Gottes Gegenwart real. Nicht, dass ich dadurch besser oder heiliger wäre. Weder kann ich als Gotteskind abheben und über die Erde schweben, noch erstrahlt ein Heiligenschein über meinem Kopf. Doch ich kann es mir immer wieder bewusst machen: Ich bin Gottes Tempel und sein Geist wohnt in mir. So hat es König Salomo bereits ausgesprochen. Und mit diesem Wissen verändert sich etwas.
Ein wichtiges Gebäude untersteht dem Denkmalschutz. Man geht achtsam mit ihm um. Wie gehe ich mit mir um? Trage ich für meinen Körper, Gottes Tempel Sorge? Bemühe ich mich gesund zu leben? Und die vermutlich wichtigste Frage: Können andere sehen, dass ich Gottes Tempel bin und sein Geist in mir wohnt? Mache ich einen Unterschied in dieser Welt? Wo wohnt eigentlich Gott? Beim alten Tempel in Jerusalem sollte deutlich werden, es ist der Ort, wo man Gott begegnen kann. Heute können wir Gott in all denen entdecken, die Jesus nachfolgen. Mein Wunsch ist es, dass die Menschen durch mein Leben sich von Gott angezogen fühlen.
Ihr Kommentar
Kommentare (4)
Danke für die wunderbare Erklärung, wovon die Bibel spricht, dass wir der Tempel des Heiligen Geistes/Gott sind. Dass wir trotzdem sündigen in dieser „Gefallenen Welt“, das wissen wir Christen, aber … mehres macht einen entscheidenden Unterschied, dass wir an die Erlösungstat unseres HERRN Jesus Christus glauben können. Das allein macht uns gerecht vor Gott und so erst recht vor den Menschen. So erleben wir Wunder in dieser Welt. Gott greift manchmal auch aktiv für uns Partei. Wir sind so in der Lage sogar Berge von Unfrieden, Versuchung oder Lügen aufzudecken und zu versetzen. Das ist unsere göttliche Auszeichnung, die auch atheistische Menschen kaum ertragen können. Aber es kann auch sein, wir werden deshalb verfolgt! In diesem Falle müssen wir manchmal auch bittere „Überlebenstrainings“ durchstehen. Aber Gott wird immer mit Gnade des Erduldens mit uns sein oder uns aus der Situation befreien. Und das im Nachhinein erkennen zu können, zeichnet uns allein als Christen aus! Ich wünsche, dass sich viele Menschen durch die Corona- und Kriegszeiten noch bekehren dürfen/können, damit die Welt wieder ein Stück aufatmen und gottesfürchtiger wird!
Herzlichen Dank für Euren Dienst. Wir hören und bedenken die Anstoßsendungen fast jeden Tag. Wichtig schon, die Bibelstellen im Zusammenhang lesen. Ich denke, dass die heutigen Gedanken auch als … mehrPRedigtetil zum Sonntag Quasimodogeniti passen - als wir neue Kreatur durch Jesus und die Taufe sind, die unterwegs sind.
Wolfgang
Ich könnte mich gar nicht genug von ihm angezogen fühlen....amen
Sehr sehr gut