/ Wort zum Tag
Durstlöscher
Matthias Adt über Psalm 143,6.
Ich breite meine Hände aus zu dir, meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land.
Neulich ging ein Bild durch die Presse, das sich bei mir eingebrannt hat. Da liegen 6 Giraffen in der Steppe im Norden Kenias. Verdurstet. Ein Bild für weltweite Dürrekatastrophen. Dabei gibt es doch eigentlich genug Wasser auf der Welt. Oder nicht? Klar, das meiste ist nicht trinkbar. Und das trinkbare ist ungleich verteilt – zunehmend schlecht verteilt, würden viele sagen.
Genauso geht es unserer Seele. „Meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land“, betet David. Vielleicht sagen Sie jetzt: Stopp, nicht so schnell. Du kannst doch nicht einfach von körperlichem Durst auf seelischen Durst springen. Das sind doch verschiedene Themen. Das geht doch nicht.
Aber – was ist die Seele eigentlich? Ist das etwas anderes als der Leib? Oder sogar wichtiger? Die Philosophen diskutieren darüber seit Jahrhunderten. Was uns weiterhilft, ist die Ursprache des Alten Testaments, das Hebräische. „Meine Seele dürstet", betet David. Das hebräische Wort heißt Näfäsch. Und Näfäsch bedeutet eigentlich Kehle, Schlund. Der Flaschenhals, wo alles durchgeht, was Durst und Hunger stillt. Das heißt, es gibt eigentlich gar keinen Gegensatz zwischen Leib und Seele, sondern ich - mit Leib und Seele - bin ein hungriges und durstiges Wesen. Wenn man es positiv sieht, bedürftig, abhängig, neugierig. Wenn man es negativ sieht, ein Gierschlund, Raffzahn, Nimmersatt, Vielfraß, ein Fass ohne Boden. Wir Menschen sind Durstkehlchen.
Wir sind Näfäsch. Wenn wir von Gier und Sucht bestimmt werden, dann ist das nichts Anderes als Suche nach etwas, was unseren Lebenshunger und Lebensdurst stillt. Da hilft keine moralische Entrüstung, sondern nur die Einladung zum Durstlöscher Jesus.
Der Geist des Menschen wird nicht satt von allem, was die Erde hat.
Den Menschen sättigt nicht die Zeit, ihn sättigt nur die Ewigkeit – so steht´s an einem alten Bauernhaus in Kärnten.
„Wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt“, sagt Jesus, der Durstlöscher. Bei ihm ist keine Wasserknappheit. Und wer seinen Lebensdurst nicht bei ihm stillt, dem geht es wie einem Schiffbrüchigen, der Salzwasser trinkt. Der Durst wird nicht gelöscht, sondern größer.
Jesus der Durstlöscher: Wie sieht das aus?
Dafür bietet Jesus ein eindrückliches Beispiel. In der Mittagshitze von Samaria sitzt er am Brunnenrand und begegnet einer Frau, die ihren Lebensdurst mit Durstlöschern gestillt hat, die sie in Verzweiflung und Einsamkeit getrieben haben. Im Kapitel 4 des Johannesevangeliums kann man diese Geschichte nachlesen.
Eine einzige Begegnung mit Jesus verändert sie. Vorher war die Frau ein Fass ohne Boden. Je mehr sie bekam, desto unzufriedener wurde sie. Und nun ist sie eine sprudelnde Quelle. Jesus hat ihren Lebensdurst so gestillt, dass viele andere noch mittrinken können. Vorher war sie einsam. Nun wird sie wieder gemeinschaftsfähig. Vorher kam sie sich unnütz vor. Nun wird sie gebraucht. Religiös interessiert war sie auch vorher. Nun ist sie ergriffen von der Wahrheit in Person.
Sie können sicher sein: Wohin Sie heute gehen: Jesus ist schon da. So wie er die Frau am Brunnenrand erwartet hat, so erwartet er Sie bereits.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Sehr gut die Andacht. Danke. Finde mich angesprochen.
Ja, es ist so, nur wenn wir das Quellwasser unseres HERRN Jesus Christus haben, wird/ist unser ganz persönlicher Durst gelöscht, durch die Seele/Psyche gelöscht und es geht uns besser auch … mehrkörperlich. Wir gesunden, weil wir dadurch die Ewigkeitsperspektive in uns spüren und tatkräftig dem Ruf Gottes folgen können, dorthin wo ER bereits auf uns wartet:
Ich suchte Gott und er ging fort von mir. Ich suchte meine Seele und fand sie nicht. Ich suchte meinen Bruder/meinen Freund und fand alle drei zur gleichen Zeit! (Verfasser unbekannt)
Das ist so ein Bild von Ewigkeitsperspektive, wie Gott sagte: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn wir das wirklich täten, wäre viel Unheil in der Welt erst gar nicht entstanden. Aber wir arbeiten mit Feindbildern und machen damit alles schlimmer. Wir arbeiten sogar an der Manipulation der Gesundheit, verletzen die Würde des Menschen, um eine Zeitenwende zu proklamieren. Dabei fallen wir tatsächlich zurück in alte Zeiten und wollen selbst GOTT spielen unter dem Deckmantel „Great Reset“, den dazu ausgerechnet ein deutscher Name initiiert und als der große Visionär gefeiert wird. Aber Gott handelt souverän und lässt Krieg zu, um zur Umkehr zu bewegen. Weil ein Volk erhebt sich gegen das andere und merkt gar nicht, da sind teuflische Kräfte am Werk. Aber der Auferstandene ist noch mächtiger. Wer das begriffen hat, weiß, dass er Gott Antwort früher oder später geben muss. Christen werden dann aber nicht mehr dabei sein!
Danke für die mutmachenden Worte, die Schilderung der Tatsache, dass Jesus schon vorher da ist wohin wir auch gehen.