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/ Wort zum Tag

Ehrlich gegenüber sich selbst und vor Gott

Ingo Maxeiner über Psalm 31,8.

Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele.

Psalm 31,8

Wie geht es Ihnen heute? Wie fühlen Sie sich: Gut, weniger gut, schlecht oder elend? Was machen der Leib, die Seele, die Familie, die wirtschaftliche und politische Lage?

Sie merken, in diesen Fragen vermischen sich verschiedene Gesichtspunkte: da geht es um den Zustand von Körper und Geist, Finanzen und Beziehungen. Und da geht es um Ihre eigene Befindlichkeit: wie beurteilen Sie angesichts Ihrer Lage Ihr Wohlergehen? Und geht es vielleicht um noch mehr?

David hat zu unterschiedlichen Zeiten den Psalmvers über seine Befindlichkeit gesprochen. „Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele.“ So drückt David seine Befinden Gott gegenüber in Psalm 31, Vers 8 aus.

König Saul war eifersüchtig auf seinen jungen Diener, den zarten Harfenspieler, der seine Schwermut vertrieb - und den er doch mit der Lanze verfolgte. Äußere Feinde standen dem späteren König von Israel entgegen. Und am Lebensende versuchte der Lieblingssohn Davids - Absalom gegen den Vater zu putschen. Immer wieder viel Elend.

Ja, David wünschte schon, aus dem Netz seiner Feinde gezogen zu werden und dass seine Widersacher verstummen mögen. Trotzdem ist er bereits während seines Gebets mitten in der Bedrängnis fröhlich. Er weiß: er ist in der Gemeinschaft mit Gott. Gott sieht das Elend seines einfühlsamen, königlichen Dieners. Er kennt die Not der Seele Davids. Gott weiß Bescheid und nimmt Anteil an David. Der wiederum ist geborgen bei Gott. David weiß, dass seine Zeit in Gottes Händen steht. Er weiß, dass seine Füße auf einem weiten Raum stehen. Gott anzurufen, gibt David Frieden, sosehr, dass er alle seine Hörenden auffordert: „Liebet den Herrn, alle seine Heiligen“.

Zu den Heiligen, die hören, zählen auch wir, 3000 Jahre nach David, mit unserem eigenen Zustand, mit unserer eigenen Befindlichkeit. Welches Vorbild, welchen Rat gibt uns König David für heute? Dazu einige Gedanken: Sagen Sie, wie es ist. Stehen Sie zu Ihrer Lage. Machen Sie sich ehrlich gegenüber sich selbst, gegenüber Gott. Sagen Sie es, wenn Sie Elend haben. Sagen Sie es auf jeden Fall Gott und sich selbst. Es ist, wie es ist. Wie auch immer es Ihnen geht: Lassen Sie zu, dass Gott Sie hört und sieht und in allem liebt.

Vielleicht mögen Sie so der Einladung Gottes folgen, wenn Sie tun, was David tat: Mitten in der Not aktiv die Aufmerksamkeit auf Gott richten. Ihn im Gebet anrufen und sich freuen an der Gegenwart Gottes. Dass er Sie kennt und bei Ihnen ist, bei Ihrem schmerzenden Leib, bei der bedrängten Seele, bei seiner leidenden Welt. Gott ist da. Immer. Sich über sein Dasein zu freuen, seine Anwesenheit, seine Begleitung, das sind seine Einladung und Chance, mehr noch: diese Freude an ihm ist ein heilsamer Auftrag an uns, hier, heute und jetzt: Lassen Sie uns fröhlich sein an unserem Herrn und Heiland, an unserem Gott, der uns sieht.

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Kommentare (1)

Annelies R. /

Danke für Ihre mutmachenden Worte. Ich weiß mein Gott hält seine Hände über mir .Die Gewissheit ist mir gezeigt worden . Mein Wunsch war in der Jugend Diakonisse zu werden! Der Eg war mir verwehrt. mehr