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Was gilt es zu bewahren?

Erika Best-Haseloh über Psalm 16,1.

Bewahre mich, Gott; denn ich traue auf dich.

Psalm 16,1

„Bewahre mich, Gott; denn ich traue auf dich.“ So lautet der 1. Vers aus Psalm 16. Der Beter des Psalms bittet, dass er bewahrt wird. Fühlt er sich bedroht? Ist er in Gefahr? Leidet er an einer Krankheit? Oder ist es eine Bitte, die er am Beginn des Tages ausspricht, damit er alle schwierigen Situationen des Tages wohlbehalten übersteht? Der Satz geht aber noch weiter. Der Beter gibt die Zusicherung, dass er auf Gott traut. Dass er ihm vertraut. Dass er ihm zutraut, ihn zu beschützen. Dass er sich zu Gott flüchtet, damit er geschützt ist.

Auf meinem Lebensweg gab es viele Hoffnungen und Erwartungen. Aber auch immer wieder Situationen, die von Angst und Sorge geprägt waren. Der Beter des 16. Psalms kennt solche Fragen. Er macht sich immer wieder bewusst, dass Gott ihm nahe ist, und deshalb kann ihn nichts erschüttern.

Aber wie kommt das? Wie werden Menschen so ergriffen, dass ihnen Gott nicht zur schönsten Nebensache wird, sondern zum Mittelpunkt ihres Lebens? Und warum wollen Menschen nicht nur etwas von Gott haben, wie Schutz vor Unfall, einen gedeckten Tisch, Frieden in der Welt, ein gelingendes Leben und eine Versicherung für das Leben nach dem Tod? Warum möchten manche nicht nur seine Wohltaten, sondern ihn selbst? Dass sie Gott tatsächlich nicht nur fürchten, ihm gehorchen oder um etwas bitten, sondern: ihn lieben?

Der Beter von Psalm 16 gibt darauf eine Reihe von Antworten. Die erste Antwort ist:

Es ist pure Freude. Du bist mein Herr. Du allein bist mein ganzes Glück. Darum ist mein Herz so fröhlich und meine Seele jubelt vor Freude. Wir sind Gottes Idee. Er hat alles in uns investiert. Er erträgt uns mit allen unseren Fehlern und Unvollkommenheiten. Gott kennen bedeutet zu wissen: Ich bin erkannt, bis ins Letzte und Tiefste durchschaut und dauerhaft geliebt und angenommen. Jesus ist der Grund dafür. Nichts war ihm zu teuer. Nichts hat er zurückgehalten. Und wenn alles in meinem Leben zerbricht, ist er immer noch da. Was brauche ich mehr, um zu leben und zu sterben?

Eine zweite Antwort lautet: Du, Herr, bis Halt und Hilfe, wenn mein Leben schwierig wird. Der Beter bittet um Bewahrung. Meine Beziehung zu Gott garantiert mir kein sorgenfreies Leben. Auch ich gerate in gefährliche Situationen, auch ich werde mit Krankheit und Notlagen konfrontiert. Aber auch dann ist Gott da. Er hat die Macht, mich durch diese schwierigen Zeiten zu bringen. Durch ihn verliere ich nicht den Mut und die Hoffnung, dass es wieder gut werden kann.

Gott ist mein Wegweiser. Das ist die dritte Antwort. Der Beter berichtet davon, dass er für Gottes Beratung dankbar ist. Selbst in den Nächten erinnert er sich an seine Anweisungen. Gott kann unsere innere Kommandozentrale formen. Wo das Lesen in der Bibel, das Wirkens des Geistes und unser Verstand zusammenwirken, da entwickelt sich oft eine sichere Intuition. Und wir lernen, uns in dieser komplizierten Welt zurechtzufinden.

Mein Vertrauen zu Gott ist geprägt von der Hoffnung, dass alles, was mir passiert, in Gottes Hand liegt. Ich habe schon oft Bewahrung in gefährlichen Situationen erlebt, obwohl ich nicht speziell dafür gebetet hatte. Aber ich habe auch das andere erlebt, dass ein Unglück passiert ist, obwohl ich um Gottes Bewahrung gebeten hatte. Damals bekam ich eine Karte mit folgendem Spruch geschenkt: „Gott, mein Herr, ich verstehe dich nicht, aber ich vertraue deiner Liebe.“ Auf die in dieser Zeit gewachsene Gewissheit, dass das Vertrauen auf Gott das wichtigste in meinem Leben ist, möchte ich nicht verzichten.

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Kommentare (3)

Pascal F. /

In meinem Leben ist schon viel passiert! Und ich habe meine Schwierigkeiten damit umzugehen! Ich glaube an Gott und an seinen Sohn Jesus! Bin aber sehr oft im Zwiespalt und ich frage den Herrn warum mehr

Claudia B. /

Danke - hat mein Gebet bestätigt - dachte dabei an HIOB. Gottes Segen

Peter B. /

Sehr schöne Gedanken zu diesem Text, vielen Dank dafür.