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„Made in Heaven“

Monika Scherbaum über 1. Korinther 1,28-29.

Was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.

1. Korinther 1,28-29

„Was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.“

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich vor einigen Jahren den schiefen Turm von Pisa besucht habe. Ich war fasziniert von seiner Schönheit und seiner Schrägheit. Der Turm macht deutlich, dass auch das Unperfekte seinen Reiz hat.

Es muss nicht immer alles perfekt sein. Irgendwie tröstlich, auch im Hinblick auf die eigenen Schwächen. Der heutige Bibelvers zeigt uns, wie Gott das Geringe, Schwache und Verachtete auswählt. „Was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.“

Paulus macht hier im 1. Korintherbrief in den folgenden Versen deutlich: Gott allein haben wir es zu verdanken. Gott liebt uns, wie wir sind und lädt uns ein, in Beziehung mit ihm zu leben. Er hat uns durch Christus am Kreuz mit sich versöhnt. Gott nimmt uns an, unperfekt und trotz unserer Schwächen, Fehler und Schrägen.

Doch: Warum ist es Gott so wichtig, dass wir nicht denken, es liegt an uns? An meinem Geschick, meinem Einsatz, meinen Gebeten? Dieses Denken kann auch in einer Gemeinde auftauchen. Es liegt an unserem attraktiven Programm, an der starken Verkündigung, an der neuen Medientechnik. Vieles kann so wichtig werden und wir können uns alles selbst zuschreiben. Paulus macht hier klar: „Rühmt euch nicht.“ Es liegt nicht an euch: An eurem Können, an eurer Weisheit und Schaffenskraft, weder im persönlichen Leben noch in der Kirche.“

Ich fand es so berührend, als beim Schulfest eine Mama neben mir ihrem Mädchen -das sich bei dem Theaterstück versprochen hatte - ins Ohr flüsterte: „Ich bin so stolz auf dich, wenn ich mir von der ganzen Klasse ein Kind aussuchen müsste – ich hätte gerade dich als mein Kind ausgesucht.“

Gott der Schöpfer erwählt: Er ist für uns. Die Bibel ist voll von Geschichten über geringe, schräge und unperfekte Zeitgenossen, die Gott für seine Ziele gebrauchte. Noah war betrunken, Abraham steinalt, Jakob war ein Betrüger und Mose war ein Mörder. Die Helden der Bibel sind unperfekt. Wir lesen von Menschen, die dieselben Ängste, Probleme und Herausforderungen meistern mussten wie wir.

Gott ist für jeden Menschen, hat ihn ausgesucht. Jede und jeder darf wissen: In Gottes Augen bin ich kostbar und geliebt unabhängig von Leistung, Aussehen und Erfolg. Auch wenn ich mich manchmal nicht so gut fühle, fehlerhaft und ein bisschen schief – wie der Turm von Pisa: Auch wenn andere Stimmen sagen: „Du bist nichts wert, unmöglich, untragbar“– das ist eine Lüge. Gott nimmt mich an um Jesu willen, er vergibt mir meine Schuld und erfüllt mich mit dem Heiligen Geist.

Ich bin wertvoll, nicht wegen dem, was ich alles kann oder mache, sondern weil ich – ich bin. Einzigartig. „Made in Heaven.“ Das gilt: Vergessen wir das heute nicht!

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Kommentare (1)

Frank E. /

Beim Wort des Apostels Paulus geht es womöglich nicht um die Frage, ob wir Menschen perfekt oder unperfekt sind. Es geht womöglich auch nicht um die Frage, ob Gott uns liebt, so wie wir sind. mehr