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Wolf-Dieter Kretschmer über 2. Korinther 4,11.

Immerfort werden wir, die wir doch leben, um Jesu willen in den Tod gegeben, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar werde.

2. Korinther 4,11

Manchmal stehe ich am Bahnhof und, weil ich noch auf meinen Zug warten muss, beobachte ich das geschäftige Treiben. Während ich dann darauf warte, dass es endlich weitergeht, nehme ich die Leute um mich herum wahr. Genauer gesagt: Ich schaue mehr oder weniger teilnahmslos zu, was gerade passiert.

Völlig anders ist das, wenn ich es mit jemandem zu tun bekomme, den ich gut kenne. Bei Mitgliedern der Familie oder guten Freunden bin ich innerlich beteiligt. Mich interessiert ihr Befinden. Ich will wissen, ob es ihnen gut geht. Wenn ich in irgendeiner Weise dazu beitragen kann, dass ihnen aus einer schwierigen Lage herausgeholfen wird, werde ich sie dabei unterstützen. Und, auch das gehört dazu, ich lasse die anderen wissen, wie es mir geht.

Die beiden Paulus-Briefe an die Christen in Korinth sind ein gutes Beispiel für das, was ich eben beschrieben habe. Paulus hat eine persönliche Beziehung zur dortigen Gemeinde. Als er von den Schwierigkeiten erfährt, gibt er sich größte Mühe, um zu helfen, obwohl einige Christen seine Autorität hinterfragen. Und er lässt die Gemeinde anteilnehmen an seinem Leben.

In diesem Zusammenhang schreibt Paulus folgenden Gedanken. Ich zitiere hier die Bibelübertragung Hoffnung für alle:

Weil wir zu Jesus gehören, sind wir unser Leben lang ständig dem Tod ausgeliefert; aber an unserem sterblichen Leib wird auch immer wieder sein Leben sichtbar. 2. Korinther 4, Vers 11

Paulus deutet eine Realität an, die er aus den vielen Jahren seines Missionsdienstes gut kennt. Jesus Christus nachfolgen und öffentlich über ihn sprechen, ist für ihn mit handfesten Risiken behaftet. Mehrmals hat man Paulus ausgepeitscht. Bei anderer Gelegenheit sind Steine geflogen. Er hat im Knast gesessen, weil er eine Frau im Namen von Jesus von satanischen Mächten befreit hatte.

Und doch bekennt er, dass in seinem oftmals bedrängten Leben immer wieder die Kraft Gottes durch Jesus Christus zum Tragen kommt. Paulus erhält Zuspruch, Trost und neue Kraft von dem, der ihn für seinen Dienst berufen und ausgesendet hat.

Ich kann mir vorstellen, dass auch heute noch Menschen, die im Dienst von Jesus Christus stehen, ähnliches erleben. Sie werden in unserem Land sicher nicht mit dem Tod bedroht. Hier gibt es andere Formen des aktiven und passiven Widerstands bis hin zur Erschöpfungsdepression.

Entscheidend ist für mich das, was im zweiten Teil des Verses steht. Dort heißt es: „… aber an unserem sterblichen Leib wird auch immer wieder sein Leben sichtbar.“

Irgendjemand hat einmal gesagt: Wenn der Herr etwas bestellt, kümmert er sich auch um die Rechnung.

Übertragen auf diesen Zusammenhang verstehe ich das so: Wenn Jesus Christus mich in eine Aufgabe beruft, wird er dafür sorgen, dass ich sie ausführen kann. Und Jesus wird in meinem Leben immer wieder erkennbar für die sein, die bereit sind, aufmerksam hinzuschauen.

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