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/ Wort zum Tag

Da staunte ich …

Herbert Laupichler über Daniel 4,32.

Gott macht’s, wie er will, mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du?

Daniel 4,32

Da staunte ich. In einer Todesanzeige las ich: Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken. Dann folgte der Name. Und ich zuckte zusammen. Denn dieser Mann war viele Jahre mein direkter Vorgesetzter gewesen. Ich denke an ihn, aber lächeln? Nein, bei bestem Willen nicht, ganz im Gegenteil. Dann hieß es weiter: Wir lieben und vermissen dich! Anscheinend hatte sich dieser Mann gegen Ende seines Lebens wohl sehr zum Guten verändert.

Gestaunt habe ich auch, als ich den Losungstext der Herrnhuter Brüdergemeine für heute las: „Gott macht’s, wie er will, mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du?“ Nachzulesen im Buch Daniel, Kapitel 4, Vers 32.

Gestaunt habe ich natürlich nicht über die Aussagen. Sondern über den, der das gesagt hat. Denn das war kein Mose, kein David oder Salomo. Sondern das hat der König Nebukadnezar gesagt, der mächtigste Mann seiner Zeit. Aber das kam nicht von ungefähr und es hat auch lange gedauert, bis er das so von Gott sagen konnte.

Bis dahin war Nebukadnezar stolz, überheblich, machtbesessen und ein Menschenleben bedeutete ihm nicht viel. Immer wieder forderte er durch seine Götzenkulte Gott heraus und setzte ihn zur Seite. Den drei Freunden Daniels schleuderte er entgegen: „Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten wird?“

Doch immer wieder warnte ihn Gott durch Träume, die nur der Prophet Daniel auslegen konnte. Zuletzt muss der ihm sagen: Darum, mein König, lass dir meinen Rat gefallen und mache dich los und ledig von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange wohlergehen. Nebukadnezar hörte sich das wohl an, vergaß es aber wieder. Ein Jahr später stand er dann auf dem Dach seines Palastes und schaute voller Stolz auf das riesige Babel herab. Das er erbaut hatte durch seine große Macht und zu Ehren seiner Herrlichkeit. Doch das war für Gott zu viel. Gott selbst sprach vom Himmel zu Nebukadnezar und kündigte an, dass er sieben Jahre lang kein König sein könnte und wie ein Tier dahinvegetieren müsse. Bis er erkennen würde, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.

Dann nach wohl sieben Jahren kam die Wende. Endlich erkannte Nebukadnezar, dass Gott wirklich der Höchste ist. Er schaute zum Himmel auf und sein Verstand kam wieder zurück. Er konnte wieder denken wie ein Mensch. Aber nun war er nicht mehr stolz und hochmütig. Stattdessen lobte er Gott.

Und er hatte so einiges über Gottes Wesen begriffen. So weiß er jetzt etwas über Gottes Willen, dem sich alles im Himmel und auf der Erde unterordnen muss. Gott machts, wie er will. Dabei kann ich als Geschöpf dieses großen Gottes darauf vertrauen, dass dieser Wille gut und weise ist und Gott auf keinen Fall willkürlich handelt.

Auch erkannte der König, dass der Mensch sich vor Gott verantworten müsse. Und nicht umgekehrt. Denn niemand kann Gott an seinem Tun hindern und niemand habe das Recht, ihn in Frage zu stellen.

Doch was will die Tageslosung und das Schicksal von Nebukadnezar ihnen und mir eigentlich heute sagen? Vielleicht soll das Vertrauen in die Allmacht Gottes wieder neu gestärkt werden. Oder sollen wir wieder neu daran glauben, dass Gott auch heute noch in die Geschichte eingreifen kann? Denn schließlich ist es immer noch derselbe Gott wie zur Zeit Nebukadnezars. Und dürfen wir darum beten? Ich jedenfalls will das tun.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Frank E. /

Gott macht’s, wie ER will – was heißt das denn heute im 21. Jahrhundert? Gott als der Allmächtige, als der Allwissende hat zu jeder Zeit bezüglich der Weltgeschichte, bezüglich auch eines einzelnen mehr

Thomas K. /

Vielen Dank für die mutmachenden Worte. Ich will mich durch sie neu ermutigen lassen. Oft vermisse ich das erkennbare Eingreifen Gottes, was mich an manchen Aussagen der Bibel zweifeln lässt.
Viele Grüße