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/ Wort zum Tag

Auf Gott hören

Reinhard Arnold über Jesaja 50,4.

Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.

Jesaja 50,4

"Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören."

So lesen wir zu Beginn des dritten Gottesknechtlieds des Propheten Jesaja.

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an das morgendliche Wecken denken? Ist das eher eine unangenehme Erinnerung, weil die Nacht zumeist zu kurz war und Sie sich lieber noch auf die andere Seite gedreht hätten? Ist der frühmorgendliche Störenfried ein rasselnder Wecker oder das abendlich programmierte Radio?

Oder erscheint vor Ihrem inneren Auge ein geliebtes Gesicht, dass Ihnen fröhlich einen guten Morgen wünscht und es Ihnen damit leicht macht, in den neuen Tag zu starten?

Ich denke, wie wir in den Tag starten, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, ob es auch ein guter Tag werden wird.

Jeden Morgen von meinem Schöpfer geweckt werden, den Tag im Bewusstsein beginnen zu dürfen, dass auch er unter dem Schutz und Segen Gottes stehen wird – das ist doch schon was.

Und dann heißt es weiter: Er weckt mir das Ohr, dass ich wie ein Jünger höre. Wie hört denn ein Jünger?

Nun, Jünger sind in der Bibel Schüler, Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgen und von ihm lernen wollen. Da spielt das Zuhören schon eine große Rolle. Genaues hinhören im Bewusstsein: Was ich zu hören bekomme, das ist wichtig für mich.

Aber nun heißt es ja auch: Er weckt mir das Ohr. Offensichtlich ist das eine wichtige Voraussetzung dafür, dass ich hören kann, wie ein Jünger hört. Es geht also nicht um ein beliebiges Hinhören. Wer nicht wie ein Jünger hört, würde das Wichtigste vielleicht gar nicht mitbekommen. Das ist, als ob ein Filter über das Ohr gelegt wird, durch den nur bestimmte Töne dringen, und die ergeben dann einen ganz eigenen Sinn.

Hier wird das besondere Verhältnis deutlich, dass ich als Jünger zu meinem Gott habe – wie ein Schüler zu seinem Meister.

Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die sich angewöhnt haben, den Tag mit Bibelworten z. B. der Herrnhuter Losungen zu beginnen. Als Christ glaube ich ja, dass Gott durch die Worte der Heiligen Schrift in besonderer Weise zu mir sprechen will.

Da setze ich im Gebet eine Bibelstelle in Bezug zu meinem Leben und die anstehenden Entscheidungen meines Alltags und erlebe oft dabei, wie sich meine Gedanken und Pläne klären. Da höre ich, wie ein Jünger hört.

Und ich denke, es wäre traurig, wenn ich das nicht täte. Was wäre ich für ein Jünger, der nicht auf die Stimme seines Herrn hört!

Probieren Sie es ruhig einmal aus, machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Es müssen nicht die Herrnhuter Losungen sein, aber diese bieten den Vorteil, dass sie leicht jemanden finden können, der sie auch benutzt und mit ihr oder ihmdarüber reden können.

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