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/ Wort zum Tag

Eine lange Geschichte

Stefan Lämmer über Psalm 27,1.

Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?

Psalm 27,1

 Psalm 27 Vers 1 heißt es: „Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? Es ist nicht das Vielerlei, das uns weiterhilft, sondern das Eine: Das Vertrauen auf Gott und die Bitte um Gottes Eingreifen.

Wir dürfen ruhig werden und begreifen, Gott weiß, wie es uns geht. Ich vertraue darauf, dass Gott die richtige Lösung schenkt. Gott macht keinen Fehler, auch wenn mir der Sinn verborgen ist. Ich denke an Josef im Alten Testament. Er hat geträumt, einmal anerkannt zu sein und im Mittelpunkt zu stehen. Sein Vater Jakob hatte ihm ein schönes Gewand geschenkt. Doch dann bekam er die Rache seiner Brüder zu spüren. Die eigenen Brüder verkauften Vaters Liebling in die Fremde. Josef war zwar allein, aber nicht alleingelassen. Er hielt sich an Gott. Er trug eine Hoffnung in sich und suchte bei Gott Hilfe, so dass ihm vieles gelang.

Als Sklave musste er schuften, aber Gottes Segen war dabei. Als Rechtloser arbeitete er in Potiphars Haus hart, aber Gott stand ihm bei. Der Aufstieg gelang. Der Erfolg war auf seiner Seite. Doch die Große, die Mächtige wollte nun den Abhängigen, den Ohnmächtigen ausnutzen. Potiphas Frau wollte ihn benutzen. Als er sich weigerte, Unrecht zu tun, wurde er zu Unrecht angeklagt. Die Verleumdung hatte Erfolg. Josef musste ins Gefängnis. Alle Mühe war für die Katz. Aller Einsatz war vergeblich. Aller Erfolg war umsonst. An diesem dunklen Ort suchte er wieder Hilfe bei Gott. Er kannte die Wahrheit des Sprichwortes: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Trotz des Spottes hielt er an Gott fest. Auch der Beter hat die Erfahrung gemacht, Gott hat in der Dunkelheit seines Lebens geholfen. Darum bekennt er: „Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“

Doch bei Josef veränderte sich über Jahre nichts. Jahrelang trug er das Schwere. Auch als er den Angestellten des Pharaos ihre Träume richtig deutete, ging keine Türe auf. Er konnte den Traum des Mundschenks und des Bäckers richtig deuten, aber der Mundschenk hatte Josef schon bald vergessen. Doch Gott erhörte Josefs Gebet. Als der Pharao von zwei Träumen erschrocken erwachte, konnte keiner seiner Weisen die Träume deuten.

Doch Josef verstand, diese Träume auszulegen. Josef wurde als Verwalter eingesetzt und konnte durch eine weise Vorratshaltung eine Hungersnot in Ägypten verhindern. Und als die Brüder nach Ägypten kamen, half Josef ihnen. Auch sie kauften Getreide und stillten ihren Hunger. Im Rückblick gab Josef seinem schweren Erleben gegenüber seinen Brüdern einen Sinn. Er sagte ihnen: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.“

Wenn wir an die Ernte unseres Lebens denken, dann sollten wir bedenken: Das Vertrauen auf Gott ist wichtiger als ein dickes Bankkonto. Die Zuversicht auf Gottes Hilfe erweist sich als bedeutender als viele Grundstücke. Denn wer heute mit Zuversicht beten kann, kann auch morgen zuversichtlich leben. Dabei will auch das andere bedacht sein. Für Josef gehörte zum Gebet die Arbeit. Josef hat selbstverständlich mehr als nur die nötigste Arbeit geleistet und dabei Gott um Hilfe gebeten. Auch ich will freiwillig mehr arbeiten als gefordert ist und Gott um seinen Beistand bitten. Denn noch heute kann uns die Geschichte von Josef bezeugen: „Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“

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