Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Weißt du noch?

Elke Drossmann über 2. Timotheus 1,5.

Ich erinnere mich an den ungeheuchelten Glauben in dir, der zuvor schon gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiss, auch in dir.

2. Timotheus 1,5

Tränen verschleiern seinen Blick. Die Tür fliegt ins Schloss. Was hat er nur falsch gemacht? Wenn er sich äußert, werden seine Worte von zwei anderen Mitarbeitern ins Lächerliche gezogen. Sie scheinen ihn nicht richtig ernst zu nehmen. Liegt das wirklich nur an seinem Alter?

Manchmal fragt er sich, ob bei ihm etwas nicht stimmt. Ist er zu vertrauensselig?

Timotheus macht diese Fragen nicht mit sich selbst aus. Er bewegt sie nicht nur in seinem Kopf hin und her. Nein, er bespricht sie mit Gott, seinem Vater im Himmel und er hat einen Coach, der sein Handwerk versteht: „Den Apostel Paulus.“

Paulus sind die Tränen von Timotheus nicht verborgen geblieben. Ein Mann, der weint. Paulus coacht Timotheus mit einem Brief. Zwei davon sind auch für uns heute noch zugänglich. Sie finden sich im Neuen Testament.

Paulus schreibt in seinem zweiten Brief an Timotheus, in Kapitel 1, in Vers 5:

„Denn ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der nun, wie ich weiß, auch in dir lebt.“ (Einheitsübersetzung)

Erinnern ist ein Coachingmittel, das Paulus in der Schule Gottes kennen gelernt hat. Gott selbst erinnert sein Volk Israel an das, was er in ihrer Geschichte bewirkt hat. Selbst die Hauptfeste im Jahr, die Gott ihnen geschenkt hat, sind davon geprägt.

So erinnert Paulus Timotheus daran, dass sein Glaube bereits Familientradition hat. Seine Großmutter hat sich bereits zu Jesus bekannt. Seine Mutter hat Jesus mehr vertraut als anderen Ansichten und Meinungen in ihrer Gesellschaft. Timotheus hat Jesus durch seine Mutter und seine Oma kennengelernt. Der Glaube gehört zu ihnen, wie Schlafen, Arbeiten und Feiern. Er ist bei ihnen zuhause. Er wohnt in ihrem Herzen.

Der Glaube ist fest in Timotheus verankert. Und bei Jesus kann er gar nicht vertrauensselig genug sein. Bei Jesus ist er mit seinen Tränen, mit seinen Gedanken und auch dem, was er erlebt, in den besten Händen. Deshalb kann er getrost die Gemeinde leiten. Überzeugt seine Ansichten vertreten. Das, was Timotheus dazu braucht, steht ihm durch den Glauben an Jesus Christus zur Verfügung. Bereits in der dritten Generation. Und nun kann er seinen Glauben sogar in einer christlichen Gemeinde vermitteln.

Sie haben die Chance, so eine Großmutter oder ein Großvater zu sein, die ihre Enkelkinder mit ihrem Vertrauen auf Jesus Christus prägen. Als Mutter oder Vater, den eigenen Kindern erzählen, wie Jesus ihnen geholfen hat, sich nicht durch die Tränen den Blick verschleiern zu lassen, sondern sie wegzuwischen. Tief Durchatmen und sich einem Konflikt in der Gemeinde stellen. Den anderen ansprechen und einen Weg finden, den Jesus eröffnet. Auch wenn es Streit und Reibereien gibt – heißt das nicht unbedingt: Bei mir stimmt etwas nicht. Oder mit meinem Glauben an Jesus Christus liege ich falsch. Im Gegenteil. Jesus bzw. mein Vater im Himmel befähigt mich, auszuhalten. Mich zu stellen. Gemeinsam mit ihm einen Weg zu finden.

Vielleicht sind Sie auch ein Coach, wie Paulus, für einen Timotheus in Ihrer Gemeinde, der eine Erinnerung braucht: Vergiss es nicht, Jesus ist der Stärkste. Ihm vertraust du doch!

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (4)

Scherà /

Vielen Dank für die Andacht, die mir sehr zu Herzen gegangen ist. Ein Wort Gottes aus dem Timotheus Brief des Paulus - so aktuell in unsere Lebenssituation hereinzutragen (zu transformieren) - find ich total klasse. Freu mich schon auf weitere Auslegungen von Ihnen!
Gottes reichen Segen!
G.H.

Annette B. /

Vielen herzlichen Dank, Frau Drossmann.

Marius W. /

Ich bin froh und dankbar, dass mein Heiland mir keinen Coach zur Seite gibt, sondern Bruder und Schwestern in Christus Jesus dem Herrn!!!

S.Eveline D. /

Vielen Dank für die Auslegung, sehr interessant. Schön für Timotheus, dass er auf eine christliche Tradition in seiner Familie schauen und auf entsprechende Lebenserfahrung bauen kann.
Nur bedeutet mehr