Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Vorsicht, Absturzgefahr

Gesine Möller über Jesaja 5,21.

Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug!

Jesaja 5,21

Absturzgefahr! Wehe, noch einen Schritt weiter und du fällst. Solche Warnschilder stehen an Küstenstraßen, an Klippen oder in Häfen. Wer nicht umkehrt, wird fallen. Klug ist, wer solche Schilder nicht einfach ignoriert. Auch der Prophet Jesaja stellt im Auftrag Gottes solche Warnschilder für die Männer und Frauen des Volkes Israel auf. In Kapitel 5 Vers 21 wird berichtet, dass Gott dem Volk Israel zurufen lässt: „Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug.“

Eine ganze Reihe Dinge wirft Gott ihnen vor. Maßlosigkeit. Ungerechtigkeit. Lügen. Eitelkeit. Die Liste ist lang. Dabei ist es nicht so, als würde Gott Reichtum und Gelingen generell verurteilen. Ganz im Gegenteil. Immer wieder verspricht Gott den Menschen – besonders im Alten Testament – Segen in Form von Besitz, Nachkommen und seinen Schutz. Aber was er dem Volk Israel vorwirft, ist viel schlimmer als die ganzen Fehltritte. Es ist ihre Dummheit. Nämlich zu glauben, dass Gott darüber einfach hinwegsieht. Dass er sie gewähren lässt. Und dass sie glauben, sie könnten alles ohne Gott schaffen. Gott lässt sich nicht spotten durch die Ignoranz und Arroganz der Menschen. Sie halten sich für klug. Doch in Wahrheit sind sie dumm. Denn sie erkennen die Warnschilder nicht. Stattdessen steuern sie unbeirrt auf den Abgrund zu. Gott verschweigt nicht, welche Konsequenzen ihr Handeln hat. Dass ihr Wohlstand in Gefahr ist. Ihre Freiheit. Gottes Zorn ist entbrannt.

Einen zornigen Gott – kann ich den Menschen schlecht verkaufen. Diese Seite würde ich gerne verschweigen oder ausblenden. Ich mag den lieben, schützenden und barmherzigen Gott. Der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Und ja, so ist Gott auch. Aber er lässt sich eben auch nicht auf der Nase herumtanzen. Er ist auch ein Gott, dem Ehre und Ruhm gebührt. Für seine Taten. Für seine Schöpfung. Sein Name werde geheiligt, so beten zigtausende Christen im Vaterunser, dass Jesus seine Jünger lehrte. Das sollte kein Lippenbekenntnis sein. Gottes Zorn ist kein ungerechter und maßloser Racheakt. Gottes Zorn ist darauf ausgerichtet, dass der Mensch, dass ich, zur Umkehr kommen. Dass ich einsichtig werde. Einsicht ist dagegen sehr klug. Klug ist nicht unbedingt gleichsetzbar mit wissend oder gebildet.

Bemerkenswert, dass gerade die Gebildeten, die Gelehrten in der Bibel immer wieder in die Kritik geraten. Weil sie ihr Wissen nicht zum Wohle der anderen einsetzen. Weil sie sich auf ihr Wissen etwas einbilden und sich von Gott lösen. Darum ist die Einsicht klug, die einsieht, dass der Mensch vor Gott verantwortlich und von ihm abhängig ist. Und dass ich auf dem Holzweg bin. Wenn ich meine, ich kann meinen Wohlstand auf Kosten anderer mit ruhigem Gewissen vergrößern. Ich kann meinen Konsum auf dem Rücken von Drittländern austragen, ohne Rücksicht auf deren Not. Wenn ich annehme, dass es immer höher, weiter, schneller geht. Dass alles auch ohne Gott und an Gott vorbeizumachen ist. Ein Holzweg. Für die Menschen des Volkes Israel ebenso, wie für uns heutige. Wehe, das ist ein mahnender Ruf zur Umkehr. Die Richtung, die eingeschlagen wurde, ist verkehrt. Denn sie lässt an Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und zu guter Letzt an Gott fehlen. Ich tu gut daran, mich zu besinnen auf das rechte Maß. Im Umgang mit Menschen, Umwelt und Natur. Ich erweise mich als klug, wenn ich mein Leben und was mir darin Gutes widerfährt als von Gott geschenkt erkenne. Dass ich ihm für die anvertrauten Gaben, das anvertraute Leben täglich danke. Und ihm dafür die Ehre gebe. Wehe, ist ein Ruf zur Umkehr zu Gott und seinen guten Wegen für mein Leben.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.