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Gestillter Durst

Hans-Martin Richter über Jesaja 55,1.

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser!

Jesaja 55,1

Noch bevor es Internet und Smartphones gab, entdecken zwei Jugendliche mit einem Bahn-Ticket Europa. An einem historischen Ort erwarten sie touristisches Ambiente. Sie sind hungrig und durstig. Doch sie finden nichts außer einem kargen Denkmal. Kein einziger Laden hat geöffnet. Mit Schrecken stellen sie fest, dass der nächste Zug erst wieder am folgenden Tag fährt. Sie irren umher. Die Tür eines Hauses, das eine Gaststätte sein könnte, lässt sich öffnen. Eine Frau erscheint und fragt: Seid ihr durstig, habt ihr Hunger? Lasst den Regen draußen, kommt rein. Die beiden Jungs können ihr Glück kaum fassen. Noch Jahrzehnte später erinnern sie sich an das Essen, das, wie sie meinen, ihr Überleben sicherte.

Was für die Jungs ein Abenteuer war, mag für mache Menschen im übertragenen Sinn die Beschreibung ihrer aktuellen Lebensumstände sein:

  • Endstation, es geht nicht mehr weiter
  • enttäuschte Erwartungen, es sah doch alles so hoffnungsvoll aus
  • die Stimmung am O-Punkt, jeder Schritt kostet unendlich Kraft
  • im Regen stehen gelassen

Was hilft?

# Manchen hilft ihr sonniges Gemüt oder ihr starker Glaube.

# Andere glauben nicht an einen Gott. Sie suchen Kraft in sich selbst, um aus einer Situation das Beste zu machen.

# Wieder andere zweifeln: War da nicht von einem lieben Gott die Rede? Aber weshalb passt er nicht auf mich auf? Weshalb überfordert er mich? Mein Körper leidet und meine Seele wird verdursten!

So ging es wohl den Juden vor rund zweieinhalb Tausend Jahren in der Gefangenschaft: verschleppt, versklavt, missbraucht. Das war um ein Vielfaches schlimmer als am falschen Bahnhof ausgestiegen zu sein.

Durch einen Propheten lässt Gott verkünden, Jesaja, Kapitel 55 Vers 1:

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!

Wow, Gott lädt ein: Wasser, Wein und Milch – alle damaligen Getränke zur Stärkung und zur Freude – kostenlos.

Manche Christen veränderten den Ruf Gottes „Kommt zu mir“ in „Komm zu uns: in unsere Kirche, zu unseren Veranstaltungen“. So war es aber nie gemeint. Im Buch Jesaja lesen wir von Freudenboten, welche die Einladung Gottes überall bekannt machen. Zur Zeit des Neuen Testaments schickt Jesus dazu seine Leute an die Hecken und Zäune entfernter Städte.

Gott sagt, wie damals die Herbergsmutter: Komm rein, bei mir bekommst du alles, was du gerade brauchst. Aber wie kommen wir heute zu diesem Gott?

In dem Bibelabschnitt, im Buch Jesaja, Kapitel 55 wird dieses „Kommt“ aus Gottes Mund noch mehrmals wiederholt. Dann wechselt es Vers 3 zu „Hört“ und in Vers 6 zu „Sucht ihn“ und „ruft zu ihm, jetzt ist er nahe“.

Ich bete mit Worten eines Liedes, die an Jesus, den Sohn Gottes, gerichtet sind. Wer mag, darf gerne mitbeten, damit Gottes Gastraum betreten und den Durst seiner Seele stillen lassen:

Jesus, zu dir kann ich so kommen wie ich bin.
Du hast gesagt, dass jeder kommen darf.
Du siehst, was mich zu dir zieht und auch was mich von dir trennt.
Bei dir ist die Fülle: Wasser, Milch, Wein.
mein Gott, ich komme zu dir. Amen.

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Kommentare (2)

Monika M. /

Danke, dass es gelesen wird, mit einer so liebvollen Stimme, mit Beispielen. So können für nicht gut sehende der Text erquickend ,hoffen, lieben glauben, errinnern. Dankend, Amen.

Jupp F. /

Danke für dieser ermutigenden Worte. :)