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/ Wort zum Tag

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“

Lothar Podszus über Epheser 4,20.

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – dieses Sprichwort versinnbildlicht die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ziemlich genau. Positive wie negative Einflüsse werden an die Kinder weitergegeben. In den unterschiedlichen Altersstufen fällt die Erziehung dabei mal leichter, mal schwerer. Egal ob es ganz alltägliche Gewohnheiten betrifft oder die Weitergabe von verschiedenen Werten: In allen Lebensbereichen gucken sich die Kleinen alle möglichen Einzelheiten von den Großen ab.

Durch unser Handeln, aber auch durch Beistand und Ratschläge wird die Entwicklung der Kinder entscheidend beeinflusst, vermutlich noch viel stärker, als wir es uns vorstellen.

Natürlich lernen Kinder auch durch „gezielte Verstärkung“ oder „Unterweisung“. Sie lernen auch durch „Versuch und Irrtum“ sowie durch „Konkurrenz“ zu andern. Doch vor allem lernen Kinder durch „Vorbilder“.

Auch vom Leben eines Christen gilt der Satz: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Auch Christen haben Vorbilder, an denen sie sich bewusst oder unbewusst orientieren. Das gilt sowohl im Positiven als auch im Negativen.

Ich habe in meinem Leben manche prägende Persönlichkeit kennengelernt, von denen ich mich nur mühsam innerlich emanzipiert habe. Sie haben eine Enge und Gesetzlichkeit vermittelt, die meiner geistlichen Entwicklung nicht gutgetan hat. Und manchmal arbeite ich mich selbst heute noch an ihnen ab.

Doch ich habe auch geistliche Persönlichkeiten kennengelernt, die mir Wegweiser und zugleich Wegbegleiter im Glauben gewesen sind. Menschen, die gewiss keine „Heiligen“ waren im Sinne von Vollkommenheit, die mir aber durch ihr Wesen sehr glaubhaft und authentisch etwas vermittelt haben von der Art und dem Wesen Jesu.

Im Brief an die Epheser, Kap.4, Vers 20 ist zu lesen: „Ihr aber habt Christus so nicht kennengelernt.“ Ich habe mir diesen Satz in meiner Bibel mit leuchtend gelbem Stift angestrichen. Er ragt heraus aus einer langen Liste konkreter Handlungsanweisungen, die offenbar auch für Christen unverzichtbar sind. Ja, auch Christen brauchen wie Kinder immer wieder konkrete Unterweisung. Aber damit dies am Ende des Tages nicht doch in eine gesetzliche Enge führt, brauchen sie ein sehr lebendiges Korrektiv. Und dieses Korrektiv ist das Vorbild Jesu Christi.

„Ihr aber habt Christus so nicht kennengelernt,“ schreibt der Apostel.

Für mich ist es immer wieder hilfreich, mir vorzustellen:

Was würde Jesus dazu sagen? Wie würde Jesus sich in dieser Situation verhalten? Wie würde Jesus diesem Menschen jetzt begegnen?

Und ich bin sicher:
Er wäre oft viel liebevoller, als ich mir das vorzustellen vermag.
Er wäre viel sanftmütiger, als ich das selbst jemals zustande bringe.
Er wäre viel gerechter, als ich es trotz bester Absicht zu sein vermag.
Er wäre viel barmherziger, als ich es in meiner Art des Urteilens über andere immer wieder bin.

Was also ist der beste Weg zu einem neuen, Gott wohlgefälligen Leben?
Sich daran zu erinnern, „wie wir Christus kennengelernt haben“, und dies immer wieder neu.

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Kommentare (1)

Simon /

Danke für diesen Impuls. Lasst uns einfach Christen sein!