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/ Wort zum Tag

Entscheidungsstunden

Christa Weik über Johannes 6,67.

Jesus sprach zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?

Johannes 6,67

So schnell kann es gehen! Da sind etwa 5000 Menschen unterschiedlichen Alters beieinander, erleben die wundersame Brotvermehrung, in der Jesus aus fünf Gerstenbroten und zwei Fischen so viel macht, dass alle satt werden. Und es bleiben sogar zwölf Körbe voller Brotbrocken übrig. Die begeisterten Zuhörer wollen diesen Wundertäter zum Brotkönig machen. Jesus entzieht sich diesem Wunsch und geht fort. In der folgenden Sturmnacht kämpfen seine Freunde auf dem See Genezareth um ihr Leben. Sie erkennen Jesus zunächst nicht, der auf dem Wasser zu ihnen kommt. Am nächsten Tag sucht die Volksmenge Jesus auf, ein langes Gespräch beginnt. Darin räumt Jesus mit Missverständnissen auf und macht deutlich, worum es ihm geht: nicht die tägliche Brotvermehrung, sondern die Beziehung zu ihm ist entscheidend: Er ist das Brot des Lebens, das vom Himmel kommt, er will – im übertragenen Sinn – gegessen werden. Es geht Jesus darum, dass Menschen intensive Gemeinschaft mit ihm haben.

Nach und nach haben sich die vielen Zuhörer entfernt. Am Ende des Tages steht Jesus mit seinen zwölf Jüngern allein da. Allen anderen waren seine Worte zu hart vorgekommen. Welche Enttäuschung für Jesus! In dieser Lage stellt Jesus im Johannes-Evangelium, Kapitel 6, Vers 67 eine Frage. Sie soll uns heute durch den Tag leiten: „Wollt ihr auch weggehen?“ Die Art der Fragestellung meint: „Wollt ihr etwa auch weggehen?“ und erwartet ein Nein als Antwort. Die Zwölf bilden den engen Jüngerkreis. Sie sind charakterlich, beruflich, herkunftsmäßig und in ihren Beweggründen eine höchst unterschiedliche Gruppe. Jesus lässt ihnen den Raum zur eigenen Entscheidung. Er will keine Nachfolge erzwingen, sie kann nur freiwillig geschehen. In welcher Spannung mag Jesus hinsichtlich der Antwort gewesen sein?

An vielen Stellen der Bibel finden wir Personen, die vor einer Entscheidung stehen oder von jemanden vor eine Entscheidung gestellt wurden, zum Beispiel Josua, der das Volk Israel ins gelobte, von Gott versprochene Land führt und es am Ende seines Dienstes auffordert: „Entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollte. Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen“ (Jos 24,15).

Jesus selbst musste seine schwerste Entscheidung kurz vor seiner Verhaftung im Garten Gethsemane treffen: „Vater, nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“ Jesus ist bereit, den Weg ans Kreuz zu gehen.

Vor welche kleine oder große Entscheidung stellt Jesus Sie heute? Bei Jesus bleiben oder weggehen, sich innerlich oder äußerlich entfernen? Aus Liebe und Vertrauen ihm gehorchen oder sich um den Gehorsam herumdrücken? Mit ihm aufrichtig leben oder misstrauisch ihm gegenüber sein? Petrus, der Sprecher der Zwölf, kennt nur eine Antwort: „Herr, wohin sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes“ (Joh 6,68.69).

Ich prüfe mich und meine Motive. Was bedeutet Jesus mir, was habe ich schon mit ihm erlebt?

Möge jeder Tag, auch die kommende Adventszeit, ein Tag der kleinen und großen Entscheidungen für Jesus sein!

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Anstoß

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Kommentare (3)

Pfr.i.R Dietrich Tews /

Danke liebe Schwester Christa. Sie haben sich umfassend mit dem Thema
und Text beschäftigt und man merkt, wie viel Gebet und Stöbern in der Hlg.
Schrift, Sie dabei selbst an Gewinn hatten. ! Der mehr

Petra /

Vielen Dank für die klaren Worte. Mögen wir mit Gottes Hilfe die richtigen Entscheidungen treffen.

Monika /

Liebe Schwester Christa
Ich möchte mich aus tiefstem Herzen für ihre Worte von heute und gestern bedanken!!
Auch Ihnen eine lichtvolle Advents- und Weihnachtszeit!!????