Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Anklage oder Freispruch

Sigrun Teßmer über Maleachi 3,20.

Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.

Maleachi 3,20

Dieses Frühjahr bekam ich einen Brief von der Polizei. Es hieß, ich hätte ein Fahrzeug gerammt und Fahrerflucht begangen. Ich fühlte mich unschuldig angeklagt. War ich mir doch keiner Schuld bewusst. Endlich, 4 Monate später, hielt ich gespannt den Brief von der Staatsanwaltschaft in den Händen und öffnete ihn. Und da las ich es, wie ich gehofft hatte: Das Verfahren wurde eingestellt. Puh! Wie war ich erleichtert!

Schuldig oder unschuldig sein, Anklage oder Freispruch - das sind Themen, die die Menschheit schon immer bewegt haben. Und nicht nur im menschlichen Miteinander, sondern auch im Zusammenhang mit Gott.

Das biblische Buch Maleachi steht mit seinen drei Kapiteln ganz am Ende des Alten Testaments. Aber der Prophet hat eine wichtige Botschaft. Eine Botschaft, die mit Schuld und Verurteilung, aber auch mit Heil und Gerechtigkeit zu tun hat. Maleachi spricht über einen Tag, an dem Gott die Welt richten wird. Er sagt seinen Lesern: Ihr denkt: Gott tut überhaupt nichts. Er sieht nichts und hört nichts. Die, die Böses tun, denen geht es doch gut. Und die, die Gutes tun, die sich nach Gott richten und seine Gebote halten - die haben nichts davon.

Erstaunlich, muss ich sagen, dass die Menschen schon damals, lange vor Jesus, so dachten. Oft habe ich das Empfinden, das ist eher eine moderne Denkweise, dass Gott nichts macht, dass er etwas zulässt, und ich denke: warum greift er nicht ein? Und müsste es uns Christen nicht besser gehen? So deutlich besser als den Nichtchristen, dass alle sagen würden: Diesen Glauben wollen wir auch haben...? Aber so ist es nicht. Es gibt Menschen, die glauben - und es geht ihnen gut, aber es gibt auch Menschen, die glauben, und es geht ihnen nicht so gut. Ja, was bringt uns dann der Glaube?

Maleachi weist auf einen Tag in der Zukunft hin. Einen Tag, an dem Gott Recht sprechen wird. Und an dem Tag - so sagt Maleachi im Auftrag Gottes - an diesem Tag wird es einen deutlichen Unterschied geben. So steht es in Kapitel 3 Vers 20. Da heißt es:

„Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“

Die Menschen, die Gott fürchten - also: ihn respektieren und seine Gebote halten - diese Menschen sollen den Gerichtstag Gottes so erleben, als wenn ihnen die Sonne aufgeht.

Die geflügelte Sonnenscheibe ist ein Symbol, das im alten Orient weit verbreitet war. Auch in Israel findet man sie. Z.B. in einem alten, königlichen Siegel. Herrschaft und Rechtsprechung gehören zu diesem Symbol. Maleachi malt seinen Lesern dieses Bild vor Augen: Die geflügelte Sonne: Herrschaft, Rechtsprechung, Gerechtigkeit und Heil. Das geht auf über den Menschen, die Gott respektieren.

Nach dem Buch Maleachi geht die Bibel mit dem Neuen Testament weiter. Auch Jesus spricht von diesem Tag, an dem Gott die Welt richten wird. Jesus kam, um Gottes Gerechtigkeit und Gottes Heil in dieser Welt ganz deutlich sichtbar werden zu lassen. Er wurde Mensch. Jesus hat Menschen heil gemacht an Leib und Seele. Er hat Menschen, die von anderen ausgeschlossen wurden, wieder in die Gemeinschaft zurückgebracht. Und Jesus hat Menschen auch in die Gemeinschaft mit Gott zurückgebracht.

Das möchte er auch heute noch tun. Durch seinen Tod am Kreuz nahm Jesus alle Schuld auf sich. Ich habe mein Leben ihm anvertraut und weiß: Ich muss nicht mit Spannung auf den Brief warten, in dem steht, ob ich verurteilt werde oder ob das Verfahren eingestellt wird. Nein, ich kann jetzt schon vertrauen: Jesus tritt für mich ein. Heil und Gerechtigkeit erwarten mich.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (2)

Günther B. /

"Die Menschen, die Gott fürchten - also: ihn respektieren und seine Gebote halten".....????? Geht es nicht um MEHR??? Denn auch im AT haben Menschen Gott gefürchtet und VERSUCHT seine Gebote zu mehr

Käthi F. /

Danke für das so gute, tröstliche " Wort zum Tag"!
Ist oft nicht leicht, bei " Nichtgläubigen" vom Glauben zu reden oder zu zeigen, dass nur der Glaube an den 3 Einigen Gott uns Halt und Sinn im Leben ( und bestimmt auch im Sterben) gibt.
Gesegneten Tag wünscht Ihnen,
K.F.